"Die Empörten" von Theresia Walser heißt das nächste Stück, das die Badische Landesbühne zeigt: Am Montag, 22. November, um 19.30 Uhr in der Tauberbischofsheimer Stadthalle.
Aufgebrachte Bürger ziehen in "Empörungschören" durch Irbertsheim und verschaffen ihrer Wut Gehör. Ein Mann ist mit dem Auto in eine Menschenmenge gerast, er selbst und ein Muslim starben. War es ein Unfall, ein erweiterter Selbstmord oder ein Terroranschlag? Und vor allem: Wer ist der Täter, der angeblich "Allahu Akbar" geschrien hat? Nur Bürgermeisterin Corinna Schaad weiß, dass der Schuldige ihr eigener Halbbruder ist. Ein Skandal wäre für die Amtsträgerin tödlich, zumal der Wahlkampf tobt.
Mit der Hilfe ihres Bruders Anton lässt sie die Leiche in einer Truhe im Rathaus verschwinden, während nebenan die Trauerfeier vorbereitet wird. Auf der will ihre Rivalin, die Rechtspopulistin Elsa Lerchenberg, wieder einmal gegen die Gefahr der "Überfremdung" anreden. Ein Kampf entbrennt, in dem die Toten lediglich als Projektionsfläche von Ängsten dienen, als Waffen in einem ideologischen Grabenkrieg. Zwischen den Fronten stehen Pilgrim, ein wetterwendischer Gemeindebüttel, Anton und Frau Achmedi, die Ehefrau des Opfers, die zunehmend angeekelt sind von dem leeren Phrasenmüll der beiden Polit-Hyänen.
Theresia Walser zählt zu den sprachlich versiertesten zeitgenössischen Dramatikerinnen des deutschen Theaters, wie es im Presseschreiben heißt. Mit "Die Empörten" hat sie eine finstere Komödie über Rechtspopulismus und den Zerfall der Sprache geschrieben. Mit scharfem Wortwitz und schwarzem Humor rechnet sie darin mit unserer hysterischen Gesellschaft ab und entlarvt damit die Doppelmoral der politischen Konflikte unserer Zeit.
Die Vorstellung findet unter Berücksichtigung der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg statt.
Kartenvorverkauf: Buchhandlung "Schwarz auf Weiss", Hauptstraße 32 in Tauberbischofsheim, Tel.: (09341) 7768, E-Mail: schwarzaufweiss@tauberbuch.de