Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis bereitet sich darauf vor, mögliche Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine im Landkreis unterzubringen. Ziel ist, diese Menschen bestmöglich zu betreuen und zu versorgen. Hierzu hat Landrat Christoph Schauder am Montagmorgen einen Arbeitsstab Ukraine eingerichtet. Dieser wird von Erstem Landesbeamten Florian Busch und der Dezernentin für Jugend, Soziales und Gesundheit, Elisabeth Krug, geleitet, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt.
Auch die Sachgebiete Katastrophenschutz und Wohnheimverwaltung sowie die Pressestelle sind in die Stabsarbeit eingebunden. Landrat Schauder kündigte zudem an, noch in dieser Woche die Oberbürgermeister, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis in einer Dienstversammlung über den Sachstand und das weitere Vorgehen zu informieren.
Er begrüßte auch ausdrücklich, dass das Ministerium für Justiz und Migration Baden-Württemberg die Maßnahmen landesweit koordiniert. Bei den Menschen in Land und Kreis sei erfreulicherweise eine hohe Hilfs- und Aufnahmebereitschaft gegenüber den europäischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern aus der Ukraine zu spüren, schreibt die Behörde weiter.
„Dass mitten in Europa wieder ein blutiger Krieg tobt, war noch vor wenigen Tagen für uns alle unvorstellbar. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern dieses brutalen Angriffs. Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gelten der ukrainischen Bevölkerung, die Opfer des russischen Überfalls ist“, sagte Landrat Schauder. Es sei daher für die Landkreisverwaltung selbstverständlich, dass sie das Land Baden-Württemberg engagiert bei der Aufnahme der Menschen unterstützen werde, die durch die russische Invasion zur Flucht gezwungen werden.
Einerseits würden die zügige Schaffung von Unterkünften sowie die Betreuung und Versorgung der ankommenden Kinder und Erwachsenen Herausforderungen mit sich bringen. „Aber die Aufnahme flüchtender Menschen ist die konkreteste Form der Unterstützung, die Landkreise aktuell leisten können. Und die vorbehaltlose Unterstützung der Ukrainerinnen und Ukrainer ist für uns das Gebot der Stunde“, sagte Landrat Schauder.
Er wies darauf hin, dass das Landratsamt in diesem Zusammenhang als staatliche untere Aufnahmebehörde des Landes Baden-Württemberg agiert. „Bei allen Überlegungen, die wir anstellen oder noch anstellen werden, muss uns aber klar sein, dass derzeit niemand seriös abschätzen kann, ob und wann geflüchtete Menschen aus der Ukraine zu uns kommen. Deshalb sind Wachsamkeit, aber auch Ruhe und Besonnenheit weitere Gebote der Stunde“, sagte der Landrat. Es bleibe darüber hinaus zu hoffen, „dass vielleicht doch noch kurzfristig in Putins Russland die Vernunft siegt und dieser Wahnsinn endet.“