
Acht Brauereien sind beim „Wertheim Craft Beer Festival“ im Arkadensaal des Rathauses am Freitag und Samstag, 17. und 18. Juni, am Start. Im Gepäck haben sie über 40 handwerklich gebraute Biersorten. Die Brauereien stammen überwiegend aus dem Bamberger Raum. Das Craft Beer Festival ist am Freitag von 18 bis 23 Uhr und am Samstag von 15 bis 23 Uhr für alle Bierfreunde geöffnet. Der Eintritt ist frei, teilt die Stadt Wertheim mit. Passend zum Bier gibt es Grillspezialitäten. Bei schöner Witterung laden auch der Rathausinnenhof und das Tauberufer zum Sitzen ein.
Craft Beer ist handwerklich gebrautes Bier. Den Herstellern geht es um Unterscheidbarkeit und Geschmacksvielfalt, um ungewöhnliche Braustile, besondere, manchmal lang vergessene Rezepturen. Craft Beer ist also Bier, das von Menschen und nicht von Maschinen gebraut wird. Es passt gut zu einer Esskultur, in der es um Qualität statt Quantität geht, um Nähe zwischen Produzent und Verbraucher, um Natürlichkeit und Transparenz.
So läuft das Festivals in Wertheim ab: Am Eingang erhält jeder Besucher ein Pfandglas und kann eine beliebige Anzahl von Wertmarken erstehen. Für einen Chip bekommt man am jeweiligen Brauereistand eine 0,1 Liter Probe Craft Bier.
Wertheimer Craft Beer Festival mit dabei ist die Braumanufaktur Hertl aus Schlüsselfeld, bereits bekannt vom Wertheimer Weihnachtsmarkt. David Hertl, der jüngste Braumeister Frankens, hat sich auch um das „Casting“ der Brauereien gekümmert. Kennengelernt haben sich Hertl und Innenstadtmanager Christian Schlager auf einem Craft Beer Festival. „Wir wollten das große Jubiläumsjahr ,500 Jahre Reinheitsgebot‘ nicht ohne eigenen Akzent vorüberziehen lassen“, sagt Schlager. Und so entstand die Idee eines eigenen Festivals, das sich einer feinen Auswahl von Brauereien und Bieren verschrieben hat.
Folgende acht Brauereien sind mit etwa 40 Biersorten dabei: Braumanufaktor Hertl, Schlüsselfeld; St. Erhard Brauerei, Bamberg; Nikl Bräu, Pretzfeld; Distelhäuser Brauerei, Distelhausen; Eppelein & Friends Craft Bier-Manufaktor, Nürnberg; Brauerei Zwanzger, Uehlfeld; NBG – New Beer Generation, Nürnberg.
Im Herzen Frankens hat das Bierbrauen jahrhundertelange Tradition. Die nahegelegene Fränkische Schweiz hat sogar die höchste Brauereidichte weltweit. Hier ist das Bierbrauen noch echtes Handwerk und viele der Biere sind aufgrund der kleinen Produktionsmenge nur direkt in der Brauerei erhältlich.
Angefangen hat die Craft-Beer-Bewegung in den USA der 1970er. Biertrinker hatten die Wahl zwischen Coors, Miller und Anheuser-Busch, alles kaum unterscheidbare Industriebiere. Deswegen fingen sie an, selbst zu brauen. Aus den besten „homebrewers“ wurden „microbreweries“, die ihre Biere in der Gegend verkauften und ein Hobby für amerikanische Familienväter wurde zum großen Umbruch der Getränkeindustrie. 2015 zählten die USA mehr als 4000 Brauereien und der größte Teil davon ist nach der Jahrtausendwende gegründet worden.