
(dpa/lsw) Eine Felchenzucht könnte aus Sicht von Agrarminister Peter Hauk (CDU) den Berufsfischern am Bodensee eine neue Ernährungsgrundlage bieten.
„Wie machen wir die Fischer sesshaft?“, sagte er am Donnerstag in der Fischereiforschungsstelle in Langenargen angesichts sinkender Erträge. Denn die Fischer am Bodensee fangen seit Jahren immer weniger Fische. Aus ihrer Sicht führt der niedrige Nährstoffgehalt im Wasser zu einer geringen Nahrung für die Tiere.
Sie fordern daher seit langem eine moderate Erhöhung des Phosphatgehalts – dem erteilte Hauk jedoch erneut eine Absage: „Davon halte ich wenig.“
Stattdessen setzt der Minister auf die sogenannte Aquakultur – entweder in Netzgehegen im See oder im Zuchtbecken an Land.
„Technisch wäre beides möglich“, sagte der Leiter der Forschungsstelle, Alexander Brinker. „Der See bietet unter anderem von der Temperatur und der Strömung her Stellen, die sich für ein Netzgehege eignen. Aber auch ein geschlossenes System wäre möglich – allerdings ist die Landvariante sehr viel teurer und hinterließe einen größeren ökologischen Fußabdruck.“
Theoretisch könne das Land bereits in diesem Jahr Fördermittel für eine Zuchtanlage am Bodensee freigeben, hieß es aus dem Ministerium. Anträge seien aber noch nicht eingegangen, weil bislang die wasserrechtlichen Genehmigungen aus dem Umweltministerium ausstünden.