Er war nur drei Jahre da, doch das reichte für eine glamouröse Abschiedsgala: Dieter Spath (64) wurde am Donnerstagabend als Vorstandsvorsitzender der Wittentein AG verabschiedet.
Das Mechatronik-Unternehmen mit Sitz in Harthausen hatte rund 500 Gäste in die Wandelhalle nach Bad Mergentheim eingeladen, wo sich gleich der neue Vorstand präsentierte: Anna-Katharina Wittenstein, Dirk Haft, Erik Roßmeißl und Bernd Schimpf leiten ab sofort gleichberechtigt die Geschäfte.
Dieser Generationswechsel war schon vor sechs Monaten eingeläutet worden, waren die Namen der Neuen doch schon damals verkündet worden. Sie haben seither eng mit Vorstandschef Spath zusammengearbeitet, um den Übergang reibungslos hinzubekommen.
Der 64-Jährige hatte 2013 den heutigen Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Wittenstein abgelöst und geht jetzt in führende Positionen beim Frauenhofer-Institut in Stuttgart und bei der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) in München. „Sie haben es mir richtig leicht gemacht“, sagte Spath am Donnerstag zu den Wittenstein-Mitarbeitern. Er habe schon deshalb eine tiefe Verbundenheit zum Unternehmen entwickelt, der Weggang falle ihm schwer.
Doch es gelte auch: „Es werden nun spannende Zeiten auf mich zukommen“, sagte Spath über seine Zukunft. „Die Verantwortung für das Unternehmen abzugeben, das ich so viele Jahre geleitet hatte, war doch viel schwieriger, als ich es mir vorgestellt hatte“, blickte Manfred Wittenstein auf seinen Ausstieg aus dem Vorstand (2013) zurück.
Aber mit Dieter Spath sei damals der perfekte Nachfolger gefunden worden. Der Angesprochene wiederum würdigte Wittenstein: „Wer nach 40 Jahren sein Lebenwerk aus der Hand gibt, stirbt 1000 Tode.“ Doch Manfred Wittenstein habe sich nach dem Wechsel im Vorstand als guter Partner erwiesen. Wittenstein war vor 40 Jahren in das einst auf Nähmaschinen für Handschuhe spezialisierte Familienunternehmen eingestiegen.
Weitere Redner würdigten Spath ebenfalls als klugen, weit blickenden Manager und als Mentor, „der uns mit seiner Expertise den Weg in die neue Verantwortung geebnet hat“, wie es Anna-Katharina Wittenstein ausdrückte. Er werde mit seiner Frau Marika nun leider aus Bad Mergentheim wegziehen müssen, sagte Spath. Aber dem Taubertal werde er verbunden bleiben.
Die Gala wurde von der Gruppe CologneSoulmates umrahmt. Die Musik der Gruppe wurde ergänzt durch etwa ein Dutzend leuchtender Kabel, die durch die Wandelhalle gespannt waren. Das Besondere: Bei Berührung lösten sie Signale aus, die wiederum wie durch Fernsteuerung einen Flügel im Saal zum Klingen brachten.
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