Über aktuelle arbeitsmarktpolitische Themen im Main-Tauber-Kreis informierte sich Bernd Riexinger, Bundesvorsitzender der Linken und Sitzenkandidat für die Landtagswahl, bei seinem Besuch. Er traf sich auch mit dem Ersten Bevollmächtigten der IG Metall (Verwaltungsstelle Tauberbischofsheim), Gerd Koch, für den die Quote der „prekären Beschäftigung“ auch im Landkreis hoch sei.
Koch sieht hier speziell die Werkverträge als ein Problem. „Es wird immer mehr Arbeit innerhalb der Betriebe auf Fremdfirmen verlagert die in der Regel weder tarifgebunden sind noch über einen Betriebsrat verfügen“, prangerte Koch an. Während bei der Leiharbeit aufgrund der neuen tariflichen Regelung etwas Entspannung erreicht werden konnte, sei den Werkverträgen nur schwer beizukommen.
„Im Kern ist das Tarifflucht“ wertet Riexinger diese Ausweitung der Werkverträge. Er sieht hier die Politik am Zuge. Das Tarifvertrags- und Betriebsverfassungsgesetz müssten entsprechend erweitert werden. Dem fügte der auch gewerkschaftlich engagierte Kreisvorsitzende Rolf Grüning, hinzu, dass diesen Mechanismen, die ausschließlich der Lohndrückerei dienten, ein Riegel vorgeschoben werden müsse.
Ein weiteres Thema waren befristete Arbeitsverträge, die auch im Main-Tauber-Kreis jede zweite Neueinstellung beträfen. Riexinger sieht hier die Landesregierung in der Verantwortung, die müsste ihrer Vorbildfunktion gerecht werden. Keine Befristungen und kein Outsourcing bei Landes- und kommunalen Beschäftigten, lautet Riexingers Forderung. „Es darf keine prekäre Beschäftigung im Öffentlichen Dienst geben.“