Ab dem 1. Juli Jahres wird sich die Stadt Grünsfeld an dem Stadtwerk Tauberfranken und der Netze BW beteiligen. Vor dem Hintergrund immer kleiner werdender Renditen auf dem freien Wirtschaftsmarkt für Einlagen aus Geldmitteln suchen viele Kommunen nach Alternativen. Dabei hat die Sicherheit des eingezahlten Geldes absoluten Vorrang.
Keine Spekulationsgeschäfte
Spekulationen der Stadt wolle man auf keinen Fall, so Bürgermeister Joachim Markert in der Gemeinderatssitzung in der Stadthalle vor den Gemeinderäten. Die negativen Schlagzeilen über Kommunen, die ihr Geld beispielsweise bei der Greensill Bank investiert haben oder ähnliche hochspekulative Anlageformen kommen für die Stadt Grünsfeld nicht infrage.
Deshalb sei man auf der Suche nach passenden Partnern auf die "Stadtwerk Tauberfranken Beteiligungsgesellschaft mbH" und die "Kommunale Beteiligungsgesellschaft Netze BW GmbH & Co.KG" gestoßen. Beide Gesellschaften sind im Energiebereich beheimatet, einem Wachstumsmarkt in den nächsten Jahren, so der Bürgermeister. Als regionales Versorgungsunternehmen sei das Stammgeschäft der Stadtwerk Tauberfranken der Handel und die Erzeugung von Strom, Gas, Wasser und Wärme.
Einlage von 100 000 Euro
Außerdem engagiere sich das Unternehmen in der Telekommunikation (Glasfaser, öffentliches WLAN), bei der regenerativen Energieerzeugung und der Verbreitung der E-Mobilität. Vor allem das regionale Engagement war ein Argument für die Beteiligungsabsicht der Stadt. Man plant mit einer Einlage von 104 700 Euro, wobei jährlich gekündigt werden kann. Als Rendite erwartet man 4,5 Prozent im zehnjährigen Mittel, bei einer Garantiedividende von 0,6 Prozent.
Feste Rendite
Bei der Netze BW, dem größten Verteilnetzbetreiber in Baden-Württemberg mit rund 100 000 Kilometer Stromnetz und 5000 Kilometer Erdgasnetz, will man sich mit 200 000 Euro beteiligen. Hier gilt allerdings eine Bindung von fünf Jahren. Bis 2024 sei eine Rendite von 3,6 Prozent festgeschrieben, so der Bürgermeister.
"Die erwartete Rendite liegt deutlich über derzeitigem Kreditmarktniveau". Markert rechnet mit einem Gewinn von mindestens 7200 Euro im Jahr, vor Steuern. Der Gemeinderat sah ebenfalls die positiven Effekte für die weiteren Beteiligungen der Stadt und gab grünes Licht für die Unterzeichnung der notariellen Verträge, wenn die Kommunalaufsicht ihre Zustimmung gegeben hat.