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Bad Mergentheim
In schwierigen Zeiten Weichen für die Zukunft stellen
Verwaltungsvorsitzender Wolfgang Reinhart (links) und Kurdirektor Sven Dell blicken auf ein schwieriges Jahr zurück.
Foto: Kurverwaltung Bad Mergentheim | Verwaltungsvorsitzender Wolfgang Reinhart (links) und Kurdirektor Sven Dell blicken auf ein schwieriges Jahr zurück.
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 15.01.2021 02:17 Uhr

Der Kur- und Tourismusbetrieb zählt mit zu den Branchen, die am stärksten von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen waren und es auch 2021 noch sein werden. Ausgerechnet zum Auftakt der Pandemie trat Sven Dell die Nachfolge von Katrin Löbbecke als Kurdirektor an. „Trotz dieser widrigen Umstände gelang Sven Dell ein exzellenter Einstand“, betont Wolfgang Reinhart, Verwaltungsratsvorsitzender der Kurverwaltung Bad Mergentheim. Krisenfest sowie durch ein verantwortungsbewusstes Kostenmanagement habe der Kurdirektor die Kurverwaltung bislang durch diese schwierige Zeit geführt mit dem Resultat einer mittelfristigen Finanzsicherheit. „Der Verwaltungsrat spricht dem neuen Kurdirektor für diese Kraftanstrengung einen großen Dank aus.“

Umso wichtiger sei es nun, die Zeit des Stillstands zu nutzen und Weichen für eine zukunftsfähige Kurverwaltung zu stellen, heißt es in einer Pressemitteilung der Kurverwaltung Bad Mergentheim. Ausgangspunkt hierfür sei eine Analyse des Kurverwaltungsorganigramms, so Reinhart. „Wo steht die Kurverwaltung, wo will sie hin beziehungsweise wo soll sie hin?“ Es gelte das Selbstverständnis als Traditionsbad unter dem Aspekt der Transformation hin zu einem zukunftsträchtigen Gesundheitsstandort zu betrachten.

Zuschlag für Landesgartenschau 2034

Im Kontext der Auszeichnung des Main-Tauber-Kreises als Bio-Musterregion sowie dem Zuschlag für die Landesgartenschau 2034 in Bad Mergentheim sei nun die Kurverwaltung als mitgestaltende Institution einzubinden. „Der Zuschlag für die Landesgartenschau 2034 ist für die Stadt Bad Mergentheim ein positives Signal in Richtung Zukunft“, so der Verwaltungsratsvorsitzende. „Aus dieser Nominierung ergibt sich auch für die Kurverwaltung ein enormes Potential, bestehende Markenwerte und Kernkompetenzen gezielt auszubauen und als wertvollen Beitrag in das Projekt LAGA 2034 einzubringen.“ Mit Blick auf diesen Meilenstein sowie die Positionierung als fortschrittlicher Kurort und attraktive Tourismusdestination sei es wichtig, sich mit Themen wie Parkraummanagement oder Immobilien- und Flächenmanagement auseinanderzusetzen.

Ein wichtiger Begriff für die nächsten 15 Jahre sei in diesem Kontext das Wort Synergie, betont Reinhart. „Beispielhaft ist hier die neuartige Zusammenarbeit mit den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg (SSG), von der eine gemeinsame Werbe- und Marketingausstrahlung für die gesamte Region ausgeht.“

Bestes Angebot für Gäste trotz Corona

„Wir nutzen die Pandemie aktuell zur Konsolidierung. Wir drehen sprichwörtlich jeden Stein einmal um“, bekräftigt Kurdirektor Sven Dell den von Wolfgang Reinhart beschriebenen Entwicklungsprozess. Dabei gehe es jedoch nicht nur darum, die Kurverwaltung einem Erneuerungsprozess zu unterziehen, sondern auch die alten Fußspuren wieder sichtbar zu machen und zur Geltung zu bringen. „Denn gerade dieses Wechselspiel von Historie und Fortschritt ist die Basis für die Positionierung als attraktiver Gesundheitsstandort.“

Dass die Kurverwaltung das vergangene Jahr ohne größeren Schaden überstanden habe, sei eine Gemeinschaftsleistung gewesen, betont Dell. „Mit kreativen Konzepten und schnellem Agieren haben wir versucht, unseren Gästen stets die besten Angebote im Rahmen der Corona-Beschränkungen zu machen“, erklärt der Kurdirektor weiter und verweist dabei auf die äußerst positive Resonanz der Gäste. Neben Balkonkonzerten als Ersatz für ausfallende Veranstaltungen, gelang es der Kurverwaltung aber auch direkt nach dem ersten Lockdown das Kurorchester durch ein intensiv ausgearbeitetes Hygienekonzept wieder regelmäßig auftreten zu lassen.

