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TAUBERBISCHOFFSHEIM
IG Metall gewinnt neue Mitglieder
Rolf Läpple kam bei der Versammlung der IG Metall Main-Tauber auf Grund der Bewertung durch die Delegierten zu dem Schluss, dass die Verzahnung von Betriebsrat und Gewerkschaft weniger über die Vertrauensleute sondern über engagierte Betriebsräte funktioniert.
Foto: IG Metall | Rolf Läpple kam bei der Versammlung der IG Metall Main-Tauber auf Grund der Bewertung durch die Delegierten zu dem Schluss, dass die Verzahnung von Betriebsrat und Gewerkschaft weniger über die Vertrauensleute ...
Bearbeitet von Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 09.06.2016 03:44 Uhr

Gerd Koch, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Tauberbischofsheim sieht seine Organisation auf einem guten Weg. In seinem Geschäftsbericht erklärte er bei einer Delegiertenversammlung, dass die Ortskasse der Geschäftsstelle im Vergleich zum letzten Quartal des Jahres 2015 inzwischen wesentlich stabiler ist und dass die Mitgliederzahlen steigen.

m März dieses Jahres zählte man bei der IG Metall Tauberbischofsheim 7613 Mitglieder, aktuell sind es 7680, heißt es in einer Pressemitteilung. Allein die Zahl der Vollbeitragszahler stieg um 180. „Das zeigt deutlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Koch.

Als eine Ursache dieses Trends sieht Koch vor allem die gute Arbeit der IG Metall und die besonderen Situationen in den Firmen Magna in Assamstadt, Eirich in Hardheim und Zippe in Wertheim. Die Firma Magna ist es auch, die mit 160 neuen IG-Metall-Mitgliedern den größten Zuwachs im ersten Quartal 2016 zu verzeichnen hat. Damit sind momentan knapp über 70 Prozent der Belegschaft in der Gewerkschaft organisiert. Auch bei der Firma Eirich konnten 69 neue Mitglieder gewonnen werden. Den höchsten Organisationsgrad wies am Ende des ersten Quartals 2016 die Firma Getrag aus Rosenberg mit knapp 90 Prozent auf.

Das Ziel der Geschäftsstelle Tauberbischofsheim ist ein Anwachsen der Mitgliederzahl auf 8000 in den nächsten zwei Jahren, so Koch, der dies für realistisch hält.

Solidarität mit Magna

Thema seines Berichts war auch das Verhandlungsergebnis der Tarifrunde 2016. „Im Großen und Ganzen wird das erreichte Ergebnis von 90 Prozent der Belegschaften mitgetragen“, so Koch. Für das Ergebnis der Tarifrunde hätten auch die Warnstreiks der Betriebe im Main-Tauber- und Neckar-Odenwald-Kreis eine Rolle gespielt.

Koch wertete dies als Zeichen der Solidarität mit den Mitarbeitern der Firma Magna. „Es war hart. Es war viel Arbeit. Am Anfang haben wir alle die Hosen voll gehabt. Doch jetzt haben wir einen Stamm von 500 Mitarbeitern, die jederzeit wieder ihr weißes Warnstreik-Shirt anziehen würden“, sagt Sabine Maurer. Die Betriebsratsvorsitzende berichtet davon, welche positiven Auswirkungen die große Kundgebung in Assamstadt sowohl auf die Belegschaft als auch auf die Arbeitgeber gehabt hat.

Laut Gerd Koch liegt bei der Firma Magna von Arbeitgeberseite bereits die Zusage zum Eintritt in den Verband vor, allerdings mit diversen Ausnahmeregelungen. Und noch fehlt die Zustimmung der obersten Firmenleitung in Kanada. „Ich bin guter Hoffnung, dass wir spätestens im Juli die Unterschrift haben werden“, so Gerd Koch.

Schwieriger gestaltet sich derzeit die Situation bei den Firmen Schimmel in Adelsheim, Zippe in Wertheim und Eirich in Hardheim. Gewerkschaftssekretär Türker Baloglu bezeichnete alle drei Firmen aus Sicht der IG Metall als Problembetriebe. Er skizzierte die schwierigen und teilweise festgefahrenen Situationen. So hat die Firma Schimmel inzwischen Insolvenz angemeldet. Bei der Firma Eirich in Hardheim drohen Entlassungen.

In der Aussprache wurde noch einmal der Tarifabschluss thematisiert. „Im Großen und Ganzen okay“, waren oft benutzte Redewendungen der Delegierten in diesem Zusammenhang. Moniert wurden die Differenzierung des Abschlusses, die lange Laufzeit von 21 Monaten und strategisch ungünstiges Vorgehen am Verhandlungstisch.

Kommunikation, Veränderung

Hatten sich einige Delegierte zu Beginn noch über die Klebepunkte gewundert, so erschloss sich ihre Funktion am Ende der Veranstaltung. Alle Delegierten mussten mittels aufgeklebten Punkten unter anderem die Verteilung der Betriebsratsarbeit oder die Durchsetzung von gewerkschaftlichen Positionen bewerten. Rolf Läpple ist Spezialist für Kommunikation und Veränderung. Mit seinen neurolinguistischen Programmen kann er wesentlich zur Konfliktlösung oder Teamentwicklung im Betriebsrat beitragen. Der Gast aus Schwäbisch Hall kam auf Grund der Punktebewertung zu dem Schluss, dass die Arbeit der Vertrauensleute mittelmäßig bis negativ eingeschätzt wird, durch engagierte Betriebsräte aber wieder kompensiert wird.

 
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