Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) hat nach dem Gezerre um den Austausch der Regierungspräsidenten einen „Fehler“ eingeräumt. „Man muss das gleich nach dem Regierungswechsel machen“, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Grün-Rot hatte vergangenen Freitag entschieden, dass nur der Freiburger Regierungspräsident Julian Würtenberger (CDU) vorzeitig abgelöst werden soll. Als Nachfolgerin nominierten die Grünen die parteilose Juristin Bärbel Schäfer. Die 53-Jährige leitet zurzeit das Rechtsamt der Stadt Freiburg und soll zum 1. April ihre neue Aufgabe übernehmen.
Eigentlich wollte Kretschmann alle vier Behördenchefs auf einen Schlag ersetzen. Zu seinem Meinungsumschwung sagte der Grünen-Politiker: „Ich muss ja nicht mit dem Kopf durch die Wand. Das ist in der Regel nicht so erfolgreich – vor allem nicht für den Kopf.“ Der Stuttgarter Regierungspräsident Johannes Schmalzl (FDP) und sein Tübinger Kollege Hermann Strampfer (CDU) sollen zunächst im Amt bleiben.
Schmalzl und Strampfer können aber nicht sicher sein, langfristig auf ihrem Posten zu verbleiben. Auf die Frage, ob die politischen Beamten weiter damit rechnen müssen, in den einstweiligen Ruhestand versetzt zu werden, sagte Kretschmann: „So steht es im Gesetz.“ Der Karlsruher Behördenchef Rudolf Kühner geht Ende Mai in Ruhestand. Favoritin für die Nachfolge ist die SPD-Bundestagsabgeordnete Nicolette Kressl.