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Lauda
In Lauda können Jugendliche mit Futurelabs-Werkstatt ihre Kreativität ausprobieren
Die 15-jährige Iman Issa (sitzend) aus Lauda ist froh, dass sie Stadträtin Ruth Römig (hinter ihr in roter Jacke) auf die Futurelabs-Werkstatt aufmerksam gemacht hat. Dort kann sie sich beispielsweise beim Nähen ausprobieren. 2015 kam sie mit ihrer Familie aus Syrien nach Deutschland, nachdem sie fünf Jahre auf der Flucht gewesen war.
Foto: Linda Hener | Die 15-jährige Iman Issa (sitzend) aus Lauda ist froh, dass sie Stadträtin Ruth Römig (hinter ihr in roter Jacke) auf die Futurelabs-Werkstatt aufmerksam gemacht hat.
Linda Hener
 |  aktualisiert: 16.10.2023 02:51 Uhr

Es ist die offizielle Werkstatteröffnung der Futurelabs-Werkstatt – vor und hinter der Tür in der Korngasse herrscht reges Treiben. Neben einigen interessierten Erwachsenen sieht man viele junge Menschen, die an verschiedenen Stationen, vom Plotter bis 3D-Drucker, ihre Talente austesten. Eine dieser Jugendlichen ist Iman Issa. Konzentriert ist sie im Nähbereich beschäftigt. Stadträtin Ruth Römig hat die 15-Jährige, die vor acht Jahren mit ihrer Familie nach einer langen Flucht aus Syrien nach Deutschland kam, mit in die Werkstatt begleitet.

Iman Issa soll so, berichtet Ruth Römig, hier herausfinden können, welche noch unentdeckten Tätigkeiten sie gerne macht. Genau für dieses Ausprobieren sind die Futurelabs in Lauda gedacht. In der Werkstatt von Futurelabs können sich Kinder und Jugendliche ab zwölf frei in kreativen, handwerklichen und digitalen Bereichen ausprobieren und Projekte umsetzen.

Vom Team getragen

Initiator Gunther Wobser, gleichzeitig ehrenamtlicher Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH, hebt während seiner Begrüßungsrede bei der Eröffnungsveranstaltung im Laudaer Rathaus nochmals die Idee dahinter hervor: Junge Menschen in ihren Fähigkeiten fördern. Getragen werde er dabei, so der Unternehmer, von seinem Team.

Das Team besteht aus Werkstattleiterin Sophie Krimmer, Luzia Schmitt, die verantwortlich für die Organisation der Werkstatt ist, Fenja Henninger, die Projektleiterin Digitalisierung, und Annika Besserer, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Nach ihrer Elternzeit soll außerdem Sina Straub zum Team zurückkommen, die das Futurelabs-Angebot Anfang des Jahres mitaufgebaut hatte, bald stößt noch ein Teammitglied mit pädagogischen Kenntnissen zur Gruppe dazu.

Für Gunther Wobser sei es ein Tag der Freude, berichtet er, nicht nur, weil die Werkstatt nun offiziell eröffnet sei, sondern auch, weil er bereits gesehen habe, wie sich die Jugendlichen dort gegenseitig unterstützen. Auch ist er begeistert, wie viele Unternehmen, Verbände, Bildungseinrichtungen und Digitalzentren sich mit den Futurelabs verbunden fühlen und diese fördern. Passend bekommt er im Rathaussaal von Johannes Schmalzl, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Würth, eine Förderurkunde überreicht.

Ehrenamtliches Engagement entscheidend

Das Engagement der Ehrenamtlichen, die mit ihrer Expertise im Werkstattbetrieb helfen, hält er für entscheidend und betont, dass alle Interessierten, die sich mit ihrem Wissen beteiligen möchten, herzlich willkommen sind. Überhaupt werden die Futurelabs zu einem "Digital Hub" erweitert, wozu es Fördergelder vom Land gibt, wie Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart bei der Eröffnung bestätigt. In Kürze soll im Zuge dessen ein Co-Working Space im "Werkeins", wo sich die Büroräume der Futurelabs befinden, eingerichtet werden, der zu günstigen Konditionen genutzt werden könne. In Zusammenarbeit mit dem Klimaarbeitskreis Lauda-Königshofen starte derzeit auch schon ein Reparaturcafé in den Werkstatträumen.

In seinem Vortrag bei der Eröffnung referiert Prof. Richard Stang über die Wichtigkeit von Orten, an denen junge Menschen positive Lernerfahrung entwickeln können. Orte der Kompetenzentwicklung außerhalb der Schule, an denen kein Druck oder Pflicht zum Lernen herrsche. Er verweist darauf, wie bedeutsam es für den Lernerfolg sei, eine "Umgebung zu schaffen, in der sich Menschen wohlfühlen". Mit den Futurelabs werde ein "Anregungsort" und "Ermöglichungsraum" geboten, "ein Start-up für Kinder und Jugendliche".

Eine besondere Chance vor Ort

Die von Werkstattleiterin Sophie Krimmer geführte Podiumsdiskussion mit Wolfgang Reinhart, VS-Geschäftsführer Philipp Müller, Lauda-Königshofens Bürgermeister Dr. Lukas Braun, Iris Lange-Schmalz, unter anderem Wettbewerbsleiterin beim Jugenderfinderwettbewerb "Kreative Köpfe", und Annika Besserer beschäftigt sich mit der Frage "Wie begeistern wir die Generation Z für unsere Heimat?". Die Beteiligten äußern sich im Anschluss noch zu ihren Wünschen rund um den Zukunftserfolg der Futurelabs und rufen dazu auf, dass die Jugendlichen diese besondere Chance vor Ort wahrnehmen sollen.

Starkes Interesse am Testen der verschiedenen Stationen herrschte am offiziellen Eröffnungstag in der Futurelabs-Werkstatt in Lauda.
Foto: Linda Hener | Starkes Interesse am Testen der verschiedenen Stationen herrschte am offiziellen Eröffnungstag in der Futurelabs-Werkstatt in Lauda.
Gunther Wobser ist Initiator und ehrenamtlicher Geschäftsführer der Futurelabs gGmbH.
Foto: Linda Hener | Gunther Wobser ist Initiator und ehrenamtlicher Geschäftsführer der Futurelabs gGmbH.
Die Podiumsdiskussion während der Eröffnungsfeier drehte sich um die Frage: 'Wie begeistern wir die Generation Z für unsere Heimat?'
Foto: Linda Hener | Die Podiumsdiskussion während der Eröffnungsfeier drehte sich um die Frage: "Wie begeistern wir die Generation Z für unsere Heimat?"
Professor Richard Stang sprach im Rathaussaal in Lauda über die Bedeutung von physischen Räumen für das Lernen.
Foto: Linda Hener | Professor Richard Stang sprach im Rathaussaal in Lauda über die Bedeutung von physischen Räumen für das Lernen.
 
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