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Länder und nicht Banken retten
Conny Puls
 |  aktualisiert: 24.04.2014 16:26 Uhr

Die Alternative für Deutschland Main-Tauber lädt zu einem Vortrag von Joachim Starbatty ein. Der emeritierte Professor für Volkswirtschaftslehre der Universität Tübingen hält einen Vortrag mit dem Titel „Die Zukunft Europas“. Er ist in der Alternative für Deutschland (AfD) wegen seiner langjährigen Erfahrung und seines Sachverstandes in Wirtschaftsfragen hoch angesehenes Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Partei und auf den aussichtsreichen Listenplatz 5 für die Wahlen zum EU-Parlament gewählt worden.

Frage: Die AfD hat es 2013 fast in den Bundestag geschafft. Was war das für ein Gefühl?

Joachim Starbatty: Ein gutes halbes Jahr nach der Parteigründung 4,7 Prozent erreicht zu haben, ist ein respektables Ergebnis. Doch war die Resonanz bei Wahlkampfauftritten so lebhaft, dass wir auf einen Einzug in den Bundestag gehofft hatten. Daher war die Stimmung am Wahlabend gedrückt.

Warum gehen Sie am 25. Mai nun gleich den nächst größeren Schritt und treten bei der Europa-Wahl zwar an, nicht aber bei der Kommunalwahl im Main-Tauber-Kreis? Könnten Sie auf regionaler Ebene nicht viel mehr bewegen?

Starbatty: Die AfD stellt sich in vielen Kommunen zur Wahl und wird dabei durch die Sachkenntnis ihrer Vertreter die Bürger überzeugen. Sie tritt bei den EU-Wahlen an, weil sie wegen der verhängnisvollen Eurorettungspolitik gegründet wurde.

Heißt das oberste Ziel der AfD immer noch: Abschaffung der Euro Zone –

weg mit den Schuldenstaaten?

Starbatty: Wir wollen Länder und nicht Banken retten. Die hoch verschuldeten Länder müssen sich ein nachhaltiges Geschäftsmodell erarbeiten können. Das ist für diese Länder nur außerhalb der Eurozone möglich.

Daher plädiert die AfD für eine Konzentration der Eurozone auf die Länder, die einen stabilen Euro sichern können.

Wie steht die AfD zu Themen wie Ausbau der Windkraftenergie, Stromtrassenbau, demografischer Wandel, Bildungspolitik (G8/G9)?

Starbatty: Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Daher erarbeitet sich die AfD Schritt für Schritt ein politisches Programm – immer im Kontakt mit den Bürgern. Eines steht aber fest: Die verunglückte Energiewende darf nicht den Standort Deutschland ruinieren.

Was wünschen Sie sich für Deutschland in Zukunft? Immerhin heißt ihre Partei „Alternative für Deutschland“. Was soll das dem Wähler überhaupt sagen?

Starbatty: Die AfD ist die Antwort auf den Anspruch der Bundeskanzlerin: „Meine Politik ist alternativlos.“ In Wirklichkeit ist das ja bloß eine Denkblockade.

Die Veranstaltung findet am Freitag, 25. April um 19 Uhr im Theatersaal der Alten Füllerei in der Distelhäuser Brauerei statt. Im Anschluss steht Starbatty für eine Frage- und Diskussionsrunde zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.

Joachim Starbatty

Als Sohn eines Oberleutnants der Polizei wurde Joachim Starbatty 1940 in Düsseldorf geboren. Nach seinem Abitur 1960 studierte er in Freiburg Volkswirtschaftslehre und Politische Wissenschaften.

Von 1969 bis 1972 war er wissenschaftlicher Referent für allgemeine Wirtschaftspolitik und internationale Währungspolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Nach einigen Lehrstuhlwechseln hatte Starbatty mehrere Gastprofessuren an der University of Washington (USA) und der Doshisha-Universität (Japan). In den 90er Jahren war er Mitglied und bei der Europawahl 1994 Listenkandidat der Partei „Bund Freier Bürger – Offensive für Deutschland“.

Gemeinsam mit anderen Mitstreitern reichte er 1997 eine Verfassungsbeschwerde beim Bunesverfassungsgericht gegen die Einführung des Euro ein, die jedoch nicht erfolgreich war.

Am 23. Mai 2013 trat Starbatty endgültig der Alternative für Deutschland bei. Am 25. Mai 2013 wurde er auf Platz 1 der Landesliste des Landesverbandes der AfD für die Bundestagswahl 2013 gewählt.

 
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