Mit Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen setzt die Gewerkschaft verdi die öffentlichen Arbeitgeber unter Druck. Sie wollen ein Angebot für die laufenden Tarifverhandlungen. Am zweiten Tag der Protestwelle lag ein Schwerpunkt in Karlsruhe.
Mehrere hundert Beschäftigte der Stadt Karlsruhe haben nach Angaben der Gewerkschaft verdi am Dienstag die Arbeit niedergelegt, um ihre Forderungen in den laufenden Tarifverhandlungen zu bekräftigen. „Die Verkehrsbetriebe stehen seit drei Uhr“, sagte der stellvertretende Geschäftsführer des Bezirks Mittelbaden-Nordschwarzwald, Thorsten Dossow.
Betroffen sind Busse und Straßenbahnen, die S-Bahnen waren weiter in Betrieb. Geschlossen blieben auch städtische Kindertagesstätten und Schüler-Horte.
Bei Fahrgästen stießen die Aktionen auf Unverständnis. Viele warteten vergeblich an den Haltestellen, um dann schließlich ein Taxi zu bestellen. Er habe zehn Prozent mehr Umsatz gemacht als an normalen Tagen, sagte ein Taxifahrer.
Rund 750 Menschen folgten am Vormittag in Karlsruhe dem Aufruf von verdi, sich vor dem Rathaus und vor dem Sitz der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) zu zwei Demonstrationen zu versammeln. Die beiden Protestmärsche kamen in der Innenstadt zu einer gemeinsamen Kundgebung zusammen. Auf Transparenten hieß es unter anderem: „Fachkräftemangel in Kitas – deshalb Aufwertung des Erziehungsberufes und mehr Gehalt!“
Der 24-stündige Warnstreik in Karlsruhe sei „sehr gut angelaufen“, sagte Dossow. Auch die kommunalen Beschäftigten am Karlsruher Institut für Technologie legten ihre Arbeit nieder. Ebenfalls bestreikt wurden öffentliche Einrichtungen und Betriebe in Ulm, Aalen, Esslingen, Göppingen, Geislingen, Friedrichshafen und Offenburg.
Die landesweiten Streiks sollen auch am Mittwoch fortgesetzt werden, dann auch in der Landeshauptstadt Stuttgart. Am Donnerstag ist dann eine zweite bundesweite Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaften und öffentlichen Arbeitgebern angesetzt. Verdi fordert eine Anhebung der Entgelte um 100 Euro plus zusätzlich 3,5 Prozent.