
Chöre singen nicht nur gerne Chören vor, sondern am Liebsten einem breiten Publikum. So geschehen am vergangenen Samstagabend im Dorfgemeinschaftshaus Pülfringen beim Gruppensingen- und Freundschaftssingen der Sängergruppe 4 (Tauberbischofsheim). Und dabei haben noch nicht einmal alle Chöre dieser Gruppe mitgewirkt.
Der Gruppenvorsitzende Alexander Schwarz aus Dittwar begrüßte besonders die Chöre mit ihren Chorleiterinnen und Chorleistern, Bürgermeister Ludger Krug, Gemeindereferent Martin Merkel, den Präsidenten des Sängerbundes Badisch-Franken Wolfgang Runge aus Mondfeld, alle am Gesang interessierten Gäste und erinnerte daran, dass Singen Balsam für die Seele sei, gut für Körper und Geist.
Wolfgang Runge betonte in seinem Grußwort, dass bei den Chören so langsam wieder so etwas wie Normalität einkehre. Dazu gehören auch das Gruppensingen. Sie seien Werbung für den Chorgesang, auch wenn in der Praxis überwiegend Sängerinnen und Sänger den jeweiligen Liedvorträgen zuhören. Sie seien für ihn Spiegelbilder der gesungenen Leistungen und dienen der gegenseitigen Orientierung.
Für Bürgermeister Ludger Krug gehört es dazu, frei nach Goethe, mindestens einmal am Tag ein gutes Lied zu hören. Davon dürfte er an diesem Abend mehr als genug bekommen und darauf freue er sich besonders. Musik sei immer noch die Sprache der Welt und international.
Auch der Ohrwurm "La Montanara" wurde gesungen
Mit „Die Welt ist voller Lieder“ (Fritz Kleindiek, Leitung Mechthild Geiger, am Klavier Robert Haberkorn) eröffnete der „Liederkranz“ Tauberbischofsheim das Konzert und dabei hätte der Liedtitel durchaus auch das Motto für den Abend sein können. Es folgte „Gute Laune heißt das Motto“ (Wojciechowski und Klockhaus) und „All die schönen Jahre“ (Thibaut und Grote) und damit ein Rückblick mit Dank an die unvergessene Gemeinsamkeit und erlebte Zeit.
„Das klingt so herrlich“ (Lorenz Maierhofer, Leitung Mechthild Geiger) und so klang es auch bei der Singgemeinschaft Gissigheim, und das „O sole mio, mein Sonnenschein“ (Maierhofer) dürfte zumindest vereinzelt Urlaubserinnerungen geweckt haben. „We Shall Overcome“ (Kießig) war schließlich eine Reminiszenz an die Protestbewegungen der 1960er Jahre.
Die Chorgemeinschaft WerDi (Werbach und Dittwar, Leitung Edith Lang-Kraft) hatte für dieses Konzert überwiegend zeitgenössische Musik ausgesucht. Dem „Alt wie ein Baum“ (Pasquale Thibaut, bekannt durch die Puhdys) folgte der Ohrwurm „La Montanara“ (Toni Ortelli und Luigi Pigarelli, Tenorsolo Jörg Köpplinger), der für die Chorgemeinschaft auch eine Premiere war und „Steh auf“ (Die Toten Hosen) mit der unmissverständlichen Aufforderung nicht den Kopf hängen zu lassen.
Auf dieser zeitgenössischen Schiene war danach auch „Haste Töne“ aus Großrinderfeld (Leitung und Gitarre Klaus Günther) unterwegs. Nach dem „Both sides now“ (Joni Mitchell) weckte vor allem „Mrs. Robinson“ (Simon&Garfunkel) beim älteren Semester angenehme Erinnerungen und das „Frühlingslied“ aus der Feder des Chorleiters passte wunderbar in die Jahreszeit.
Alle sangen zum Schluss gemeinsam
Der Frauenchor „Offener Singtreff“ (Leitung Christa Gutmann) veredelte praktisch das Spiritual „Babylon´s Falling“ (Klaus Heinzmann), er setzte sich beim „Sambalele, kleiner Chico“ (Maierhofer) nicht nur im Titel mit dem Begriff „Samba“ auseinander und das „Lalelu“ (Maierhofer, bekannt durch Heinz Rühmann) fügte sich nahtlos in den fortgeschrittenen Abend ein.
Die „Eintracht“ Pülfringen begann ruhig und getragen mit der „Abendruhe“ (Rolf Kern). Ebenfalls nachdenklich und doch wieder aufmunternd danach „You raise me up“ (Deutscher Text, Eckart Hehrer) und mit „Meines Großvaters Uhr“ (Kurt Rehfeld) drehten die Sänger zwar nicht die Zeit zurück, erinnerten aber damit an längst vergangene Zeiten.
Alle, Aktive und Gäste, sangen danach „Wahre Freundschaft“ und das „Badner Lied“ und mit einem Dank von Robert Haberkorn und Alexander Schwarz an alle Mitwirkende, Gäste und Helferinnen und Helfer endet das Freundschaftssingen der Sängergruppe 4.