"Lassen Sie uns die Wertschöpfungskette in einer Trilogie betrachten", fasste Peter Herm, Geschäftsführer der Herm GmbH und Initiator der Wasserstoffallianz Main-Tauber, am Ende der Pressekonferenz zusammen: "Ganz vorne steht die Produktion von grünem Strom aus erneuerbaren Energien, daraus erfolgt die Produktion von grünem Wasserstoff, Elektrolyse genannt." Wasser werde dabei mit Strom aufgespalten in H2 und O2, Wasserstoff und Sauerstoff.
"Die dritte Stufe ist der Vertrieb von grünem Wasserstoff. Dieser erfolgt über Tankstellen oder mittels Container, Trailer oder mit Hilfe direkter Pipelines. Diese Trilogie möchten wir in Organisationsformen fassen und darin Finanzierungsmodelle erstellen. In Zukunft besteht dann bestimmt die Möglichkeit sich als Organisation, Unternehmen oder als Privatperson zu beteiligen."
So der Prozess und die Idee, aus der sich vor nicht all zu langer Zeit auch die Wasserstoffallianz Main-Tauber gebildet hatte. Doch welche Rolle spielt dabei die nun in Tauberbischofsheim vorgestellte H2 Main-Tauber GmbH? Werner Spec, neben Arne Weinig Geschäftsführer, erklärt: "Die H2 Main-Tauber GmbH möchte konkrete Beiträge für zeitnahen Klimaschutz, eine sichere regionale Energieversorgung und regionale Wertschöpfung leisten."
Hier auf einen Blick die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die H2 Main-Tauber:
Die Wasserstoffallianz Main-Tauber ist ein Zusammenschluss mittelständischer Unternehmen, kommunaler Stadtwerke, Volksbank und Sparkasse, welcher sich zum Ziel gesetzt hat, an der regionalen Erzeugung von grünem Wasserstoff aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen aktiv mitzuwirken. Die Initiative ging von Peter Herm aus, der in Zukunft auch grünen Wasserstoff für klimagerechte Mobilität anbieten möchte. Aus der Wasserstoffallianz ist zwischenzeitlich die H2 Main-Tauber GmbH hervorgegangen, am 31. Januar wurde die Gründung der Firma notariell beurkundet. Gesellschafter sind die Stadtwerke Wertheim und Tauberfranken, die Firmen Peter Herm und Tauber-Solar, sowie die Unternehmen von Dr. Thomas Lippert und Werner Spec. Gegründet wurde die H2 Main-Tauber, um im ersten Schritt konkrete Machbarkeitsuntersuchungen und Planungen beauftragen zu können. Auf Grundlage dieser Machbarkeitsstudien soll die Umsetzung von Elektrolyseanlagen im Main-Tauber-Kreis geschaffen werden, um möglichst ab dem Jahr 2026 grünen – CO2-freien – Wasserstoff für die Region zur Verfügung zu stellen. "Auf dem Importweg wird frühestens ab dem Jahr 2030 grüner Wasserstoff im Süden der Bundesrepublik verfügbar sein", so Werner Spec.
Grundlage sind die Pläne der Bundesregierung für den Ausbau der erneuerbaren Energien. "Da die Erzeugung von grünem Wasserstoff derzeit noch nicht ohne staatliche Zuschüsse wirtschaftlich darstellbar ist, haben wir uns erfolgreich um eine Förderung seitens des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin beworben", meint Werner Spec. "Gemeinsam mit dem Steinbeis-Innovationszentrum SIZ in Stuttgart arbeiten wir an konkreten Projektentwicklungen mit Elektrolyseanlagen zur Versorgung von Gewerbe- und Industrieunternehmen sowie Wasserstofftankstellen. Die Abwärme aus der Elektrolyse wollen wir systematisch für die klimaneutrale Wärmeversorgung von Wohn- und Gewerbegebäuden nutzen."
Christoph Schauder als Landrat des Main-Tauber-Kreises sowie die Oberbürgermeister Udo Glatthaar aus Bad Mergentheim und Markus Herrera Torrez aus Wertheim gaben jeweils ein Statement zur Bedeutung für den Landkreis mit der angegliederten Verkehrsgesellschaft (VGMT) und die beiden Großen Kreisstädte ab. Sie betonten den Bedarf an der Zukunftstechnologie: "Und wir springen hier nicht auf einen fahrenden Zug auf, sondern stellen ein gemeinsames Projekt auf die Schiene", so Udo Glatthaar. Weitere Informationen und Termine gibt es auf der seit Montag freigeschalteten Webseite www.h2-maintauber.de