Im Rahmen des alljährlichen Festkonzertes des Universitätsbunds Würzburg wurde am Mittwoch, 13. November, in der Würzburger Neubaukirche erstmalig der Förderpreis Forschung und Transfer verliehen. Manfred Wittenstein überreichte den Preis in Höhe von 50.000 Euro an ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universität und des Universitätsklinikums Würzburg, welches derzeit einen Prototyp zur verbesserten Erkennung von Darmkrebsvorstufen entwickelt. Das teilt die Wittenstein-Stiftung in einem Presseschreiben mit, dem folgende Informationen entnommen sind.
Unter zahlreichen Bewerbungen von mehreren Wissenschaftlern und Einzelpersonen hat sich das Team von Professor Andreas Nüchter (Lehrstuhl für Informatik XVII, Robotics), Professor Frank Puppe (Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz und Wissenssysteme) und Joel Troya (Forschungsingenieur Gastroenterologie, InExEn Team Universitätsklinikum Würzburg) mit einem medizinischen Projekt durchgesetzt. Es zielt darauf ab, Darmkrebsvorstufen bereits bei vorsorglichen Darmspiegelungen besser zu erkennen. Im Rahmen der Koloskopie wird ein Prototyp eingesetzt, der Bilder von zwei zusätzlichen seitlichen Mikrokameras bereitstellt, die von einer Künstlichen Intelligenz ausgewertet werden.
Nutzen für die Gesellschaft steht im Fokus
Sollte darauf ein Polyp entdeckt werden, erhält die untersuchende Person eine Warnung, sodass die entsprechende Stelle in der Schleimhaut genauer untersucht wird. Dieses System könnte die Genauigkeit zur frühzeitigen Erkennung von Polypen um bis zu 30 Prozent steigern und zur Prävention von Darmkrebs beitragen – was langfristig die Heilungschancen der Patientinnen und Patienten erhöht.
Ziel des Preises ist es, wissenschaftliche Projekte, Experimente, Konzepte, Modelle, Programme oder Erfindungen in frühen Entwicklungsphasen zu fördern, die nachhaltige Veränderungen in Bereichen wie Technologie, Medizin, Kultur, Wirtschaft oder Politik anstoßen können. Zudem muss das Preisgeld dafür geeignet sein, um das Projektvorhaben in die nächste Entwicklungsphase zu überführen, also eine positive Veränderung in der gegenwärtigen oder zukünftigen Gesellschaft zu erzeugen.
Mit dem neuen "Würzburger Förderpreis Forschung und Transfer" unterstützt die Wittenstein-Stiftung gemeinsam mit dem Universitätsbund Würzburg die Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg im Bereich der herausragenden, fächerübergreifenden Forschung mit besonderem gesellschaftlichen Anwendungspotenzial. Mit einer Fördersumme von 50.000 Euro wird künftig jährlich ein innovatives an der JMU durchgeführtes Forschungsvorhaben prämiert. Der Förderpreis soll eine markante Hebelwirkung für hochkarätige Transferprojekte in einem frühen Stadium leisten und zur Sichtbarkeit im Wettbewerb um langfristige und großvolumige Fördermittel verhelfen.