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Hobelbank-Manufaktur: Seit 100 Jahren Holzprodukte aus Zimmern an weltweite Kunden
Die Hobelbank-Manufaktur 'Hofmann & Hammer' in Zimmern feiert in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen.
Foto: Agentur keller.mitausblick | Die Hobelbank-Manufaktur "Hofmann & Hammer" in Zimmern feiert in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen.
Linda Hener
 |  aktualisiert: 26.05.2024 02:40 Uhr

Die Hobelbank-Manufaktur "Hofmann & Hammer" in Grünsfeld-Zimmern feiert heuer 100-jähriges Bestehen. Zeitgleich übergab Anneli Hammer zu Jahresbeginn die Leitung an Mitarbeiter Andreas Schmidt. Im Interview sprechen die beiden über die Firmen-Historie, die Emotionalität einer Geschäftsübergabe und das Naturprodukt Holz.

Anneli Hammer, 100 Jahre feiert "Ihre" Hobelbankfabrikation "Hofmann & Hammer" 2024 – wie kam es zu dem Unternehmenserfolg in Zimmern?

Anneli Hammer: 1924 gründete Johann Hofmann eine Schreinerei mit dem Schwerpunkt Tische und Möbel in Messelhausen. In den 1970er Jahren zog der Betrieb dann in die ehemalige Kakao- und Schokoladenfabrik nach Zimmern um. Der Firmensitz an den Bahngleisen wurde ebenfalls zu klein, weshalb der Neubau oberhalb des damaligen Geländes erfolgte. Der Name wurde 1979 in Hofmann & Hammer geändert, da mein Mann Udo Hammer in die Geschäftsführung eintrat. Er war für die Bereiche Werkstatt und Fertigung zuständig, Maximilian Hofmann für die Verwaltung und das Kaufmännische.

Seit wann haben Sie im Unternehmen mitgearbeitet?

Hammer: Ich lernte meinen Mann auf der großen Eisenwaren-Messe in Köln kennen. Seit 1989 war ich im Büro tätig und fühlte mich seitdem auch mit der Materie ‚Holz und Hobelbänke‘ verbunden. 2014 verstarb mein Mann und ich entschied mich, die Firma weiterzuführen und nicht zu veräußern, da ich das damals nicht übers Herz gebracht hätte. Ich wollte, dass der Betrieb als Hersteller hochwertiger Holz-Produkte weiter erfolgreich ist, den Mitarbeitern ihr Arbeitsplatz erhalten bleibt und das, was ich mache, ‚Hand und Fuß‘ hat. Über die Materie wusste ich ja Bescheid.

Und nun?

Hammer: Zehn Jahre später war es an der Zeit, Verantwortung abzugeben. Ich kann von Glück reden, dass es bei uns einen Mitarbeiter gab, der Interesse hatte, die Geschäftsführung zu übernehmen, denn meine Tochter arbeitet in einem ganz anderen Bereich. Ende 2023 wurde die Übergabe vertraglich geregelt. Die Unterschrift war emotional, aber ich hätte es mir noch schwerer vorgestellt (schmunzelt).

Ziehen Sie sich komplett aus der Firma zurück?

Hammer: Nein, ich werde – so lange es gewünscht ist und ich gesundheitlich kann – im Büro unterstützen. Ich habe eine 94-jährige Mutter, einen großen Freundeskreis und bin als "Grüne Dame" in einer Tauberbischofsheimer Tagespflege tätig, mir wird also nicht langweilig werden.

Andreas Schmidt, Sie waren zwölf Jahre lang Mitarbeiter in der Hobelbank-Manufaktur, nun kam der Wechsel in die leitende Position. Hat Sie etwas während der ersten Monate Ihrer neuen Tätigkeit überrascht?
Anneli Hammer übergab zu Jahresbeginn die Leitung an Andreas Schmidt.
Foto: Linda Hener | Anneli Hammer übergab zu Jahresbeginn die Leitung an Andreas Schmidt.

Andreas Schmidt: Ich muss zugeben, es sind mehr Aufgaben als ich erwartet hätte, aber ich schlafe immer noch gut (lacht).

Hammer: …ja, ich bin froh, dass er diese Gelassenheit mitbringt.

Andreas Schmidt, was motivierte Sie, den Betrieb zu führen?

Schmidt: Da ich die Abläufe kannte, konnte ich mir das gut vorstellen. Ich habe eine Schreiner-Ausbildung absolviert und 2015 den Meister gemacht, was es mir ermöglicht, dass ich überhaupt Geschäftsführer werde. Ich habe immer gerne mit Holz gearbeitet, einem Naturprodukt, und die Hobelbank-Produktion ist vielfältiger als man womöglich meinen mag. Zum Beispiel lassen sich durchweg Abläufe optimieren. Auch der Kundenkontakt ist spannend.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?

Schmidt: Nach einem gesamtwirtschaftlich mauen Jahresstart haben wir zurzeit viele Aufträge und blicken zuversichtlich auf die weitere Auftragslage. Unser Team ist mit zehn Mitarbeitern, alle Schreiner, gut aufgestellt. Nichtsdestotrotz würde ich mich freuen, wenn wir ein oder zwei jüngere Mitarbeitern einstellen könnten, die sich mit neuen Ideen einbringen wollen.

Die Hobelbank-Manufaktur "Hofmann & Hammer"

Zehn Mitarbeitende zählt das Unternehmen mit Sitz in Grünsfeld-Zimmern. Monatlich werden von dort rund 100 Hobelbänke an Kunden weltweit verschickt – beispielsweise nach Europa, die USA oder Südkorea. Auch bei Entwicklungshilfe-Projekten in Afrika habe man schon unterstützt. Neben Schreinereien und Ausbildungsbetrieben gehen viele Hobelbänke an Kindergärten, Schulen und Heimwerker. Auch große regionale Firmen nehmen Hobelbänke von "Hofmann & Hammer" ab. Das Holz dazu kommt aus der Region – es ist 100 Prozent Rotbuche aus Main-Tauber und Hohenlohe, ein Hartholz, das gedämpft und damit "gezähmt" wird. Das Alleinstellungsmerkmal Handarbeit will man bei "Hofmann & Hammer" beibehalten.
Quelle: lihe
 
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