Eigentlich wollte man bei der Narrengesellschaft Oberlauda (NGO) ab dem 11.11. nahtlos an die erfolgreiche letzte Kampagne anknüpfen und entsprechende Gespräche waren bereits im Vorfeld mit dem Narrenring geführt worden. Immerhin steht und stand der 66. Geburtstag der NGO ganz groß im Terminkalender, aber die Corona-Pandemie machte allen Planungen einen alles entscheidenden Strich durch die Rechnung. Das zeigte sich auch schon rein optisch bei der Wahl der Lokalität zur diesjährigen Hauptversammlung: unter Berücksichtigung der Hygienevorschriften war man in den für diese Zwecke eigentlich etwas zu groß dimensionierten Turnhallensaal ausgewichen. Aber die Gesundheit der Mitglieder hat ganz einfach und unwidersprochen Vorrang.
Die Frage nach dem „Wie geht es weiter“ interessierte in diesem Jahr offensichtlich besonders viele Mitglieder, immerhin hatten sich fast ein halbes hundert eingefunden, und darüber freute sich natürlich auch der Vorsitzende Günter Ambach in seinen Grußworten. Er stellte fest, dass zu dieser JHV keine schriftlichen Anträge eingegangen waren.
Ein gemeinsames stilles Gedenken galt den verstorbenen Mitgliedern Christiane Spitznagel und Gerlinde Brennfleck.
Vereine sind Kulturträger und sie leben natürlich von ihren Veranstaltungen und Unternehmungen und genau davon konnte der Schriftführer Ditmar Hofmann in seinem Jahresrückblick ausführlich und ausreichend berichten. Angefangen mit der Saisoneröffnung am 11.11.19 im Pfarrsaal mit Überraschungsbesuch der Laudemer Strumpfkappen und der Vorstellung des Prinzenpaares (Prinzessin Nicole I. und Prinz Udo I. Hönninger aus Heckfeld), der Mithilfe beim Konzert des Lindenberg-Doubles Rudi Wartha in der Laudaer Stadthalle, die Übernahme der Bewirtung bei den „Wasser-Tagen“ in der örtlichen Turnhalle bis zur Beteiligung an der Dorfweihnacht. Ein Ausflug zum Weihnachtsmarkt in Rothenburg ob der Tauber rundete das Geschehen 2019 ab.
Das neue Jahr begann mit dem „Padderlisabend“ (Ordensvorstellung) im Restaurant „Elena“ in Lauda und einer Winterwanderung mit Ziel „Gänschwirt“ in Königshofen. Danach ging es sprichwörtlich Schlag auf Schlag: Fremdensitzung, Kesselfleischessen, Fahnenhissen, Bauernmaskenball, Rosenmontag mit Umzug, Fasnachtsdienstag mit Kindersitzung und schließlich Aschermittwoch mit Heringsessen.
Breit gestreut waren auch die Gastbesuche bei befreundeten Vereinen und Gesellschaften von Külsheim bis Igersheim, von Walldürn bis Grünsfeld und von Tauberbischofsheim bis Krautheim. Allein in Lauda-Königshofen wurden Veranstaltungen bei den Strumpfkappen Lauda, den Schnocken Königshofen, der Alois-Eckert-Werkstatt in Gerlachsheim (zusätzlich mit allen drei Garden), in der Prinzenpaar-Heimat Heckfeld und natürlich der Nachtumzug der Rootzengruppe Oberlauda besucht.
Fast noch fleißiger waren die drei Garden der NGO. Die Prinzengarde (Trainerinnen Catherin und Raphaela Dürr) absolvierte 15 Auftritte, einige davon mit Garde- und Schautanz, die Jugendgarde (Trainerinnen Diana Bayer und Helga Itzel) acht Auftritte und die Kindergarde (Trainerinnen Diana Ebert und Martina Mohr) elf Auftritte.
Insgesamt 17 Mitgliedern konnte zu runden Geburtstagen zwischen 50 und 90 Jahren gratuliert werden.
Eigentlich hatte man mit den Terminen und vom Besucherzuspruch her noch ein unwahrscheinliches Glück, denn nur drei Wochen nach dem Aschermittwoch musste das komplette Vereinsleben nahezu auf null heruntergefahren werden und ein, wenn auch zaghafter, Neubeginn steht immer noch in den Sternen. Hier heißt es ganz einfach abwarten und auf jeden Fall Erwartungen, egal in welcher Form oder Art, zurückschrauben. Denn über allem steht die Gesundheit der Mitglieder und der Gäste oder Besucher.
Der Schatzmeister Reinhold Braun konnte anschließend noch einen einigermaßen ausgeglichenen Kassenstand vermelden, fand doch der überwiegende Teil der Veranstaltungen vor dem Lockdown statt. Die Kassenprüfer Reiner Ebert und Volker Stephan bescheinigten ihm jedenfalls eine einwandfreie und korrekte Kassenführung.
Präsident Holger Ebert erinnerte schließlich noch einmal aus seiner Sicht an die zahlreichen Höhepunkte der letzten Kampagne und dabei besonders an die eigenen Veranstaltungen mit seinem Sohn Jonah an seiner Seite. Auch für ihn steht natürlich jetzt Abwarten und Hoffen an erster Stelle und den ursprünglich größer geplanten NG-Geburtstag kann man ja auch verlegen. Aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben.
Rainer Ebert beantragte danach die Entlastung der gesamten Vorstandschaft, die auch einstimmig erteilt wurde.
Günter Ambach stand der NGO von 1996 bis 2011 als stellvertretender Vorsitzender und von 2011 bis jetzt als erster Vorsitzender zur Verfügung, aus gesundheitlichen Gründen stellte er sich nicht mehr zur Wahl. Dies hinderte ihn allerdings nicht daran, bei der nachfolgenden Neuwahl der Vorstandschaft als Wahlleiter zu fungieren.
Zur ersten Vorsitzenden wurde Andrea Sack gewählt. Sie war bisher zweite Vorsitzende und da diese Funktion zeitlich versetzt gewählt wird, bleibt sie bis zur nächsten JHV unbesetzt. Die weiteren Ergebnisse: Präsident: Holger Ebert; Schatzmeister: Reinhold Braun; Schriftführer: Ditmar Hofmann; Zeugwartin: Diana Bayer; Kassenprüfer: Rainer Ebert und Volker Stephan; Beirat: Benjamin Ambach, Fabian Bayer, Ewald Ditter, Thomas Ernst, Reiner Haas, Jürgen Metzger und Helmut Schmitt.
Alle Wahlen erfolgten einstimmig und per Handzeichen. Günter Ambach erklärte sich auf vielfachen Wunsch bereit, weiterhin im Beirat mitzuarbeiten. Fabian Bayer dankte ihm im Namen aller örtlichen Vereine für die jahrelange sehr gute Zusammenarbeit im Sinne der Vereine und zum Wohl von Oberlauda.
Fasnacht wird irgendwie auch im kommenden Jahr in Oberlauda gefeiert, wie, wird sich noch herausstellen. Geplant ist zum Beispiel am 11.11. eine kurze Eröffnung am Rootzenbrunnen, selbstverständlich unter Einhaltung der Hygienevorschriften, so Präsident Holger Ebert abschließend.
Von: Reinhard Haas, Beirat der Narrengesellschaft Oberlauda