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Großrinderfeld
Großprojekt in Großrinderfeld: Neubau von Kindergarten und Ganztagsbetreuung schreitet voran
Der Krensheimer Weg ist bereits ausgebaut und mit einem breiten Gehweg versehen. Sobald die Baugenehmigung vorliegt, beginnt auch der Bau des Kindergartens und Hortes.
Foto: Matthias Ernst | Der Krensheimer Weg ist bereits ausgebaut und mit einem breiten Gehweg versehen. Sobald die Baugenehmigung vorliegt, beginnt auch der Bau des Kindergartens und Hortes.
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 13.01.2025 02:29 Uhr

Bereits im Jahr 2020 hatte der Gemeinderat Großrinderfeld einen zukunftsweisenden Entschluss gefasst: Der Kindergarten in der Gemeinde sollte neu gebaut werden, nachdem der bisherige Standort nicht erweiterungsfähig ist und das Gebäude selbst nicht im Besitz der Gemeinde ist. In Kombination mit dem 2021 von der Bundesregierung beschlossenen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen ab 2026 stellt dieses Projekt eine der größten Herausforderungen in der Geschichte der Gemeinde dar.

Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 bringt für viele Kommunen eine erhebliche Belastung mit sich. Ohne eine klare und umfassende Finanzierungszusage seitens der Bundesregierung wurde diese Verpflichtung den Gemeinden auferlegt. Besonders die Kommunen stünden dadurch vor der Aufgabe, immense Investitionen in Infrastruktur und Personal zu tätigen, während die Finanzierung vielfach nicht ausreichend geklärt sei, betonte Bürgermeister Johannes Leibold nochmals die Argumente in den diversen Gemeinderatssitzungen. In Großrinderfeld wurde dieser Herausforderung trotzdem mit viel Engagement begegnet, um die notwendigen Voraussetzungen für die Betreuung der Kinder rechtzeitig zu schaffen.

Nach intensiver Suche wurde ein idealer Standort gefunden. Die neue Einrichtung soll direkt am Krensheimer Weg entstehen, angrenzend an das Gelände der Grundschule. Der erste Schritt war die Beauftragung des Büros Perleth aus Schweinfurt, das eine notwendige Machbarkeitsstudie erstellte und die Architektenausschreibung vorbereitete. Im Zuge eines europaweiten VgV-Verfahrens konnte das Büro Jäcklein aus Volkach den Zuschlag gewinnen und arbeitet seit Februar 2023 an der konkreten Planung.

In der Zwischenzeit wurden die notwendigen Schritte unternommen, um für das Neubauprojekt Baurecht zu schaffen. Im Sommer 2024 konnte der Bauantrag eingereicht werden, und die Gemeinde hofft nun auf eine baldige Genehmigung. Geplant sind eine moderne Kindertagesstätte mit vier Krippen- und vier Kindergartengruppen sowie eine Ganztagsbetreuung für die Grundschule mit fünf Gruppen. Ergänzt wird das Konzept durch Speisesäle, Küchen, Bewegungsräume und großzügige Freiflächen.

Wie der neue Kindergarten aussehen soll

Das gesamte Areal umfasst eine Grundstücksgröße von 7600 Quadratmetern, während die Nutzfläche des Gebäudes etwa 3400 Quadratmeter betragen wird. Insgesamt sollen hier rund 160 Kinder im Kindergartenbereich und etwa 100 Kinder im Hort gleichzeitig betreut werden können.

So wird der neue Kindergarten mit Mittagsbetreuung nach den Plänen des Architektenbüros Jäcklein aussehen.
Foto: Visualisierung: Büro Jäcklein | So wird der neue Kindergarten mit Mittagsbetreuung nach den Plänen des Architektenbüros Jäcklein aussehen.

Eine der größten Herausforderungen bei der Umsetzung des Projekts war die Finanzierung. Nachdem die erste Kostenschätzung vorgelegen hatte, blieb lange unklar, wie die fehlenden Mittel gedeckt werden sollten. Einen bedeutenden Schritt nach vorne brachte 2024 die Bewilligung von 1,8 Millionen Euro aus dem Ausgleichsstock. Parallel dazu informierte sich Bürgermeister Johannes Leibold auf einer Bildungskonferenz in Stuttgart über Förderprogramme für die Ganztagsbetreuung. Noch auf der Rückfahrt von der Veranstaltung stellte er mit seiner Verwaltung sicher, dass alle Unterlagen fristgerecht eingereicht wurden.

Trotz einer vielfachen Überzeichnung des Förderprogramms in Baden-Württemberg erhielt die Gemeinde dank der Unterstützung durch mehrere Landtagsabgeordnete und den Einsatz des Städte- und Gemeindetags jetzt einen Zuwendungsbescheid: 70 Prozent der anrechenbaren Kosten – insgesamt 5.273.380 Euro – werden über Bundes- und Landesmittel finanziert. Insgesamt kann sich die Gemeinde Großrinderfeld jetzt schon über mehr als sieben Millionen Euro an Fördergeldern freuen.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich laut aktueller Berechnung auf 17,6 Millionen Euro. Zusätzlich hofft die Gemeinde auf weitere Fördermittel für den Bau und Erhalt der Kindergartengruppen. "Dieses Programm ist leider noch nicht ausgeschrieben, aber wir bleiben dran", betont Bürgermeister Leibold.

 
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