700 Jahre Stadtrecht feiert Grünsfeld in diesem Jahr. Die Narrengesellschaft "Hasekühle" feierte mit ihrer Prunksitzung mit. "Grünsfeld putzt sich raus für die große Sause", meinten Maria Haun und Anouk Huband.
Als personifizierte "Hasekühle" machten die beiden sich närrische Gedanken zum Jubiläum. Ihre Vermutung: Bürgermeister und Räte hätten die Stadtkasse geplündert, um den Bürgern etliche Sensationen bieten zu können. Um eigene Ideen waren die beiden nicht verlegen. Das neue Baugebiet am "Höhri" hätte das Potential zum Skigebiet.
Rund 100 Akteure auf der Bühne
Stolz ist die Narrengilde auf ihr Tanzmariechen und ihre zahlreichen Garden. Shamila Almestica wirbelte akrobatisch über die Bühne. Mit strahlendem Lächeln zeigte die 13-Jährige sportliche Höchstleistungen. Insgesamt sechs Formationen mit rund 100 Akteuren standen bei der Prunksitzung auf der Bühne. Sie beeindruckten und begeisterten ihr Publikum.
Die Purzelgarde stürmte als "Früchtchen" die Bühne. Pläne für die Ferien schmiedete die Kindergarde: Skifahren in den Bergen war bei ihnen angesagt. Die Jugendgarde unternahm einen Abstecher in die griechische Antike. Die gemischte Schautanzgruppe hatte zur Brief- und Paketzustellung eine rasante Choreographie einstudiert.
Die Männertanzgruppe schlug nachdenkliche Töne an: Ihr Auftritt endete mit dem Appell: Jeder könne seinen Beitrag dazu leisten, die Umwelt zu schützen.
Überraschungsgäste mit Jubiläumsbier
Für das Stadtjubiläum warben die beiden Bürgermeister Joachim Markert und Marcus Wessels sowie Pfarrer Oliver Störr. Sie kamen als Überraschungsgäste auf die Bühne und hatten ein Jubiläumsbier dabei. Es könne bei den anstehenden Feierlichkeiten ausgeschenkt werden.
Unterstützung erhielten die Grünsfelder von befreundeten Gesellschaften. Markus Kiefel protestierte über viele Missstände. Das Nachwuchstalent der Eisinger "Schneegänz" reklamierte, dass für die Jugend kein Geld vorhanden sei, für Großprojekte wie Stuttgart 21 dagegen schon.
Peter Bienert von den "Hordemer Wölf" kommentierte das politische Geschehen. "Das Weltall und des Menschen Dummheit sind unendlich", zitierte er angesichts der globalen Turbulenzen den Nobelpreisträger Albert Einstein.
Schlagzahl erhöht sich um Mitternacht
Ulrike Walter aus Uissigheim berichtete von einem Fortbildungsseminar. Dort habe sie Tipps erhalten, um das Schweigen der Männer zu überwinden. Mit der App"Jetzt red i" könne man neue Wörter herunterladen, wenn deren Wortvorrat erschöpft sei.
Ganz wortreich beklagten Maximilian Ziegler und Jochen Behr ihre Probleme mit Frauen. Ihren Auftritt nutzten sie außerdem, um Spenden für den gemeinnützigen Förderverein "Hauptmann Küppers" zu sammeln. Maxi Maurer von den Merchinger "Brogge" trieb Schabernack mit dem Publikum. Auch Sitzungspräsident Christian Leue-Huband und Bürgermeister Joachim Markert blieben von seinen Scherzen nicht verschont.
Die Schautanzgruppe der Oberlaudauer "Rootzen" führte das Schicksal der Zarentochter Anastasia auf. Um Mitternacht erhöhten die "Hasekühle" ihre Schlagzahl mit Hits von Helene Fischer bis Andreas Gabalier. Zur guten Laune trugen auch die Musikkapelle unter der Leitung von Steffen Beetz und der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr bei.