In Gedenken an den Bronnbacher Abt Joseph Hartmann, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 300. Mal jährt, wurde ein exklusiver "Joseph-Secco" kreiert. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des Landratsamts Main-Tauber-Kreis entnommen.
Im Jahr 1724 verstarb Joseph Hartmann während der Bauzeit des später nach ihm benannten Joseph-Saales des Klosters in Bronnbach. Gästeführerin Annemarie Heußlein hat das Todesjahr von Abt Joseph Hartmann bei ihren Führungen immer im Blick. Ihr war es ein großes Anliegen, das Wirken des Abtes zu würdigen. Dabei entstand die Idee, den Wein des Bronnbacher Josephsberg aus dem Jahrgang 2023 zu einem Secco auszubauen und ihm den Namen "Joseph-Secco" zu verleihen.
"Mit dem Joseph-Secco erinnern wir an einen Abt, der das Kloster Bronnbach maßgeblich geprägt hat. Sein Tun und Handeln ist entlang der Mauern auf vielfältige Weise erkennbar und bis heute von unschätzbarem Wert. Auch der Ausbau des Weinbergs fällt in seine Verantwortung, deshalb gedenken wir seiner Leistungen mit einem Secco aus dem Josephsberg", sagt Landrat Christoph Schauder.
Eine Lilie ziert das neue Flaschenetikett
Auf dem stilvoll gestalteten Etikett wird auf das Wirken des Abtes hingewiesen. Den Klostermalereien und Schriftstücken nach zu urteilen, war Joseph sehr naturverbunden. Abgebildet wird er häufig mit seiner liebsten Blume, der Lilie. Diese ziert ebenso das neue Flaschenetikett. Ausgeschenkt wird der Secco bei besonderen Weinproben in der Vinothek oder auch nach Sonderführungen.
Ausgebaut wurde der Wein vom Weingut Fürst Löwenstein aus Kleinheubach. Kellermeister Peter Arnold ist mit seinem Team für die Pflege des Weinberges in Bronnbach verantwortlich. Verperlt wurde der Wein in Würzburg.
Geboren wurde Joseph Hartmann am 20. November 1660 in Grünsfeld. Er war der Sohn von Johannes und Anna Hartmann, einer angesehenen Familie. Im Alter von 19 Jahren wurde er Mönch im Kloster Bronnbach. Im Jahr 1684 wurde er zum Priester geweiht und war danach Pfarrer der Gemeinde Uissigheim. Von 1691 bis 1696 war er Prior in Bronnbach, bevor er am 23. Mai im Jahr 1700 durch den Würzburger Fürstbischof Johann Philipp von Greifenclau in Bronnbach zum Abt geweiht wurde.
Viele bauliche Veränderungen konnten umgesetzt werden
Das Kloster Bronnbach hat es im 17. Jahrhundert durch gravierende Verbesserungen in der Landwirtschaft und dem Handel auf den Märkten zu Wohlstand gebracht. Der Konvent zählte im Jahr 1720 38 Mönche. Laienbrüder, wie in den vorherigen Jahrhunderten, gab es damals schon nicht mehr.
Abt Joseph Hartmann konnte mit den reichlich zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln viele bauliche Veränderungen umsetzen. Dazu zählen der Bau des Schreinereigebäudes zwischen 1703 und 1705, die neue barocke Ausstattung der Abteikirche, der Bau des Krankenhauses (heute Kreisarchiv), der Bau der Pfarrkirche Reicholzheim im Jahr 1713, der Bau des Gasthauses am Ortseingang von Bronnbach im Jahr 1715, der Bau der Pfarrkirche Dörlesberg zwischen 1721 und 1722, die Umgestaltung des Refektoriums (Speisesaal, heute Bernhardsaal) und der Bau des Saalgartens. Darüber hinaus wurde der Weinberg (Josephsberg) angelegt und der Repräsentationssaal, der nach ihm benannte Josephssaal, gebaut.
Gestorben ist Joseph Hartmann am 19. Dezember 1724 an den Folgen einer Kopfverletzung. Beigesetzt wurde er in der Klosterkirche Bronnbach.