Veranstaltungen mussten ausfallen

Ein weiterer Höhepunkt war die unter den einschränkenden Maßnahmen neu ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe „FREI * LUFT * KULTUR“. Über vier Wochen hinweg konnten die Besucher ein vielseitiges Programm aus Musik, Literatur, Kabarett und Kleinkunst erleben. Aufgrund der durchweg positiven Resonanz können sich die Besucher auch in diesem Jahr wieder auf dieses Veranstaltungsformat freuen. Zum Abschluss des Jahres 2020 startete ebenfalls ein neues Projekt unter der Schirmherrschaft des Auszubildenden Marius Schmitt: das Adventsleuchten, eine Illumination des Kurparks.

Ausfallen dagegen mussten bedauerlicherweise die Feierlichkeiten anlässlich des 40. Jubiläums des Instituts für Bad Mergentheimer Kurmedizin, Gesundheitsbildung und medizinische Wellness sowie das Klanggarten Open-Air. Beides wird nun für dieses Jahr anvisiert ebenso wie der Bauernmarkt, das Kurparkfest mit Illuminationen oder das Taubertäler Weindorf.

„Natürlich stellen wir uns darauf ein, dass die ein oder andere Veranstaltung gar nicht oder nur modifiziert stattfinden kann“, räumt der Kurdirektor ein, „aber auf jeden Fall werden wir uns wie 2020 darum bemühen, unseren Gästen trotz aller Widrigkeiten ein abwechslungsreiches Programm zu bieten.“

Akteure sind durch Krise zusammengewachsen

Als positiv aus dieser Krise nimmt der Kurdirektor vor allem das starke Zusammenwachsen aller Leistungsträger wahr. Die Kur- und Tourismusbranche hatte 2020 mit einem Rückgang der Übernachtungszahlen von 34 Prozent zu kämpfen, ein Wert, der lediglich durch starke Sommermonate etwas nach oben relativiert wurde. Im Zuge dessen fielen auch 33 Prozent an Einnahmen durch die Kurtaxe weg. Mit regelmäßigen Treffen und gemeinschaftlichen Werbeaktionen versuchte man den gesamten Gästebetrieb in der Kurstadt anzukurbeln. Passend dazu darf Bad Mergentheim das dritte Jahr in Folge das FOCUS-Gesundheits-Siegel „Top Kurort“ tragen und der Kurpark wurde mit dem „Traveller’s Choice Award 2020“ ausgezeichnet.

Der Kurverwaltung gelang ferner die Rezertifizierung in der Stufe II von III der Initiative „ServiceQualität Deutschland“. 2020 wurde eine übersichtlichere Wegbeschilderung im Kurpark umgesetzt sowie die Leistungsstärke des Wlan-Netzes im Kurhaus ausgebaut. Dies trägt auch der angestiegenen Tagungsnachfrage Rechnung.

Sanierung der Wandelhalle startet im Herbst 2022

2020 konnte zudem das Projekt Tauberbrücke fertiggestellt werden. Erfreulicherweise blieb man hier unter dem vorgegebenen Kostenrahmen. Im Gegenzug hat die Kurverwaltung mit den Planungsvorarbeiten für die Sanierung der Wandelhalle begonnen, die voraussichtlich im Herbst 2022 starten wird.

In die Abfolge vielseitiger Änderungen und Neuerungen im zurückliegenden Jahr reiht sich auch die Verabschiedung langjähriger Mitarbeiter in den Ruhestand ein. Mit Peter Dittgen, Leitung Marketing und Veranstaltungen, und Michaela Patzel, Veranstaltungen, gingen zwei langjährige Mitglieder der Kurverwaltung, die sich um die Abteilung Veranstaltungen verdient gemacht haben. Des Weiteren verabschiedete die Kurverwaltung Angelika Jeschke, Sekretariat Kurdirektion, Günter Herbst, Sachbearbeiter Poststelle, sowie Franz Hojsak, Garten und Park.

 
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