Bei seiner letzten Sitzung beschäftigte sich der Kreisvorstand der Grünen Main-Tauber unter anderem mit der drohenden Versorgungskrise mit Erdgas im kommenden Winter. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Grünen Main-Tauber entnommen.
"Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger, in nächster Zeit so viel Erdgas wie möglich einzusparen", richtete sich die Kreisvorsitzende Birgit Väth an die Bevölkerung. Dazu könne man die Raumtemperatur mithilfe smarter Heizkörperthermostate gezielter steuern, die Heizkurve anpassen, wassersparende Duschköpfe verwenden und kühler duschen. Hausbesitzer sollten über Wärmedämmmaßnahmen nachdenken oder ihre Heizungsanlage auf eine Wärmepumpe umstellen und sich diesbezüglich beraten lassen. Für solche klimaschützenden Investitionen gebe es viele staatliche Fördermittel.
"Es wird aber auch darauf ankommen, wesentlich mehr erneuerbare Energien zu nutzen als bisher", so Kreisvorstand Corvin Schmid. Die Kreisgrünen fordern die Gemeinden jetzt auf, ihre teils sehr restriktive Genehmigungspraxis für Freiflächen-Photovoltaikanlagen zu ändern und zusätzliche Flächen für die Windkraft auszuweisen. Auch Gestaltungssatzungen, die Photovoltaikanlagen in Innenstädten verbieten, sollten umgehend modifiziert werden.
Kritik an der geplanten Bahnüberführung
Erleichtert zeigten sich die Kreisvorstandsmitglieder davon, dass die kleine Wasserkraft mit weniger als 500 Kilowatt Leistung weiterhin eine garantierte Einspeisevergütung bekommt. Die Wasserkraft hat im Winter hohe Stromerträge, wenn viel Wasser zur Verfügung steht, aber wenig Sonnenstrom anfällt. Bei Niedrigwasser im Sommer produziere sie dagegen wenig Strom, was jedoch durch viel Photovoltaikstrom ausgeglichen werde. Allerdings gibt es bei der Wasserkraft kaum mehr Ausbaupotential.
Die Bestrebungen, den doppelten Bahnübergang bei Königshofen mit einer Überführung zu beseitigen, sieht der Kreisvorstand der Grünen Main-Tauber kritisch. "Vorrang haben für uns Investitionen in die Bahn wie die Sanierung der Bahnhöfe, Reaktivierung stillgelegter Haltepunkte, die Elektrifizierung von Strecken und die Verbesserung des Zugangebots", bezog der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag, Rainer Moritz, Stellung. "Die Kommunalpolitik im Main-Tauber-Kreis täte gut daran, sich für die Umsetzung der Vorschläge aus der Machbarkeitsstudie Frankenbahn starkzumachen und das Geld dort zu investieren statt in die Bahnüberführung", so Moritz.