
„Hier kommen einige tausend Jahre zusammen
“ So brachte es einer der Redner auf den Punkt, standen doch insgesamt 233 Jubilare für 50-, 40- und 25-jährige Zugehörigkeit (siehe Info-Box) im Mittelpunkt, als die Industriegewerkschaft (IG) Metall ihre traditionelle Feier zur Ehrung der treuen Mitglieder ausrichtete. Die Verwaltungsstelle Tauberbischofsheim ist zuständig für die beiden Kreise Main-Tauber und Neckar-Odenwald.
Neben einem unterhaltsamen Rahmenprogramm, mit schmissigen Tönen begleitet von der vierköpfigen Band „Music“, drehte sich in den Ansprachen viel um die seit dem Eintritt in die Organisation vergangene Zeitspanne, wobei der Blick nach vorne nicht außen vor blieb. Klar formulierte Positionen zeugten dabei am Samstag in der gut besetzten Tauberbischofsheimer Stadthalle vom reichlich vorhandenen Selbstbewusstsein in der IG Metall.
Die auf dem siebten Platz in der deutschen Rangliste geführte Juniorengarde der Narrengesellschaft Strumpfkapp Ahoi Lauda eröffnete mit ihrem Marschtanz, gefolgt vom beeindruckenden Countertenor Wolfram Nohe, der ganz spezielle Höhen meisterte. Riefen diese Einlagen bereits viel Beifall hervor, so steigerte sich die Begeisterung noch einmal bei der äußerst vielseitigen Travestie-Parodie von „Diva Maria“ alias Andreas Münch, den die IGM-Jubilare selbst nach Zugaben nicht mehr von der Bühne lassen wollte. Gewerkschaftssekretär Harald Gans führte als Moderator durch die Veranstaltung.
Der Erste Bevollmächtigte der IG Metall, Gerd Koch, hob die „gute und schöne Tradition“ der Jubilarehrung hervor, habe man doch gemeinsam viel erreicht. Ob bei den Metallern, in der Gewerkschaft Textil-Bekleidung oder bei Holz und Kunststoff, auf die langjährigen Mitglieder sei stets Verlass gewesen, um zu verhandeln, aber auch zu streiten oder zu streiken. Es gehe jetzt darum, die erkämpften Meilensteine gemeinsam zu verteidigen. Die Verwaltungsstelle zähle derzeit 7510 Mitglieder zähle, der höchste Stand seit ihrem Bestehen. Den Dank an die Jubilare stattete auch Bürgermeister Wolfgang Vockel ab.
Von einem „besonderen Tag“ für die Gewerkschaft sprach Festredner Horst Schmitthenner, der sich als Ausgangsstation an den unterschiedlichen Eintrittsjahren 1955, 1965, 1975 und 1990 orientierte. Das ehemalige geschäftsführende Vorstandsmitglied der IG Metall unterstrich die Erkenntnis, dass gewerkschaftliche Erfolge und Arbeitnehmerrechte in kapitalistischen Gesellschaften nie ungefährdeter Besitzstand seien. „Dass muss immer wieder neu errungen und verteidigt werden“, sagte Schmitthenner, der verdeutlichte, dass ihm ein stärkeres friedenspolitisches Engagement der Organisation am Herzen liegt. Den Sozialstaat bezeichnete er als eine unverzichtbare Institution zur Humanisierung und Demokratisierung der Gesellschaft. Es bleibe doch ausdrücklich festzuhalten, dass es nur aufgrund der sozialen Sicherungssysteme, der Tarifverträge, der Arbeits- und Sozialrechte sowie nicht zuletzt der starken Gewerkschaften gelungen sei, den ungezügelten Industriekapitalismus zu zähmen und zu humanisieren, hob Schmitthenner hervor. Man benötige die Eingrenzung prekärer Beschäftigung und eine passende Verordnung zu psychischer Belastung am Arbeitsplatz.
Die Gewerkschaft stehe vor gewaltigen Herausforderungen, doch wie heiße es so schön: „Wenn?s einfach wäre, dann müsste sich die IG Metall ja nicht drum kümmern.“
Die Jubilare der IG Metall
Mit Urkunden, Anstecknadeln und Jubiläumspräsenten wurden 233 Mitglieder bedacht:
60 Jahre (9): Josef Hehn, Alfred Berberich (beide Walldürn); Gerhard Hörtreiter (Wertheim); Karl Michel (Kreuzwertheim); Friedbert Grein (Külsheim); Josef Bübl (Tauberbischofsheim, in Folge TBB); Walter Oehm (Boxberg); Hermann Behringer (Großrinderfeld); Alois Bischof (Werbach).
50 Jahre (21): Paul Stumpf (Amorbach); Bruno Schäfer (Waldbrunn); Gottfried Wetter (Möckmühl); Willi Blesch (Krautheim); Helmut Mackert (Osterburken); Alois Stich (Buchen); Paul Mosbacher (Walldürn); James Bachmann (Hardheim); Peter Pitz (Seckach); Werner May (Ahorn); Friedhelm Hornbach (Höpfingen); Johann Rosovits (Wertheim); Richard Barth (Külsheim); Thekla Berberich, Helmut Burkert (beide Lauda-Königshofen); Ernst Mende (TBB); Karl-Heinz Baumann (Königheim); Werner Seidenspinner (Werbach); Alexander Hartl, Manfred Bannert (beide Wittighausen); Rudolf Baier (Weikersheim).
