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BAD MERGENTHEIM
Kurparkfest erinnert an die Blütezeit des Kurorts
Die 20er Jahre waren auch für den Kurbetrieb in Bad Mergentheim eine Blütezeit. Diese Aufnahme zeigt die Morgentrinkstunde im Jahr 1924.
Foto: Stadtarchiv Bad Mergentheim | Die 20er Jahre waren auch für den Kurbetrieb in Bad Mergentheim eine Blütezeit. Diese Aufnahme zeigt die Morgentrinkstunde im Jahr 1924.
Redaktion
 |  aktualisiert: 27.04.2023 01:58 Uhr

Kulturelle Blüte, Aufbruch und neues Lebensgefühl: Die 20er Jahre gelten als goldene Epoche. In Bad Mergentheim werden sie am 16. und 17. Juli bei einem besonderen Kurparkfest wieder lebendig. Im Rahmen der Heimattage wird damit auch an das erinnert, was als „erste Blütezeit de

Reichspräsident zu Besuch

s Kurortes“ gilt.

Wer heute durch den weitläufigen Bad Mergentheimer Kurpark streift, der sieht, wie sich die fast 100 Jahre zurückliegende Vergangenheit in der Architektur widerspiegelt: etwa in der 1922 erbauten Villa, dem heutigen „Haus des Kurgastes“. Nicht einmal zehn Jahre zuvor war der „Wilhelmsbau“ entstanden – und auch die aus späterer Zeit datierende Wandelhalle versprüht den Charme der glanzvollen Ära.

Das „Kuren in Bad Mergentheim“ hatte in den 20er Jahren Hochkonjunktur. Gleich zwei Mal, nämlich 1921 und 1924, kam sogar Reichspräsident Friedrich Ebert zur Erholung in die Stadt mit den vier Heilquellen. Das Staatsoberhaupt der jungen Demokratie der Weimarer Republik behielt Mergentheim schon nach seinem ersten Besuch in „angenehmster Erinnerung“, wie er einmal schrieb.

Auch in den folgenden Jahrzehnten sollte Bad Mergentheim die Prominenz aus Politik, Kultur und Gesellschaft aufleben lassen: die Fußballer der Weltmeister-Mannschaft von 1954, den Bundespräsidenten Theodor Heuss, den Schriftsteller Martin Walser oder den Schauspieler Heinz Rühmann – um nur einige zu nennen. Bis heute ist Bad Mergentheim das größte Heilbad Baden-Württembergs. Das Prädikat „Bad“ wurde ihm übrigens auch in den 20er Jahren, im Jahr 1926, verliehen.

Heimattage-Jahr 2016

Im Heimattage-Jahr 2016 wird das traditionelle Kurparkfest nun in die 20er Jahre zurückversetzt. Es ist die Leuchtturmveranstaltung des Bad Mergentheimer Heimattage-Schwerpunkts „Gesund & Vital“. Stadtverwaltung und Kurverwaltung veranstalten das Fest diesmal gemeinsam und wollen ein besonderes Ambiente schaffen, für das der schöne Kurpark mit seinen Anlagen bereits die perfekte Kulisse bildet.

Bis in die Details haben die Verantwortlichen das Kurparkfest liebevoll ausgestaltet und ausgestattet: Funkelnde Oldtimer-Karossen, Girlanden mit Gold und Silber, Bilder vergangener Zeiten oder eine Modenschau mit den typischen Frisuren gehören zu den Hinguckern. Im Klanggarten und Musikpavillon, vor dem Wilhelmsbau und in der Wandelhalle erklingen Jazz und Swing.

Zu den auftretenden Bands gehören die „Zucchini-Sistaz“, außerdem die Bigband „New Jazzattack“, das Swing-Trio del Mare, die „Dixie Players“ sowie viele weitere Künstler, Musikkapellen und das Kur- und Salonorchester. Die bereits beim Landesfestumzug in Bruchsal gefeierte vhs-Studiobühne spielt ihre Straßenszenen. Das Ensemble ist schon länger ein Aushängeschild für das Retro-Projekt in Bad Mergentheim.

Stilecht sind auch Attraktionen wie die Fotobox: Das Team des „Royal Photo Service„ kommt mit einer Original-Kamera aus den 20er Jahren. Wer möchte, wird mit Accessoires ausgestattet und erhält ein nostalgisches Foto direkt zum Mitnehmen. Für große und kleine Besucher wird sicher auch der Besuch im rustikal-verspielten Schausteller-Wagen von „Marco Assmann?s Original Flohzirkus“ ein besonderes Erlebnis.

Dazu werden für Kinder eine Spielstraße mit Spielen aus der „guten alten Zeit“ sowie Fahrten mit einer Dampfeisenbahn angeboten. Am Samstagabend gibt es zudem die beliebte Illumination des Kurparks mit vielen kleinen Kerzenlichtern. „Es gibt viel zu entdecken und zu erleben an diesem besonderen Wochenende“, lautet die Einladung der Veranstalter. Dass das Kurparkfest in diesem Jahr an zwei Tagen stattfindet, ist eine weitere Besonderheit im Rahmen der Heimattage.

Verkleidung erwünscht

Das wichtigste an der Idee des 20er-Jahre-Mottos ist aber, dass die Besucher selbst Teil des einmaligen Ambientes werden. Deshalb ist jeder Gast eingeladen, in der Kleidung und mit den Accessoires jener Epoche zu kommen. Eine Voraussetzung, um das Kurparkfest zu besuchen, ist dies aber nicht.

Kurparkfest

Das Kurparkfest „Die Goldenen 20er“ findet am Samstag, 16. Juli, in der Zeit von 15 Uhr bis 0.30 Uhr statt und am Sonntag, 17. Juli, von 10.30 Uhr bis 18 Uhr. Am Sonntagmorgen findet im Vorfeld zudem ein ökumenischer Gottesdienst statt, der um 9.

30 Uhr beginnt. Der Eintritt zum Kurparkfest kostet am Samstag 3,50 Euro, ermäßigt sowie für Inhaber einer Kur- und Gästekarte liegt der Preis bei 2,50 Euro. Kinder bis einschließlich 15 Jahre sind frei. Am Sonntag ist für alle Gäste freier Eintritt. Am Samstag erhalten alle Kinder eine Gratis-Fahrt mit der Dampf-Eisenbahn als Geschenk.

Auf der Internetseite www.bad-mergentheim.de kann man sich einige Tipps und Anregungen für Kleidungsstücke und Accessoires für Männer, Frauen und Kinder holen. Im Internet sind auch alle Auftritte und Bühnenprogramme mit den genauen Uhrzeiten zu finden.

Der „Original Flohzirkus“ will nicht nur Kinder zum Staunen bringen.
| Der „Original Flohzirkus“ will nicht nur Kinder zum Staunen bringen.
 
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