„Sind das Pralinen?“, fragt ein Besucher etwas verunsichert. Die Dame hinter dem Stand lacht. „Nein, mein Herr. Das ist zwar auch etwas für die Sinne, aber es ist ein wunderbarer Badezusatz“, erklärt sie dem verdutzten Herrn. Zugegeben, die kleinen Kunstwerke sehen Pralinen schon täuschend ähnlich. Nur der Duft nach Lavendel oder Gewürzen verrät sie.
Zum zweiten Mal fand im Kloster Bronnbach die Kunsthandwerkermesse „Unikat sucht Liebhaber“ statt. Über 30 Kunsthandwerker begeisterten mit ihren exklusiven Waren am vergangenen Wochenende zahlreiche Besucher.
Ein Stand weiter lassen sich zwei Damen exklusive Häkelware zeigen, andere Besucher probieren schicke Hüte auf, schauen einer Schmuckdesignerin über die Schulter oder streichen sacht über Holzskulpturen. „Dieser kleine Zimmerbrunnen, Schatz, das wäre doch genau das Richtige für dein Büro.“ Während der Mann noch ein wenig nachdenklich den hübschen Brunnen betrachtet, hat seine Frau scheinbar schon ihr Herz an das kleine schwarze Unikat mit den goldenen Füßchen verloren. „Die geschwungenen Füße von den alten Sitzbadewannen haben mich dazu inspiriert“, verrät die Künstlerin Rebekka Vial aus Ladenburg und erklärt, wie sie die Form für die Füße hergestellt hat. Die Liebe zu ihrem Handwerk ist ihr dabei unweigerlich anzumerken.
Und das ist das Schöne an dieser Messe. Denn neben dem Staunen über besonders schöne Exponate kommt jeder Besucher leicht mit den Kunsthandwerkern ins Gespräch. Abgerundet wird das Angebot auf der Messe durch edle Weine vom Weingut Schlör aus Reicholzheim und Bewirtung vom Catering-Service des Hotels Victoria aus Bad Mergentheim.
Noch während das Paar über die Anschaffung des einzigartigen Brunnens nachdenkt, drängen immer mehr Besucher auf die Messe. Darunter auch Landrat Reinhart Frank. Er zeigt sich bei der Eröffnung am Samstagmittag durchweg angetan von der Einzigartigkeit der Exponate. Mit Worten wie, „klasse“, „toll“ und „das Herz geht einem auf“ beschreibt er die Kunsthandwerkermesse. „Gutes kommt eben wieder“, sagt Frank und betont ausdrücklich die „wunderbare Synthese von Kunst und Handwerk im historischen Kloster“. Ihm hat es eine etwa 30 Zentimeter große, aus Stein gemeißelte weiße Katze angetan.
„Wir hätten in diesem Jahr mindestens doppelt so viele Aussteller haben können“, freut sich Organisatorin Astrid Hackenbeck über den Teilnahmewunsch der Künstler, an der „Unikat trifft Liebhaber“-Messe in Bronnbach. Auch wegen des schönen Wetters hat sie den Innenhof zwischen Bernhardsaal und Calefactorium mit in die Ausstellung einbezogen. Vom Zuspruch durch das Publikum im vergangenen Jahr war sie total überrascht. Über 1200 Besucher zählte man im Kloster Bronnbach. Und auch an diesem Wochenende drängen Besucher aus dem Main-Tauber-Kreis, Aschaffenburg oder Würzburg auf die Messe. Und so manch ein Liebhaber findet am Ende sein ganz persönliches Unikat.
Die Messe „Unikat sucht Liebhaber“ macht in diesem Jahr auch Station am 28./29. April in Rothenburg im Klosterhof, am 7./8. Juli in Weikersheim rund um Schloss, Marktplatz und Rathaus sowie am 14./15. Juli in Freudenberg am Main.