Schon seit drei Jahren werden die Beerdigungen in der katholischen Seelsorgeeinheit nicht mehr nur von den Pfarrern gehalten, sondern auch von ausgebildeten Mitgliedern des Seelsorgeteams. Durch die bischöfliche Beauftragung von Barbara Frank-Wohlgemuth aus Oberbalbach ist nun auch zum ersten Mal eine ehrenamtliche Mitarbeiterin in diesem Team. Das berichtet die katholische Kirchengemeinde Lauda-Königshofen in einer Pressemitteilung.
Tote zu begraben und Trauernde zu trösten sei ein Werk der Barmherzigkeit und ein Dienst, der jahrhundertelang von Mitgliedern der Gemeinde wahrgenommen wurde. Bis heute sei das in vielen Ländern der Welt üblich. Bereits im Jahr 2007 habe Erzbischof Robert Zollitsch für die Erzdiözese Freiburg festgestellt, dass die kirchliche Beauftragung zum Begräbnisdienst von Männern und Frauen auch im Ehrenamt zunehmend dringlicher werde.
„Uns haben die guten Erfahrungen der vergangenen Jahre dazu geführt, dass wir nun auch den ehrenamtlichen Begräbnisdienst ermöglichen wollen“, fasst Pfarrer Stefan Märkl zusammen. „Wir haben in unseren Gemeinden zahlreiche Menschen, die aus ihrem christlichen Glauben heraus für die Seelsorge und die Verkündigung mit großer Kompetenz unterwegs sind. Natürlich ist der Begräbnisdienst nicht jedermanns Sache, aber manche unserer Gemeindemitglieder haben eben für diesen Dienst eine besondere Begabung und die möchten wir fördern.“
Umfangreiche Ausbildung
„Liturgie des Abschieds“ heißt der umfangreiche Ausbildungskurs, den neben Frank-Wohlgemuth auch die Gemeindereferentinnen Patricia Merkel und Verena Stang in den vergangenen Monaten abgeschlossen haben, heißt es im Pressetext der Kirchengemeinde. Neben ganz praktischen Fragen stünden der persönliche Zugang zu den Themen Tod und Trauer, Beerdigung, Abschied finden und die theologischen Inhalte im Fokus dieser Ausbildung. Durchgeführt werde sie vom Institut für pastorale Bildung der Erzdiözese Freiburg, abgeschlossen durch die Beauftragung durch den Erzbischof.
„Es ist eine schöne Erfahrung, so nahe an den Menschen zu sein“, formuliert Verena Stang ihre Motivation, und Barbara Frank-Wohlgemuth ergänzt: „Ich möchte dem Menschen, der verabschiedet wird, einen würdige und schöne Feier auf dem Friedhof ermöglichen.“
Patricia Merkel, die schon einige Monate Beerdigungen leitet, erlebt diesen Dienst als etwas ganz Besonderes. „Zum einen erinnert er mich persönlich immer wieder an die Zerbrechlichkeit und Unverfügbarkeit des Lebens. Zum anderen darf ich die unterschiedlichsten Menschen an den Kern unseres Glaubens als Christen erinnern: dass eine Beerdigung eben kein Abschied für immer, sondern eine Trennung auf Zeit ist.“