Vier Ortsteile haben sich vor zwei Dekaden zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen. Der Heimat- und Kulturverein (HKV) beging dies mit einem Festkommers.
"Was kann der Heimatbegriff bedeuten?" Die Frage des Vorsitzenden Dr. Jürgen Gernert blieb nicht lange unbeantwortet: "Verbindung, Verwurzelung, Zugehörigkeit, Erinnerung, Rückkehr, Geborgenheit, kurzum es geht um Charakteristisches und Atmosphärisches in unserer regionalen Lebenswelt. Wir haben es hier mit wichtigen sozialen Faktoren zu tun, die sich auf die Lebensqualität einer Gemeinde auswirken."
Das Augenmerk sei bereits von Beginn an gewesen, alle vier Ortsteile zu vereinen, betonte Gernert. "Wie wir erfahren mussten, lässt sich eine gesamtörtliche Heimatforschung auf einfachem Wege nicht immer realisieren. Das Vorhaben erweist sich als komplex. Gerade deshalb wäre es in meinen Augen zielführend, die Anstrengungen zu bündeln", merkte der Vorsitzende an.
Sein Blick richtete sich auch nach vorn: Um sich zeitgemäß aufzustellen, will man neben dem geschichtlichen Aspekt den Blick auf die Natur und die Lebensbedingungen lenken. "Möge es gelingen, Großrinderfeld als lebenswerte Heimat zu erhalten", so Gernert abschließend.
Die Definition von "Heimat" und "Kultur" hatte Landrat Christoph Schauder im Gepäck: "Etwas für Herz und Seele." Der Kreis und auch Großrinderfeld seien reich an Kultur. Dem Verein bescheinigte der Landrat, dass die Bürger durch dessen Arbeit mehr über die Ortsteile erfahren und Geschichte für nachfolgende Generationen greifbar werde und bleibe.
Die fränkische Vergangenheit und das "Zusammenschweißen der vier Ortsteile" als wichtigen "Rückenwind" hob Bürgermeister Johannes Leibold bei seiner Gratulation hervor.
Höhepunkt des Festabends war der Vortrag von Altlandrat Georg Denzer über den Ankauf des Klosters Bronnbach durch den Kreis. Im dortigen Archiv lagern auch die Unterlagen von Großrinderfeld. In seiner gewohnt launigen Art fesselte Denzer die Zuhörer von Beginn an. "Das teure Juwel Bronnbach", zu dem sich auch der amtierende Landrat Christoph Schauder bekannte, wurde schließlich 1986 erworben und mit der Renovierung begonnen.
Von: Matthias Ernst (für den Heimat- und Kulturverein Großrinderfeld)