
Der Verein "die Schul" –Gedenkstätte Synagoge Wenkheim hielt seine diesjährige Jahreshauptversammlung im ehemaligen Gebetssaal des Synagogengebäudes ab. Vorsitzender Michael Knoblauch begrüßte neben einigen Mitgliedern Altbürgermeister Ottmar Dürr und Ortsvorsteher Emil Baunach. Nach dem Totengedenken für zwei Mitglieder leitete Vorsitzender Michael Knoblauch zu den weiteren Tagesordnungspunkten über.
Seinem Rechenschaftsbericht konnte entnommen werden, dass die Aktivitäten in den Bereichen SYnaloge (Themen im Betsaal), SYNema (Filme im Betsaal) und Synkope (Klänge im Betsaal) stark zugenommen haben und gut bis sehr gut besucht waren – jedoch konnte das Niveau vor der Coronazeit noch nicht ganz erreicht werden, war aber zufriedenstellend.
Gedenkveranstaltung am Progromtag geplant
Die Zuschüsse durch die Landeszentrale für politische Bildung wurden nicht gekürzt. Kassenführer Markus Sellen berichtete generell von konstanten Zahlen, während Kassenprüfer Hanno Herold eine einwandfreie Kassenführung bestätigte. Altbürgermeister Ottmar Dürr nahm die Entlastung des Vorstandes vor, die einstimmig ausfiel. Ortsvorsteher Emil Bauch überbrachte Grüße von Bürgermeister Georg Wyrwoll und lobte das Engagement der Vorstandsmannschaft.
Unter dem Tagesordnungspunkt Planung 2024 wurden bereits geplante Veranstaltungen vorgestellt. So ist für den Pogromtag am 9. November eine Gedenkveranstaltung mit Filmbeitrag vorgesehen. Weiterhin wird 2024 mit dem Main-Tauber-Kreis, der Gemeinde Werbach und einem Sachverständigen für Brandschutz am Brandschutzkonzept weitergearbeitet. Weitere kleinere Renovierungsarbeiten - beispielsweise am Mauerwerk stehen in 2024 ebenfalls an.
Bedeutung des Chanukkafest
Nach der offiziellen Jahreshauptversammlung referierte Christiane Bopp, stellvertretende Vorsitzende des Vereins "die schul" über das jüdische "Chanukkafest", das im Judentum anlässlich der Einweihung des zweiten Tempels im Jahre 165 vor Christus, gefeiert wird. Sie legte dabei die geschichtlichen Zeitabläufe und Zusammenhänge seit der Zeit Alexanders des Großen über die Babylonier, Meder und Perser dar und erklärte, was diese Besatzungszeiten für das traditionelle Thora-Judentum für Folgen hatte. Als König Kyros den Juden großzügig erlaubte nach Jerusalem zurückzukehren, bauten diese den Tempel wieder auf, der schließlich 165 vor Christus wieder eingeweiht werden konnte.
Zum Andenken daran wurde Chanukka, das Weihefest, für immer eingeführt. Vom 25. Tag des Monats Kislew an gedenkt Israel acht Tage lang seines Kampfes bis zur Fertigstellung des zweiten Tempels. Zum Fest wird die Arbeit nicht eingestellt, so Christiane Bopp, jedoch wird das Fest durch Anzünden besonderer Lichter begangen (insgesamt acht). Der achtarmige Leuchter ist die Menora für das Chanukkafest. Die Vortragende schilderte detailliert den Ablauf der einzelnen Abende. Das Familienleben wird an diesem Fest durch Spiele und gemütliches Beisammensein intensiviert.