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GRÜNSFELD
Karrierefrau aus dem Kirchenchor
Ein Weihanchtspräsent an die Stadt Grünsfeld war der Liederabend mit Helena Kolb im bis auf den letzten Platz gefüllten Rienecksaal. Die junge Künstlerin bereitete dem begeisterten Publikum eine musikalische Sternstunde. Die Sängerin stammt aus Grünsfeld und lebt jetzt in Berlin. Erste Erfahrungen als Sängerin sammelte sie im Kirchenchor der Pfarrei St. Peter und Paul.
Foto: Ulrich Feuerstein | Ein Weihanchtspräsent an die Stadt Grünsfeld war der Liederabend mit Helena Kolb im bis auf den letzten Platz gefüllten Rienecksaal.
Ulrich Feuerstein
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:28 Uhr

Schöne Bescherung: An Weihnachten legt man sich Geschenke unter den Baum. Ein besonderes Präsent war der Liederabend mit Helena Kolb im bis auf den letzten Platz gefüllten Rienecksaal. Die junge Künstlerin bereitete dem begeisterten Publikum eine musikalische Sternstunde.

Helena Kolb stammt aus Grünsfeld. Hier hat sie Jahre ihrer Kindheit und Jugend verbracht. Erste Erfahrungen als Sängerin sammelte sie im Kirchenchor der Pfarrei St. Peter und Paul. Nach dem Abitur am Martin-Schleyer-Gymnasium in Lauda studierte sie in Augsburg und Nürnberg klassischen Gesang. Heute lebt sie als Sängerin in Berlin. Unter dem Künstlernamen Helena Goldt hat sie schon einige Erfolge feiern können. Mit der Gitarre von Konstantine Margaritis begleitet, trat sie zum ersten Mal in Grünsfeld auf.

Noch steht Helena Kolb am Anfang ihrer musikalischen Karriere. Die junge Künstlerin hat sich trotzdem schon ein bemerkenswert vielseitiges Repertoire erarbeitet. Einen Schwerpunkt bilden Lieder aus dem slawischen Kulturkreis. Sie selbst ist Russlanddeutsche, emigrierte als junges Mädchen mit ihren Eltern aus Kasachstan nach Deutschland.

„Ich habe eine gespaltene Identität“, sagt Helena Kolb von sich. Ein Problem ist das für sie nicht. Im Gegenteil. Die Zugehörigkeit zu verschiedenen Kulturen ist für sie zu einer starken Antriebskraft im künstlerischen Prozess geworden. Lieder wie Anna Germans „Echo der Liebe“ gaben beim Konzertabend im Rienecksaal eindrucksvoll Zeugnis davon. Kolbs Offenheit für kulturelle Vielfalt zeigte sich an der weiteren Liedauswahl. Der amerikanische Jazz-Standard „Caravan“ von Duke Ellington kam ebenso zur Aufführung wie das in der sephardischen Liedtradition stehende „Adio Querida“ oder „Panis angelicus“ aus César Francks „Messe solenelle“.

Starke Frauen: Helena Kolb ist selbst eine. Da wunderte es nicht, dass sie Lieder mit diesem Thema zum Vortrag brachte. Von der rebellischen Liebe handelte die „Habanera“ aus George Bizets Oper „Carmen“. Schelmisch fragte sie mit Werner Richard Heilmann: „Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben?“

„Weihnachtssingen“ stand bei dem Konzertabend ebenfalls auf dem Programm. „Ich habe Grünsfeld als gesangsfreudige Stadt in Erinnerung“, meinte Helena Kolb mit einem Augenzwinkern. Gemeinsam mit dem Publikum sang sie bekannte und beliebte Weihnachtslieder wie „Stille Nacht“ oder „O du fröhliche“. Das musikalische Gemeinschaftserlebnis gab dem Konzert eine besondere Atmosphäre und ließ das Christfest musikalisch nachklingen.

Von einem „kleinen Weihnachtswunder“ schwärmte Franz Ködel am Ende des Liederabends. Seiner Initiative war es zu verdanken, dass Helena Kolb erstmals in Grünsfeld auftrat. Unterstützt wurde Ködel bei der Organisation vom Kirchenchor. „Aus unseren Reihen ist eine so großartige Sängerin hervorgegangen“, freute er sich und warb schmunzelnd für neue Mitglieder: „Im Kirchenchor kann man eine Gesangskarriere beginnen.“

 
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