Sie strahlten mit der Sonne um die Wette. Viele waren gekommen, um der Grundsteinlegung des neuen Seniorenzentrums St. Barbara beizuwohnen. Die feierliche Zeremonie war nach dem Spatenstich vor wenigen Wochen ein weiterer Meilenstein für das Millionenprojekt. 2016 soll das Haus fertig sein.
„Ein Traum geht in Erfüllung“, erklärte Thomas Wigant, Hausoberer und Mitglied des Direktoriums der Gesundheitsholding Tauberfranken. Das neue Seniorenzentrum lasse den Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben im Alter Wirklichkeit werden. Größter Vorteil: Die künftigen Bewohner seien gut versorgt und könnten trotzdem in der Nähe ihrer Familie, Freunde und Bekannten bleiben.
Wigant bezeichnete das Seniorenzentrum deshalb als „zukunftsweisendes Projekt im Main-Tauber-Kreis“. Mitten in einer ländlichen Gemeinde gelegen, sei es angebunden an die Service- und Pflegeleistungen der Gesundheitsholding Tauberfranken mit ihren Seniorenzentren und Krankenhäusern.
Erste Arbeiten und Fundamente lassen jetzt schon ahnen, wo in gut einem Jahr das Seniorenzentrum die ersten Bewohner aufnehmen wird. Auf rund 2000 Quadratmetern entstehen 29 stationäre Pflegeplätze und acht betreute Wohnungen mit bis zu 60 Quadratmetern. Die Kosten belaufen sich auf etwa 4,4 Millionen Euro. Die deutsche Fernsehlotterie bezuschusst das Projekt mit 300 000 Euro.
Als „wichtigen Baustein für Grünsfeld“ bezeichnete Bürgermeister Joachim Markert das Seniorenzentrum. Solch eine Einrichtung für die ältere Generation habe bislang gefehlt. Mit dem Seniorenzentrum hofft Markert auch einen Trend zu stoppen. Ab 75 Jahren ist nach seinen Berechnungen die Abwanderung hoch. „Künftig können die Menschen in und um Grünsfeld in der vertrauten Umgebung alt werden.“
Von einem „wichtigen Schritt in die Zukunft“ sprach Wolfgang Reinhart. Der Landtagsabgeordnete fand es richtig, eine stattliche Summe zu investieren. „Das beweist großes Vertrauen“, betonte er. Die Verantwortlichen haben seiner Meinung nach die Zeichen der Zeit erkannt. Der demographische Wandel sorge dafür, dass der Gesundheitsmarkt stetig wachsen werde. „In diesem Bereich zu investieren ist mehr als sinnvoll.“
Die hohe Qualität des Pflege- und Betreuungskonzepts stellte Thomas Weber, kaufmännischer Direktor der Gesundheitsholding, in den Vordergrund. Das Seniorenzentrum biete eine Atmosphäre der Sicherheit und Geborgenheit, beteuerte er. Das Personal werde den Bewohnern liebevoll und mit Respekt begegnen. „Wir schaffen ein familiäres Zuhause.“ Diese Zusicherung unterstrich Heimleiterin Silvia Müller mit Nachdruck.
Das Seniorenzentrum wollte Matthias Warmuth als Nachweis eines auf Dauer angelegten Engagements verstanden wissen. Mit dem Landkreis und dem Caritasverband habe man sich gemeinsam auf den Weg gemacht, um die Gesundheitsversorgung alter Menschen sicherzustellen, sagte der Geschäftsführer der BBT-Gruppe der Barmherzigen Brüder Trier.
Die Verantwortlichen haben sich bei der Planung des Seniorenzentrums bewusst für eine dezentrale, verhältnismäßig kleine Einrichtung entschieden. Nach Warmuths Worten markiert das Projekt eine neue Denkweise. „Wir sind bei gleicher Qualität vor Ort präsent.“ Möglich sei das, weil man gemeinsame Servicestrukturen nutzen kann.
Das Seniorenzentrum soll, wenn es nach Warmuths Willen geht, eine für die ganze Gemeinde offene Einrichtung werden. „Wir wollen“, versicherte er, „gemeinsam die Zukunft gestalten.“ Kein Wunder, dass er es sich gut vorstellen konnte, künftig mit Kindergarten, Schule, Kommunalpolitik und Kirchengemeinde partnerschaftlich zusammenzuarbeiten. Pfarrer Herbert Müller spendete den kirchlichen Segen.