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Tauberbischofsheim
Gymnasiasten kommen bei "Jugend gründet" eine Runde weiter
Das Bild zeigt die Teilnehmer der Arbeitsgemeinschaft „Jugend gründet“ mit den Lehrern Dietrich Röbbelen (links) und Tommy Rossmann (rechts). In der vorderen Reihe (von links): das erfolgreiche MGG-Team mit Mirjam Werner, Sophia Henn, Maja Beuschlein, Clara Murphy und Linda Hammerich.
Foto: Ulrich Feuerstein | Das Bild zeigt die Teilnehmer der Arbeitsgemeinschaft „Jugend gründet“ mit den Lehrern Dietrich Röbbelen (links) und Tommy Rossmann (rechts).
Ulrich Feuerstein
 |  aktualisiert: 03.03.2020 02:10 Uhr

Ständig ist man auf der Suche: nach dem Schlüssel, der Brille oder dem USB-Stick. Diese Gegenstände erleichtern den Alltag. Sie zu verlieren, ist ärgerlich. Maja Beuschlein, Linda Hammerich, Sophia Henn, Clara Murphy und Mirjam Werner schaffen Abhilfe. Die vier Schülerinnen des Matthias-Grünewald-Gymnasiums haben ein Produkt entwickelt, das die Suche überflüssig macht. Mit ihrer Erfindung sind sie beim Wettbewerb „Jugend gründet“ für die nächste Runde qualifiziert.

„Unser Lehrer war immer so gestresst“, erzählt Maja Beuschlein. Seinen USB-Stick mit wichtigen Daten für den Unterricht habe er oft nicht finden können. Ständig sei er auf der Suche nach dem Teil gewesen, weil er es verlegt hatte. Diese Beobachtungen brachten Maja Beuschlein und ihre Mitstreiterinnen auf die Idee für ein neues Produkt: den „Click-Stick“. Dabei handelt es sich um einen USB-Stick mit Alarmfunktion. Der Entfernungswarner vibriert und alarmiert den Nutzer, sobald er sich mehr als 20 Meter von dem vom Adapter gelösten USB-Stick entfernt hat.

Zwölfter Platz von 783 Gruppen

Diese innovative Erfindung haben Maja Beuschlein, Linda Hammerich, Sophia Henn und Mirjam Werner beim Wettbewerb „Jugend gründet“ eingereicht und die Jury überzeugt. Das Quartett belegte den zwölften Platz unter 783 Gruppen. Zur Belohnung dürfen die vier Mädchen vom MGG im März nach München zu einer von vier deutschlandweiten Regionalkonferenzen. An der Technischen Universität sollen sie eine Jury bei einem „Pitch Event“ von ihrem Produkt überzeugen.

In der ersten Runde ist das schon einmal gelungen. „Ihr habt euch für ein Alltagsproblem mit einer großen Zielgruppe eine innovative Lösung und Geschäftsidee überlegt“, heißt es in der Stellungnahme. Gelobt werden außerdem Vertrieb und Logistik, die nach Auffassung der Preisrichter hervorragend zum Produkt und den Zielgruppen passen. Nicht zuletzt finden zur Geschäftsidee passende Werbemaßnahmen Gefallen. „Wenn ihr das Produkt auf den Markt bringt, gibt es auf jeden Fall ein Jury-Mitglied, das es sofort kaufen wird“, lautet das abschließende Urteil.

MGG nimmt erstmals am Wettbewerb teil

Den Wettbewerb „Jugend gründet“ gibt es seit dem Schuljahr 2003/2004. Angestoßen hat ihn das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Er richtet sich an Schüler der Sekundarstufe II. Hinter dem Wettbewerb steht das Steinbeis-Innovationszentrum an der Hochschule Pforzheim (SIZ). Er wird von der Kultusministerkonferenz der Länder empfohlen. Hauptsponsor ist Porsche. Ziel des Wettbewerbs ist es, wirtschaftliches Wissen und Unternehmergeist an die Schule zu bringen.

Das Matthias-Grünewald-Gymnasium nimmt in diesem Schuljahr erstmals an dem Wettbewerb teil. Oberstudienrat Dietrich Röbbelen und Studienreferendar Tommy Rossmann leiten eine Arbeitsgemeinschaft, in der 13 Schüler in drei Lerngruppen ein innovatives Produkt entwickeln mussten, welches theoretisch, aber nicht tatsächlich entwickelt werden soll.

Erster Teil des Wettbewerbs ist zu Ende gegangen

Im soeben zu Ende gegangenen ersten Teil des Wettbewerbs hatten die Schüler die Aufgabe, einen Businessplan zu schreiben. Dieser beinhaltete zum Beispiel den Namen des Unternehmens und des Produktes, einen Slogan, die Geschäftsidee, eine Beschreibung der Technologie, eine Marktanalyse, Vertriebswege, Preisgestaltung, Finanzplanung, Planzahlen und das Thema Nachhaltigkeit. Am Ende der Planspielphase erfolgte eine ausführliche Bewertung des Businessplans.  

Der gerade begonnene zweite Teil des Wettbewerbs simuliert die ersten acht Jahre eines Unternehmens. Dabei werden Szenarien wie die allgemeine Wirtschaftslage vorgegeben. Die Schüler erhalten nach jedem Jahr (Wirtschafts-)Berichte und müssen auf deren Basis Entscheidungen beispielsweise über Investitionen treffen, mit denen sie die Entwicklung des Unternehmens beeinflussen. Gespielt wird online gegen KI-gesteuerte Unternehmen. Am Ende erfolgt eine Bewertung mit Hilfe verschiedener Kriterien, wobei nicht nur der reine Gewinn, sondern auch die Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter eingehen.

Interessante Einblicke gewonnen

„Aller Anfang ist schwer“, meint Clara Murphy. Ohne Vorkenntnisse einen Businessplan zu schreiben, sei anstrengend gewesen. Einerseits. Andererseits sei es schön zu sehen gewesen, wie sich das Projekt nach und nach entwickelt. Von einer „tollen Erfahrung“ spricht Linda Hammerich. Sie habe interessante Einblicke gewonnen, wie man ein eigenes Unternehmen gründet. Neue wirtschaftliche Kenntnisse bestätigt auch Sophia Henn. Die Arbeit im Team habe ihr außerdem große Freude bereitet. Den Teamgeist hebt Maja Beuschlein ebenfalls hervor: „Im Verlauf der intensiven Arbeit ist eine tolle Atmosphäre entstanden.“

Die Gruppe freut sich über die Einladung nach München. „Es hat sich gelohnt, so viel Zeit zu investieren“, betonen die Vier unisono. Vielleicht geht es danach sogar weiter. Nach der Planspielphase qualifizieren die besten Gruppen sich für das Bundesfinale. Auf der Zukunftsmesse „Jugend gründet“ wird das Siegerteam ermittelt. Hauptpreis ist eine geführte Reise durch das Gründermekka Silicon Valley in den Vereinigten Staaten.

 
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