Die Kundschaft hätte sich seit Beginn des Ukraine-Krieges zeitweise verdoppelt, durch die Inflation stark gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise würden zudem dafür sorgen, dass die regionalen Tafelbetriebe an ihre Grenzen kommen: "Von daher sind wir außerordentlich dankbar, dass wir diese Spende erhalten", erläuterte Wolfgang Pempe, Geschäftsführer des Diakonischen Werks im Main-Tauber-Kreis, zu Beginn der Spendenübergabe. In den Räumen der Bad Mergentheimer Tafel bedankte er sich bei der Stiftung Würth und der Familie Würth für die außergewöhnlich hohe Spende, die für laufende Unterhaltungskosten verwendet werden soll: "Dies ist so wertvoll wie wichtig – und mit einer Spendensumme von insgesamt 100.000 Euro auch beispiellos großzügig."
Er dankte zudem den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Standortkommunen und dem Landkreis, "die in diesem Jahr das erste Mal mit einer Sockelfinanzierung helfen, dass die Tafeln finanziell über die Runden kommen." Er ging auf die steigende Bedeutung der regionalen Tafelarbeit ein, die von vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern geleistet wird. "Wenn wir heute Schuldnerberatern und -beraterinnen zuhören, dann wissen wir, dass der Bedarf in den nächsten Jahren noch deutlich ansteigen wird."
Schmalzl: Stiftungen können staatliches Handeln nie ersetzen
Stiftungen könnten staatliches Handeln nie ersetzen, aber sinnvoll ergänzen und wichtige Impulse geben, meinte Johannes Schmalzl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Würth: "Die Arbeit, die derzeit in den vier Tafelläden in Bad Mergentheim, Lauda-Königshofen, Tauberbischofsheim und Wertheim geleistet wird, verdient höchste Wertschätzung. Die Tafeln sind für viele Menschen ein Segen. Mit der Soforthilfe der Stiftung Würth wollen wir aber auch andere anstiften, die Arbeit in den örtlichen Tafeln zu unterstützen, mit Sach- und Geldspenden ebenso wie mit tatkräftigem Anpacken in den Tafelläden."
Er erwähnte Stiftungsgründerin Carmen Würth, die erkältungsbedingt nicht anwesend sein konnte, für die das Stiftungsengagement eine Herzensangelegenheit sei. Ihre Botschaft: "Bei allen Krisen, die uns derzeit treffen, dürfen wir die Region nicht aus den Augen verlieren. Die Tafeln lindern hier viel Not und wir möchten mit unserer Spende dazu beitragen, dass sie diese schnelle und wirksame Hilfe aufrechterhalten können. Mein Dank gilt insbesondere den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Ohne ihren Einsatz wäre die Unterstützung der bedürftigen Menschen gar nicht möglich."
Die nächsten drei Jahre sind gesichert
Im Namen der Tafelläden und der Fördervereine äußerte sich Veronika Kluge, die Vorsitzende des Bad Mergentheimer Fördervereins, und drückte ihren Dank aus: "Ihr Kommen heute und die Spende zeigen Ihre Wertschätzung. Darüber freuen wir uns sehr." Mit der Spende und den wiederkehrenden Zuschüssen seien die nächsten drei Jahren gesichert. Außerdem sprachen bei der Spendenübergabe noch Bastian Weippert, Vorstand des Caritasverbands im Tauberkreis, Landrat Christoph Schauder, Landtagsabgeordneter Wolfgang Reinhart und Bad Mergentheims Oberbürgermeister Udo Glatthaar.