Kürzlich fand die dritte Delegiertenversammlung der IG Metall Tauberbischofsheim in Dittigheim statt. Teilgenommen haben delegierte Mitglieder aus den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie, der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie, des Feinhandwerks und der Senioren. Schwerpunkt der Sitzung war die Tarifsituation in den Betrieben und die tarifpolitische Bildungsoffensive. Darüber informiert die IG Metall in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Tanja Nitschke von der Bezirksleitung Stuttgart referierte über die tarifpolitische Bildungsoffensive. Diese befasst sich insbesondere mit der Qualifizierung im Bereich Entgelt und Leistungsentgelt. „Die Einführung der Entgeltsystematik in der Metall- und Elektroindustrie ist schon einige Jahr her und der Generationenwechsel ist in den Betriebsratsgremien und auch bei der IG Metall spürbar. Es wird notwendig sein, in den Gremien und in der IG Metall das Wissen über Entgelt und Leistungsentgelt zu transferieren. Dieses geht die IG Metall nun auf allen Ebenen konzentriert an“, so Nitschke.
Der Arbeitgeberverband sei bereits seit einiger Zeit mit Experten unterwegs in den Betrieben und verfolge das Ziel, die Entgelte nach unten zu drücken. Um so wichtiger sei es, dass in vorderste Reihe die Betriebsräte fit sind und sich nicht auf einfache Lösungen der Arbeitgeberseite einlassen würden. Betriebsräte müssen mit eigenem Wissen und Kreativität in der Lage sein, die Entgelte der Beschäftigten zu halten, berichtet Nitschke aus ihrer Erfahrung.
In seinem Geschäftsbericht erläuterte Harald Gans, erster Bevollmächtigter der IG Metall Tauberbischofsheim, die Kassenlage und stellte zusammenfassend fest, dass die Ortskasse einen guten Bestand habe. Hinsichtlich der Mitgliederentwicklung stelle Gans fest, dass die Austritte nachgelassen haben und man auf einem guten Weg sei, den Mitgliederstand mit einigen Aktivitäten zur Mitgliedergewinnung zu halten.
„Für die Branche holz- und kunststoffverarbeitende Industrie wurde ein Abschluss erreicht, der den Beschäftigten ab September 2024 zu fünf Prozent mehr Entgelt verhalf“, berichtete Harald Gans.
Hinsichtlich der aktuellen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie klärte Gans nochmals über das Prozedere auf. Entscheider für eine Tarifforderung sind die Mitglieder in den tarifgebundenen Betrieben. Zunächst wird in den Betrieben diskutiert. Diese Diskussion mündet über die Delegierten der Tarifkommissionen bundesweit in einer ersten Empfehlung des Vorstands der IG Metall. Diese wurde dann nochmals diskutiert in der Funktionärsversammlung vor Ort in der Geschäftsstelle Tauberbischofsheim. Die Delegierten der tarifgebundenen Betriebe in der Funktionärsversammlung haben der Empfehlung zugestimmt. Im Anschluss daran hat der Vorstand die bundesweite Forderung beschlossen. Mit diesem Prozess ist gewährleistet, dass bundesweit die Mitglieder einbezogen werden und dennoch eine einheitliche Forderung aufgestellt werden kann.
In der ersten Tarifverhandlung gab es von Seiten der Arbeitgeber kein Angebot. Daraufhin fanden in den Betrieben erste Aktionen statt. Im Zuständigkeitsbereich der IG Metall Tauberbischofsheim haben sich bisher neun größere Betriebe daran beteiligt. Diese Aktionen waren in der Freizeit und sind noch keine Arbeitskampfmaßnahmen.
„Am 15. Oktober findet die 2. Verhandlungsrunde in Ludwigsburg statt. Mitglieder und Beschäftigte können sich gerne an einer Kundgebung in Ludwigsburg beteiligen, um so die Verhandlungen auf Seiten der IG Metall zu unterstützen. Tauberbischofsheim organisiert Busse für die Fahrt nach Ludwigsburg“, berichtet Gans.
Einige Delegierten wünschten sich in der anschließenden Diskussion im weiteren Verlauf der Tarifrunde eine zentrale Aktion in Tauberbischofsheim. „Diesen Wunsch nehmen wir gerne auf und prüfen die Umsetzbarkeit“, bestätigt der erste Bevollmächtigte der IG Metall in Tauberbischofsheim.