Eine Hilfsmission besonderer Art war das „Outreach Program“, das den von der „American Academy of Manipulative Therapy“ ausgebildeten Manualtherapeuten und Chiropraktor Wilhelm Günther aus Lauda für eine Woche nach El Salvador führte, wo er Patienten kostenlos behandelte. Veranstaltet wurde die Reise von der chiropraktischen Organisation „The Art of the Specific“, die eine gesetzliche Verankerung der Chiropraktik, wie sie bereits in 29 Ländern der Welt existiert, auch in Zentralamerika erreichen will.
Die Organisation bildet in amerikanischer Chiropraktik aus, wobei der Fokus auf die obere Nackenregion gelegt wird. In diesem alternativmedizinischen Heilberuf kann der Chiropraktor den Status des „Primary Care Provider“ erlangen. Der Chiropraktor untersucht auf mechanischer und neurologischer Basis Probleme an Gelenken; insbesondere an der Wirbelsäule, den Muskeln, Sehnen und Bändern, deren möglichst optimale Funktionen wieder mittels spezieller Druck- und Stoßtechniken erreicht werden sollen.
In El Salvador war die Chiropraktik der Bevölkerung bisher kaum zugänglich, was dazu führte, dass sich viele in ihrer Not erfolglosen Behandlungsversuchen unterzogen. Um dies zu ändern, machten sich 17 Experten des Hilfsprogramms auf die Reise in das kleinste Land Zentralamerikas mit der gleichzeitig höchsten Bevölkerungsdichte.
Unterstützt von Dolmetschern und Arzthelferinnen stellten sich den fünf Teams jeweils fast 1000 Patienten aus allen Bevölkerungsschichten vor. Die Teams praktizierten an fünf Tagen in Kliniken, Regierungsgebäuden, Obdachlosen- und Behindertenheimen. Für die ungewohnten und strapaziösen Arbeitsbedingungen mit 85 Prozent Luftfeuchtigkeit und Außentemperaturen von 39 Grad Celsius entschädigte die tiefe Dankbarkeit der erfolgreich behandelten Hilfesuchenden, wie Wilhelm Günther berichtet.
Der Laudaer machte in diesen Tagen in El Salvador viele positive Erfahrungen. Kein Wunder also, dass „The Art of the Specific“ einen erneuten Trip nach El Salvador und die Freiwilligenorganisation „Phoenix Rising for Haiti“ einen Einsatz in Haiti plant. Beide setzen in diesen weiteren interdisziplinären Hilfsmissionen auf Günthers Mitwirkung.
Schon zur Vorbereitung des ersten Einsatzes in El Salvador hatte Wilhelm Günther dank lokaler Firmen und Helfer große Unterstützung bei der Bereitstellung von Equipment durch die Schreinerei Vath, Stein Therapiegeräte, Günter Hofmann, Willi Schneider, Paul Schenk, Chris Möllmann und Ramses Ragab.