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Großrinderfeld
Großrinderfelder Gemeindewald: Holzmehreinschlag im Jahr 2021 war der Trockenheit und dem Käferbefall geschuldet
Deutlich mehr Holz als eigentlich geplant musste im Jahr 2021 aus dem Großrinderfelder Gemeindewald entnommen werden. Schuld war die Trockenheit und Schädlingsbefall.
Foto: Matthias Ernst | Deutlich mehr Holz als eigentlich geplant musste im Jahr 2021 aus dem Großrinderfelder Gemeindewald entnommen werden. Schuld war die Trockenheit und Schädlingsbefall.
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 23.04.2023 02:27 Uhr

Eigentlich war das Forstjahr 2021 "noch sehr erfolgreich", führte Revierleiter Christian Hofmann bei der jüngsten Großrinderfelder Gemeinderatssitzung im Bürger- und Vereinsheim in Ilmspan aus. Trotzdem blickten er und sein Kollege, der stellvertretende Amtsleiter Patrick Halbauer, mit Sorge in die Zukunft. Einer eigentlich geplanten Entnahme von Holz aus dem Gemeindewald von 1800 Festmetern stand eine reale Entnahme von gut 2500 Festmetern entgegen.

Dies sei der extremen Trockenheit und dem Schädlingsbefall an einzelnen Baumarten geschuldet, so Hofmann bei der Vorstellung des Vollzugs für das Jahr 2021. Dies sei nicht nur ein Problem von Großrinderfeld, sondern von allen Waldbesitzern in der Gegend und darüber hinaus. Im Jahr 2020 sei vor allem bei Fichtenholz so ein Preisverfall eingetreten, dass der Verkauf nicht einmal die Gestehungskosten gedeckt habe.

Das war 2021 zum Glück nicht mehr so. Allerdings konnte wegen der Trockenheit keine Aufforstung, also eine Nachnutzung der bereits gefällten Bäume mehr durchgeführt werden. Es war schlichtweg zu trocken und die Setzlinge hätten keine Überlebenschance gehabt. Selbst die Naturverjüngung, also die Keimung von Früchten der Bäume, sei sehr eingeschränkt möglich gewesen.

Vergangenes Jahr 4500 Setzlinge gepflanzt

In 2022 habe man dann allerdings etwa 4500 Setzlinge im Wald gepflanzt, von denen ein Großteil auch überlebt habe, antwortete Hofmann auf eine Frage von Manfred Wörner. Man sei derzeit dabei, den Wald fit für die Zukunft zu machen, wobei kein Fachmann genau sagen könne, welche Baumsorten in Zukunft klimabeständig sind.

Patrick Halbauer bezeichnete den Waldumbau als "Generationenaufgabe". Das Klima werde immer weniger planbar, fuhr er in seinem Ausblick auf die nächsten zehn Jahre fort. Das Waldökosystem leide seit 2018 besonders stark, der "Klimawandel ist im Wald voll angekommen". Die Buche weise extreme Trockenschäden auf und bei fast allen Nadelhölzern könne man Käferbefall beobachten. In den Jahren 2020 und 2022 war mehr als die Hälfte des Holzeinschlags auf die Beseitigung von Schadholz zurückzuführen, zusätzlich zu den Pflegearbeiten an Jungbeständen, ergänzte Christian Hofmann.

Ergänzung mit klimastabilen Mischbaumarten

Für die Zukunft plant man nun, die vorhandene Naturverjüngung mit "klimastabilen Mischbaumarten" zu ergänzen. Darunter fallen Eichen, Hainbuchen, Winterlinden, Feldahorn, Kirsche, Elsbeere, Roteiche und Schwarzkiefer. Vor allem die Monokulturen von Nadelbäumen hätten keine Zukunft mehr. Durch die Mischbaumarten hofft man den Ausfall einer Art kompensieren zu können, aber genau prognostizieren lasse sich das natürlich nicht, so die beiden Fachleute.

In diesem Jahr stehe wieder die periodische Betriebsplanung für die nächsten zehn Jahre an, die von Freiburg aus initiiert worden ist. Halbauer will zu diesem Thema im Herbst oder Winter erneut im Gemeinderat vorsprechen, um die offiziellen Ziele der nächsten Jahre zu erläutern. Schon jetzt lasse sich allerdings sagen, dass die Fortführung des klimabedingten Umbaus geschädigter und labiler Bestände hin zu klimaresilienten Wäldern weitergehen wird. Ein weiteres Augenmerk werde auf ein möglichst günstiges Wirtschaftsergebnis unter Berücksichtigung der Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes gelegt. Zudem soll der hohe Eichenanteil beibehalten werden.

Konnte Revierleiter Christian Hofmann für das Jahr 2021 noch einen Gewinn von knapp 60.000 Euro vermelden, plant man für dieses Jahr vorsichtig mit 5000 Euro.

 
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