Im Rittersaal von Schloss Weikersheim hat sich ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die Uhrmacherkunst im 18. Jahrhundert erhalten. Die folgenden Erklärungen dazu sind einer Pressemitteilung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg entnommen.
Die Uhr ist schon in ihrer Größe beeindruckend: Das Gehäuse erreicht eine Höhe von 5,46 Metern. Ihr Ziffernblatt zeigt in sechs Ringen Uhrzeit, Monat, Mondphase, Tierkreiszeichen und den Wochentag an. Die Jahreszahl 1747 auf dem Ziffernblatt datiert den Zeitmesser in die Regierungszeit von Graf Carl Ludwig. Er hat das barocke Erscheinungsbild von Schloss und Schlossgarten Weikersheim entscheidend geprägt.
Für die Menschen an den barocken Höfen, so heißt es in der Pressemitteilung weiter, spielten Zeitmesser eine zentrale Rolle im täglichen Leben. Ihre Bedeutung ging weit über die Bestimmung der Uhrzeit hinaus. Sie waren kunstvolle Statussymbole, die an die Vergänglichkeit des Lebens erinnerten und der Organisation des Tagesablaufs dienten. Das lässt sich auch bei der Weikersheimer Uhr erkennen. Über dem Ziffernblatt finden sich geschnitzte Figuren: Gestalten in barocker Kleidung, zwei Engel sowie Adam und Eva. Weitere Engel halten in den Händen ein Zepter und ein Stundenglas. Räder mit Figuren symbolisieren Leben und Tod sowie die Lebensalter. Ganz oben sitzt ein Hahn mit ausgebreiteten Flügeln.
Die barocke Kunstuhr kann bei Schlossführungen im Rittersaal besichtigt werden.