Die Pläne der grün-roten Landesregierung zum Bildungsurlaub sorgen weiter für eine Kontroverse.
61 Prozent der Betriebe in Südwesten förderten ihre Mitarbeiter freiwillig im Bereich der Weiterbildung, erklärte der CDU-Politiker Claus Paal am Mittwoch in Stuttgart unter Berufung auf eine vom Finanz- und Wirtschaftsministerium beantwortete Landtagsanfrage.
In diesem Bereich liege Baden-Württemberg deutschlandweit an der Spitze. Vor diesem Hintergrund sei nicht nachvollziehbar, warum die Landesregierung an ihrem Gesetzesplan festhalte. Das Wirtschaftsministerium ist aktuell dabei, Eckpunkte für den Gesetzentwurf zu erarbeiten. 2015 soll das Gesetz eigentlich in Kraft treten.
Demnach ist geplant, Arbeitnehmer künftig fünf Tage im Jahr für Weiterbildung auf Kosten des Arbeitgebers freizustellen. Auch bei den Unternehmen stößt das Vorhaben auf Widerstand. Der Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags, Peter Kulitz, hatte jüngst vor den hohen Kosten gewarnt.
Mitarbeiterbindung
Paal sagte, der beruflichen Weiterbildung komme im Südwesten eine große Bedeutung zu. 70 Prozent der Betriebe sähen darin ein Mittel, um Mitarbeiter zu binden. Die Unternehmen hätten daher von selbst erkannt, dass die berufliche Weiterbildung eine gute Möglichkeit darstelle, um sich vor dem drohenden Fachkräftemangel zu schützen.
Ein Sprecher von Wirtschaftsminister Nils Schmid verwies darauf, dass es eine entsprechende Regelung schon in 13 Bundesländern gebe. „Mit dem Gesetz können wir auch bildungsferne Gruppen stärker für die berufliche Weiterbildung gewinnen, denn gerade Geringqualifizierte sind eine wichtige Zielgruppe für die Fachkräftesicherung.“