Alle vier Jahre werden in den Unternehmen Betriebsräte gewählt. 2022 ist es wieder soweit. In der Stadthalle Tauberbischofsheim startete die IG Metall Tauberbischofsheim die Vorbereitungen zur Betriebsratswahl 2022. Das teilt die Gewerkschaft in einer Pressemeldung mit. Im Betriebsverfassungsgesetz ist geregelt, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer regelmäßig alle vier Jahre in der Zeit zwischen dem 1. März und dem 31. Mai ihre Betriebsräte wählen.
Dafür gibt es das vereinfachte und das normale Wahlverfahren. Im Juni ist das Betriebsrätestärkungsgesetz in Kraft getreten. Damit haben sich auch die Wahlvorschriften leicht verändert. Danach ist das vereinfachte Wahlverfahren anzuwenden in Betrieben mit bis zu 100 Beschäftigten. In diesem Verfahren gibt es zwei Versammlungen, heißt es weiter. In der ersten wird der Wahlvorstand von den Beschäftigten gewählt. In der zweiten Versammlung wird der Betriebsrat gewählt. Bei Betrieben mit mehr als 100 Beschäftigten wird im normalen Wahlverfahren, das auch über eine etwas längere Zeit läuft, gewählt.
Kündigungsschutz für Initiatoren von Betriebsratswahlen
Mit den Gesetzesänderungen wurde auch geklärt, dass Initiatoren einer Betriebsratswahl einen besonderen Kündigungsschutz genießen. Auf diese Änderung hätten die Gewerkschaften gedrängt, damit insbesondere die Betriebsratsgründung in Noch-Betriebsratslosen Betrieben erleichtert werden. Gleichzeitig begleite die IG Metall Betriebsratsneugründungen mit konkreten Anleitungen und praktischem Vorgehen.
Harald Gans, erster Bevollmächtigter der IG Metall Tauberbischofsheim, blickte laut Mitteilung zurück auf die vergangenen vier Jahr, auf die aktuelle Stärke und Kraft der Betriebsräte und auf die Notwendigkeit durch gute Betriebsräte die Interessenvertretung der Beschäftigten zu stärken. Dabei sei es für ihn selbstverständlich, dass "es nur gelingt, wenn IG Metall und Betriebsräte gut zusammenarbeiten".
Der Organisationsbereich der IG Metall umfasst die Metall- und Elektroindustrie, die Holz- und Kunststoffindustrie, die Textil- und Bekleidungsindustrie und diverse Handwerksbereich. 10 533 Betriebsratsgremien mit 77 467 Betriebsräten gehörten dazu. 70 Prozent der Betriebsräte seien bei der IG Metall organisiert, heißt es in der Mitteilung.
Nächster Workshop am 30. November
13 Betriebe aus dem Bereich Odenwald/Tauber waren zum ersten Workshop der IG Metall eingeladen. Die Teilnehmenden hätten ihre Ziele für die Betriebsratsarbeit diskutiert und würden die Schwerpunkte im Gelingen der sozialen und ökologischen Transformation, in der Ausgestaltung der "neuen Normalität" nach der Pandemie, in der Umsetzung der tarifpolitischen Ergebnisse, und in der Stärkung der betrieblichen und gewerkschaftlichen Handlungsmacht sehen.
Es seien Arbeitspläne für die Aktivierung und Beteiligung der Beschäftigten erarbeitet worten. Dabei hätte im ersten Schritt der Fokus auf der Motivation zur Kandidatur gelegen, also der Frage "Wie können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gewonnen und gestärkt werden, um für das Amt als Betriebsrat zu kandidieren?"
In den nächsten vier von der IG Metall Tauberbischofsheim geplanten Workshops würden strukturiert die Betriebsratswahlen in den Betrieben weiter vorbereitet bis zum Tag der Wahl. Am Ende ist laut Mitteilung das Ziel, mit einer hohen Wahlbeteiligung ein starkes Betriebsratsgremium zu wählen, das in den nächsten vier Jahren mit viel Engagement die Interessen der Beschäftigten im Betrieb vertritt. Der nächste Workshop der IG Metall Tauberbischofsheim zum Thema Betriebsratswahl findet am 30. November statt.