
Bis Weihnachten ist es nicht mehr weit. Besinnliche Veranstaltungen verkürzen die Zeit und steigern die Vorfreude. Wie die Präsentation der Schule für Musik und Tanz im Mittleren Taubertal. Mehr als 60 Akteure bereiteten den zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern in der Stadthalle eine vorweihnachtliche Bescherung.
Von einer "Premiere nach coronabedingter vierjähriger Zwangspause" sprach Stefanie Helmer. Für die neue Leiterin der Musikschule war die Aufführung in der Stadthalle auch das erste Mal. Sie sah – moderiert von Manja Huber – einen abwechslungsreichen Querschnitt durch die vielfältige Arbeit der Musikschule, bei dem die tänzerischen Darbietungen einen Schwerpunkt bildeten. Deutlich wurde dabei auch, wie viele junge Talente es in der Region gibt.

Den musikalischen Auftakt bildete die "Kids Band". Sängerin Belinda Kuhn, Jannik Bamberger (Bass), Nikolas Mott (Keyboard) und Robin Stumpp (Schlagzeug) überzeugten mit ihrer Interpretation von Adeles kraftvolle Ballade "Rolling in the deep". Belinda Kuhn mag auch die rockigen Töne. Mit "Jingle bells rock" von Bobby Helms zeigte die junge Sängerin eine weitere Facette ihres stimmlichen Talents.
Die "Teen Band"klingt ziemlich erwachsen
Regelmäßig erklingt zu Weihnachten George Michaels Popsong "Last christmas". Fiona Klundt gab dem Ohrwurm eine eigene Note. Erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit die Nachwuchshoffnung den Welthit vortrug. Ziemlich erwachsen klang die "Teen Band". Sängerin Anna Pinecker, Philipp Eckard (Gitarre), Sarah Vollrath (Schlagzeug) und Moritz Stiefelbauer (Keyboard) verbanden bei Liedern wie "Say it ain't so" von Weezer oder Ed Sheerans "I see fire" aus dem Film "Smaugs Einöde" Emotion und rockige Beats.
Einen augenzwinkernden Blick auf die zu Weihnachten unvermeidlichen Wunschlisten warf Antonia Koke mit Eartha Kitts "Santa baby". Weihnachtliche Vorfreude verbreitete Annika Kappestein mit "Christmas without you", einem Gute-Laune-Popsong von Ava Max, der die traute Zweisamkeit unter dem Mistelzweig beschwört.
"Schwanensee" als entzückende Ouvertüre der Tanzeinlagen
Einen wesentlichen Anteil am Erfolg der Veranstaltung hatten die zauberhaften Tanz-Darbietungen. Verschiedene Formationen zeigten die ganze Bandbreite – von klassisch bis Hip-Hop. Die Mädchen aus Nene Röthleins Ballettgruppe Eins stehen ganz am Anfang und waren doch mit Begeisterung bei der Sache. Tschaikowskys "Schwanensee" war eine entzückende Ouvertüre der Tanzeinlagen. Etwas weiter fortgeschritten sind die Mädchen der Ballettgruppe Zwei. Sie zeigten den Regentanz aus dem Musical "My fair lady". Gekonnt schwangen sie dabei das Parapluie.
Ballett und R&B-Rhythmen - mit dieser ungewöhnlichen Kombination zogen die Mädchen der Ballettgruppe Drei das Publikum in ihren Bann. Schwebende Eleganz zeichnete die Interpretation von Alicia Keys‘ Ballade "If I ain’t got you" aus. Alle drei Ballettgruppen vereinten sich zu Demi Lovatos Pop-Hymne "Confident". Genau dieses Selbstvertrauen zeigten die Mädchen bei der Darbietung.

In einem reizvollen Kontrast dazu standen die Beiträge von Andrea Zizers Hip-Hop-Gruppen. Zu fetzigen Rhythmen von Chris Brown, Jennifer Lopez oder Normani zeigten die jungen Talente coole Moves. Weiße Weihnachten: Einen Vorgeschmack darauf lieferten die Ballettklassen von Stefanie Goes. Die Jüngsten brachten die Schneeflocken aus Tschaikowskys "Nussknacker" zum Tanzen. Mit Leo Delibes betätigten die fortgeschrittenen Tanzschülerinnen sich als "gute Feen", um die Zuschauer mit Lynn Stanfords und David Howards "Weihnachtszauber" in ein verschneites Winterwunderland zu entlassen.
Die gelungenen Darbietungen waren auch das Werk intensiver Proben. Stefanie Helmer lobte die professionelle Arbeit der Musikschullehrer: Sonja Freitag (Gesang), Stefanie Goes (Ballett), Dirk Hofmann (Kids und Teens-Band), Nene Röthlein (Ballett) und Andrea Zizer (Hip-Hop-Gruppen).
Begeistert von den Darbietungen war auch Bürgermister Joachim Markert. Das Grünsfelder Stadtoberhaupt begrüßte es, dass die Kommunen des Landkreises die Musikschule fördern. Das sei gut angelegtes Geld. Denn, so Markert: "Der Nachwuchs ist hier gut aufgehoben."