Eine "Insel" im Alltag, um "Mut" und neue Kraft zu schöpfen, das könnte vor 30 Jahren ein Hintergedanke bei der Namensfindung für den Chor "Inselmut" gewesen sein. Das Ergebnis kann sich aber auf jeden Fall sehen und hören lassen. Die bestehende Chorlandschaft wurde nachhaltig mitgestaltet, dafür sprechen auch drei Chorprämien des Badischen Chorverbands (BCV) für herausragende Konzerte.
In Unterschüpf fand nun das Jubiläumskonzert unter der Leitung von Isabella Lohner statt. Sie war auch mit ihrer Geige und Benjamin Lafandi am Klavier für den instrumentalen Teil verantwortlich. Markus Sellen führte durch das Programm und erinnerte dabei gerne daran, dass der Chor sein Repertoire breit gestreut hat, vom Barock bis zur Neuzeit, vom Volkslied bis zum Popsong, vom traditionellen bis zum experimentellen Liedgut.
Sie leben schon lange nicht mehr, die Komponisten Stanford, Morley und Desprez, aber mit "What thee bee is to the flow´ret", "At the mid our of night", "April is in my mistress´ face" und "El grillo" rief der Chor sie noch einmal eindrucksvoll in Erinnerung.
Mehrere Fiddelstücke aus Irland und Schottland (Lohner und Lafandi) lockerten das Konzert auf und ermöglichten den Sänger*innen eine kleine Pause. Danach ging die musikalische Reise über Dänemark (Tingluti, tingluti lustedile) über Georgen (Ratschulii Mrawalzhamiere) und Buldarien/Mazedonien (Ako umram) bis zu den Maori nach Neuseeland (Nga iwi e).
Nach zwei weiteren Klaviersolos (Jimbo´s Lullaby und Arabesque No.1, Claude Debussy) startete dann mit "Moon River" (Henry Mancini) und "And so it goes" (Billy Joel) das letzte Drittel des Konzerts. Mit dem "Tequila Samba" (Guy Turner) wurde dann noch einmal hochprozentig angestoßen und bei der Zugabe schwärmte der Chor über "Die Schönheiten der Erde".
Inselmut hat mit diesem Konzert einmal mehr bestätigt, dass der Chor über das Taubertal hinaus einfach prägend ist. Er setzt gesangliche Maßstäbe und legt Messlatten und ist immer für eine musikalische Überraschung gut. Das bestätigten auch die Gäste, der Kirchenraum war bis auf den letzten Platz gefüllt, die nach dem Konzert gerne noch zu informellen Gesprächen geblieben sind.
Von: Reinhard Haas (Mitarbeiter für Pressearbeit, Dorfgemeinschaft Oberlauda)