40 Jahre (50): Gabriele Handl, Günter Hess (beide Mudau); Lothar Knörzer (Schöntal); Knut-Bernd Mäder (Lauffen); Stefan Faul, Reiner Klenk (beide Osterburken); Peter Schaub, Harry Siewert, Roswitha Krämer, Wolfgang Breunig, Irmgard Ackermann, Wolfgang Mackert (alle Buchen); Franz Weber, Ulrike Seitz, Hubert Mackert, Hildegard Schurz, Juliane Berberich, Dieter Schelmbauer, Pirika Berberich, Walter Hirt (alle Walldürn); Gerhard Böhrer, Dieter Reinhard, Gerald Bayer, Hubert Gärtner, Hildegard Mader, Gertraud Jonasch (alle Hardheim); Helga Schwing (Seckach); Hartwig Rappold, Kurt Haaf (beide Ahorn). Karl Graser (Rosenberg); Petra Arnold (Malsch); Helmut Züchner, Stefan Rosovits, Manfred Ballweg (alle Wertheim); Theresia Dosch (Freudenberg); Werner Geiger, Rudolf Schäffner, Edgar Böser (alle Lauda-Königshofen); Willi Schlegelmilch, Gert Scherer (beide TBB); Margarete Beckstein, Hans-Peter Pfisterer (beide Boxberg); Horst Rudolph (Werbach); Franz Kehrbaum, Hubert Gerner, Wolfgang Öhm, Hans Peter Dahm, Klaus Scholz, Ralf Schneider (alle Bad Mergentheim); Hans Rösch (Weikersheim).
25 Jahre (153): Roland Schäfer, Christine Vornberger, Hasan Ölmezses (alle Miltenberg); Thomas Mück (Laudenbach); Mehmet Ölmez, Christoph Löffler (beide Eichenbühl); Luigi Di Marco, Ramazan Tin (beide Ludwigsburg); Javaid Igbal Razaq, Andreas Waldowski (beide Heilbronn); Mark Hale (Neckarsulm); Norbert Mitterlehner (Krautheim); Adam Niewrzol (Bissingen); Gianpiero Di Mattia (Sachsenheim); Giambattista Selvaggio (Pleidelsheim); Michael Wölfl, Joachim Engel, Uwe Noack (alle Osterburken); Günter Oeppling, Günter Rathmann, Klaus Bechtold, Klaus Arndt, Markus Häfner, Elfriede Stolz, Eugen Meixner, Andreas Teifel, Corina Böhrer, Zeljko Vorel, Sami Isik (alle Buchen).
Barbara Zahn, Helga Sauter, Jürgen Gaukel, Karl-Heinz Hefner, Christian Wölfel, Ute Neeb, Gabriele Farrenkopf, Helga König, Martina Büttner, Erika Karwot, Heidi Mechler, Armin Seitz, Konrad Löffler, Johann Stotz, Gerhard Trabold, Ernst Erwin Braun, Matthias Kobold (alle Walldürn); Erich Wüst, Peter Stark, Pia Künkel, Michael Schmitt, Uwe Kornet, Klaus Gehrig, Jürgen Schüssler, Helmut Russ, Erhard Heilig, Heinz Busch (alle Hardheim); Miroslaw Latusinski, Thomas Bopp, Markus Bablok, Michael Maluga (alle Adelsheim); Nurettin Yenidede, Albrecht Müller, Andre Lehner, Jürgen Grimm, Christian Philipp (alle Seckach).
Joseph Kolbeck, Sabine Rudoletzky (beide Ahorn); Georg Baumann, Michael Nowotny, Emil Böhres, Klemens Schreck (alle Höpfingen); Hubert Wacker (Ravenstein); Doris Masny, Jarno Knaus, Martin Moser, Ali Binat Arslan (alle Rosenberg); Maria Bolch (Limbach); Martin Heid (Billigheim); Andreas Beil (Bieberehren); Simon Blass (Margetshöchheim); Stefan Kleinhans (Tauberrettersheim); Peter Arlt (Triefenstein); Jürgen Kellner, Renate Kniza, Tatjana Haas, Wolfgang Flegler (alle Wertheim); Peter Müller, Rudolf Schwarz (beide Kreuzwertheim); Werner Ziemer (Freudenberg).
Josef Häfner, Martin Grimm (beide Külsheim); Anita Ammon (Dorfprozelten); Elke Hock (Faulbach); Reinhold Hofmann, Bodo Wiescholek, Günter Reinl, Helmut Volkert, Holger Düll, Alexander Braun, Peter Seifert, Andreas Mohr, Gerd Hartmann (alle Lauda-Königshofen); Georg Münzner, Holger Nist, Jutta Gärtner, Alexander Schwarz, Jürgen Sendelbach, Hüseyim Kocyigit, Hans Jürgen Götzelmann, Ottmar Link (alle TBB); Lothar Schulz, Bernd Dötter, Alfons Harlacher, Joachim Böres (alle Boxberg); Barbara Schmitt, Roland Mohr, Peter Heck, Peter Endres (alle Grünsfeld); Thomas Brennfleck, Holger Arendt (beide Großrinderfeld).
Martin Glock (Königheim); Elisabeth Harter, Holger Klebes, Josef Meder (alle Werbach); Selina Eichhorn, Heike Tremmel, Elisabeth Geissler, Helmut Pfeifer (alle Assamstadt); Franz Schwab, Jürgen Haaf, Thomas Hofmann, Peter Esslinger, Peter Bauer, Walter Schmitt, Achim Scheffel, Josef Reisenwedel, Sofia Klees (alle Bad Mergentheim); Klaus Litwitz, Gerhard Michel, Elmar Klemens, Axel Sailer, Marcus Mauritz, Konrad Tyblewski, Wolfgang Pössl, Willi Malke, Horst Mies (alle Weikersheim); Gerhard Markert, Werner Käss, Winfried Henn, Georg Hofmann, Armin Keck (alle Niederstetten); Horst Irmer und Berthold Wülk (beide Igersheim).