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Tauberbischofsheim
IG Metall: Corona erschwert Werbung neuer Mitglieder
Harald Gans (links) und Reiner Seifert (rechts) übergaben den Wanderpokal für die meisten neu gewonnenen Mitglieder  an den Betriebsratsvorsitzenden Rainer Haag (Mitte) stellvertretend für das IG Metall-Team der Firma Weinig.
Foto: Susanne Sohns | Harald Gans (links) und Reiner Seifert (rechts) übergaben den Wanderpokal für die meisten neu gewonnenen Mitglieder an den Betriebsratsvorsitzenden Rainer Haag (Mitte) stellvertretend für das IG Metall-Team der ...
Bearbeitet von Steffen Sauer
 |  aktualisiert: 25.12.2021 02:23 Uhr

Zur vierten und letzten Delegiertenversammlung des IG Metall-Bezirks Odenwald-Tauber in diesem Jahr zeigten sich alle geladenen Delegierte und Gäste froh darüber, dass erneut eine Präsenzveranstaltung stattfinden konnte, schreibt die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung. Zweiter Bevollmächtigter Rainer Seifert führte wie immer durch das Programm.

Impfen gehört zur Solidaritität dazu

Erster Bevollmächtigter Harald Gans gab eingangs ein kurzes Statement der IG Metall zum Thema Impfen ab. "Wir Metaller stehen ganz klar für Solidarität und da gehört auch das Impfen dazu", so Gans. Er habe kein Verständnis für Querdenker und zitierte dazu Kant: "Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt." Gleichzeitig betonte Gans aber auch, dass der Arbeitsplatz und die Existenz eines Menschen nicht gefährdet sein dürfe, wenn er sich nicht impfen lasse.

Über die solide Entwicklung des Ortskassenbestands zeigte sich Gans erfreut. Anders sieht es bei den Mitgliederzahlen aus. Corona erschwere deutlich die persönlichen Gespräche in den Betrieben, was sich in der Werbung neuer Mitglieder bemerkbar mache. Die Geschäftsstelle hat auch deswegen ein Projekt aufgelegt zu den Themen Werben, Halten, Zurückholen. Mehrere Kommunikationsseminare für Vertrauensleute und Betriebsräte wurden bereits durchgeführt, um nachhaltiger mit den Beschäftigten ins Gespräch zu kommen, über die Wichtigkeit einer starken Organisation und den Service der IG Metall zu informieren.

Mit einem anderen Projekt unter dem Titel "TBB 2023" wurden workshops zur Unterstützung bei der Anfang 2022 anstehenden Betriebsratswahl durchgeführt und werden auch im Januar und Februar noch fortgeführt. Hier soll es um die Themen Wahlkampf, Kandidatenvorstellung und die Erlangung einer hohen Wahlbeteiligung gehen.

Umzug der Geschäftsstelle auf den Laurentiusberg

Die momentane Arbeit der Geschäftsstelle steht ganz im Zeichen des Umzugs auf den Ganter Campus auf dem Laurentiusbergs von Tauberbischofsheim. "Überall stehen Kartons", beschrieb Gans die Lage. Er rechne damit, dass der Geschäftsbetrieb mit notwendiger EDV und zum Teil neuen Möbeln spätestens zum Jahresbeginn wieder voll im Gange sein wird. Zum ersten Februar 2022 wird es im selben Gebäude auch das neue Rechtsschutzbüro geben, was ein deutliches Zeichen der Bezirksleitung sei für die Wichtigkeit der Geschäftsstelle, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Die Mandatsprüfungskommission stellte fest, dass insgesamt 39 Wahlberechtigte anwesend waren. Somit war die Beschlussfähigkeit gewährleistet. Die Revision der Kasse wurde unter anderen durch die Delegierte Sabine Maurer durchgeführt und für in Ordnung befunden. Es folgte die einstimmige Entlastung der Geschäftsführung und des Ortsvorstands.

Weiter ging es mit aktuellen Themen aus der Tarif- und Betriebspolitik. Es wurden neue Tarifverträge für die Bereiche Metall und Elektro verhandelt. Dabei konnten drei verschiedene Manteltarifverträge zusammengeführt und erfolgreich überarbeitet werden. Die Neuerungen sollen Anfang 2022 dann in Schulungen weitergegeben werden.

Zufrieden mit den Ergebnissen der Tarifverhandlungen

Das Tarifergebnis für die Sparte Holz und Kunststoff fiel mit einer Erhöhung des Entgelts von plus 2,7 Prozent ab dem 1. April 2022, einer Corona-Prämie in Höhe von 385 Euro und einer weiteren Gehaltserhöhung in 2023 auch positiv aus. Für den Metallbau und die Feinwerktechnik konnte darüber hinaus ein Tarifabschluss erzielt werden mit einer Gehaltssteigerung von 3,6 Prozent, die auch für Azubis und dual Studierende gilt.  

Aus Stuttgart war Ivan Curkovic von der Bezirksleitung angereist, um über aktuelle Themen Stellung zu nehmen und zu informieren.  Zum Ende des bewegten Jahres freute er sich über die tollen Tarifabschlüsse trotz der Pandemie. "Die Arbeitswelt ändert sich und wird sich weiter verändern. Unser Ziel ist es, die Arbeitswelt der Beschäftigten weiter zu verbessern und weiterzuentwickeln, sodass sie nicht unter der Transformation leiden müssen", wird Curkovic in der Pressemitteilung zitiert.

Der neue Mindestlohn von 12 Euro freue die Gewerkschaft, da es ein Zeichen in die richtige Richtung sei, jedoch sei das noch nicht genug. In vielen Branchen gebe es Tarifverträge, welche noch ein Einstiegsgehalt von unter 12 Euro vorschrieben, was nicht mehr zeitgemäß sei. Hier gebe es weiterhin viel zu tun für die Gewerkschaften, hielt Curkovic fest.

Das Highlight des Abends war die traditionelle Verleihung des Wanderpokals. Der Gewinner der begehrten Trophäe ist immer das Betriebsteam mit der höchsten Anzahl an Neuaufnahmen für die IG Metall. Den dritten Platz belegten die Delegierten der Firma Grammer mit 36 neuen Mitgliedern. 41 neue Metaller konnten in die Firma Zippe gewonnen werden, was den zweiten Platz bedeutet. An der Spitze stand dieses Jahr das Team der Firma Weinig mit 46 Neuaufnahmen.

 
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