Der elfte Großrinderfelder Bauernmarkt hatte es nicht leicht: Neben vielen Veranstaltungen in der Umgebung war es auch das mehr als schlechte Wetter, das eigentlich die Menschen von einem Besuch hätte abhalten können. Doch sie kamen trotzdem, was vor allem beim Organisationsteam für Freude sorgte. Viel Energie wurde in die vielen Stände der Vereine, Kunsthandwerker und Marktbeschicker gestreckt und auch der Gewerbeverein war mit zahlreichen Mitgliedern vertreten. Man wollte nach der Pause der letzten Jahre den Besucherinnen und Besuchern etwas Besonderes bieten.
Ein Opfer forderte das Wetter dann doch noch. Der festliche Umzug zum Marktplatz an die Hauptbühne musste abgesagt werden. Dafür konnte Bürgermeister Johannes Leibold unter den Schirmen und Zelten die Fahnenabordnungen begrüßen, bevor Kinder der Freiherr-von-Zobel-Grundschule in mittelalterlicher Tracht die Markturkunde von Lothar Franz von Schönborn verlasen, auf die sich das Marktrecht der Großrinderfelder bezieht.
"Wir können auch bei schlechtem Wetter den Marktplatz voll kriegen", sagte Bürgermeister Leibold nicht ohne Stolz in Richtung Landrat Christoph Schauder. Bei dessen letztem offiziellen Besuch im Juli anlässlich der Visitation der Landeskommission für den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" hatte es 35 Grad Außentemperatur und auch da war der Marktplatz gut gefüllt mit Einwohnern und Einwohnerinnen.
"Das Wetter macht uns nichts aus"
Doris Schmitt und ihr Mann waren beispielsweise aus dem benachbarten Unterfranken über die Grenze gekommen und freuten sich über die vielen Aktionen in Großrinderfeld. "Das Wetter macht uns nichts aus. Uns tun nur die Aussteller leid, die sich mit ihren Außenständen so viel Mühe gegeben haben", sagten sie. Und der verkaufsoffene Sonntag lockte natürlich auch noch. Die Geschäfte im Ort hatten ihre Pforten aufgeschlossen. Drinnen konnte man sich etwas von der Nässe erholen und nebenbei noch etwas einkaufen.
Leiden mussten die Freiluftaktivitäten, wie das Quadfahren des Quad-Action-Teams auf einer Wiese beim Hofgut Endres Ei. Franz-Josef Stang und seine Vereinsmitglieder waren sonst immer auf der Wiese an der Frankenstraße, doch da steht mittlerweile eine Kinderkrippe und so verirrten sich nur wenige Besucher und Besucherinnen zu ihnen. Oder es war doch das Regenwetter, das die Wiese in eine Matschbahn verwandelte.
Trockener ging es da in den vielen Scheunen zu
Trockener ging es da in den vielen Scheunen zu, die zu einem Besuch einluden. Überall wurde etwas angeboten, von gegrillten Spezialitäten der örtlichen Jägerschaft über Kaffee und Kuchen bis hin zu asiatischen Spezialitäten.
Da ließ man sich nieder und hoffte, dass der Dauerregen etwas nachlässt. Doch Petrus war unerbittlich. Erst zum späten Nachmittag klarte es auf und da war dann richtig viel los. Erstmals wurde das "Rinnerfelder Dialektbuch" angeboten. Helga Koch und Manfred Geiger hatten in monatelanger Arbeit ein Standardwerk über die Eigenheiten der Sprache des Dorfes verfasst. Und wer mal eine Rundfahrt um den Ort machen wollte, war in den Pferdekutschen von Alois Kuhn bestens aufgehoben.