"Klimaschutz wird im Main-Tauber-Kreis ernst genommen", erklärte Landrat Reinhard Frank in der Sitzung des Lenkungskreises im Landratsamt. Davon berichtet das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Der Lenkungskreis setzt sich aus Vertretern von Kreistag sowie von Banken und Energieversorgern als Sponsoren, Energieberatern und Mitarbeitern der Landkreis-Verwaltung zusammen.
Zahlreiche Maßnahmen eingeleitet oder umgesetzt
Ihnen wurden zahlreiche eingeleitete oder schon umgesetzte Maßnahmen erläutert. Sie basieren auf dem 2018 vom Kreistag beschlossenen Klimaschutzkonzept für den Main-Tauber-Kreis. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass die Energieeffizienz, die Solardachinitiative und die Elektromobilität als Leuchtturm-Projekte vorangetrieben werden.
Dezernent Jochen Müssig berichtete, dass die Leuchtturmprojekte in alle Gesellschaftsbereiche vermittelt werden sollen. Der Landkreis selbst möchte eine Vorbildfunktion übernehmen. Inzwischen gebe es eine lange Liste von umgesetzten Projekten: Fensteraustausch, Heizungsmodernisierung, Fassadendämmung, Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED oder die Einsparung von Streusalz durch Umstellung auf Soletechnik sind einige Beispiele.
Bei der Gewinnung von regenerativer Energie mit Photovoltaik wurde daran erinnert, dass der Kreistag den Weg für die Installation von Anlagen auf kreiseigenen Gebäuden freigegeben habe. Inzwischen wurden drei Ausschreibungspakete gebildet. In Kürze soll eine Anlage auf einem Verwaltungsgebäude am Wellenberg in Tauberbischofsheim installiert werden.
Landwirtschaft und Naturschutz berücksichtigen
Ergänzend wird auf die Freiflächenphotovoltaik gesetzt. Die Landkreisverwaltung will dafür zu Bund und Land Kontakt aufnehmen, um Grundstücke entlang von Autobahnen und Schienen auf Eignung zu prüfen. Auch kreiseigene Grundstücke werden dahingehend geprüft, ob dort Freiflächen-Anlagen dort gebaut werden könnten. Sämtliche Maßnahmen würden mit den Interessen der Landwirtschaft und des Naturschutzes abgestimmt, versicherte Müssig.
Beim Thema E-Mobilität wurden Maßnahmen für den Radverkehr, für die Schiene und für die Infrastruktur mit Ladesäulen herausgestellt. Der Landkreis beabsichtigt, in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Wertheim eine Ladesäule im Kloster Bronnbach aufzustellen. Zudem entsteht im Bahnhof in Bad Mergentheim eine Mobilitätszentrale.
Weitere Einrichtungen dieser Art werden in den Bahnhöfen in Lauda und Wertheim angestrebt. In Mobilitätszentren können nach der Nutzung von Bus und Bahn E-Fahrzeuge und Pedelecs geliehen werden, um die Reise individuell und nachhaltig fortzusetzen.
Landkreis plant Energie- und Mobilitätswendetag
Der Main-Tauber-Kreis und das Bündnis Klimaschutz Main-Tauber planen einen Energie- und Mobilitätswendetag am Samstag, 27. Juni, in Tauberbischofsheim mit Informationen und Ausstellungen. Für den Herbst ist ein Gespräch mit dem Titel "Klimaschutz in der Landwirtschaft" geplant. Die Landkreis-Verwaltung wird in die Kreistagsgremien die Projekte "Job-Ticket" und "Kreisweites Car-Sharing-Systems" einbringen.
Auch durch Aufforstungen soll zum Klimaschutz beigetragen werden. Hierzu referierte Forstamtleiter Karlheinz Mechler. Aufgrund des Klimawandels müsse bei Aufforstungen künftig auf resistentere Baumarten wie Douglasien und die Eichenmischwälder gesetzt werden, sagte er. Frank zeigte sich erfreut darüber, dass sich einige Städte und Gemeinden bereits dem Programm "1000 Bäume für 1000 Kommunen" angeschlossen haben.