Zum Internationalen Tag der Frauen am 8. März erinnern die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg laut ihrer Pressemitteilung an vier große Frauen des deutschen Südwestens: die glaubensfeste Äbtissin Veronika von Rietheim von Kloster Heiligkreuztal, die selbstbewusste Prinzessin Sabina von Württemberg, die gebildete Gräfin Magdalena von Nassau-Katzenelnbogen aus Weikersheim und die kluge und baufreudige Regentin Sibylla Augusta.
Frauen mit eindrucksvollen Biographien, wirkungsmächtig, klug und ihre Zeit prägend – die finden sich auch schon vor der Moderne. Erst in den letzten Jahrzehnten begann man, sich für sie zu interessieren und ihre ganz eigenständige Lebensleistung aus Quellen und Archiven zusammenzutragen. Allerdings: Verlässlich dokumentiert ist meist nur das Leben von Frauen der Führungsschicht. Wie einfache Frauen aus dem Volk in früheren Jahrhunderten ihr Leben gestalteten – das wird leider nur selten greifbar. Stellvertretend für sie alle haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg daher vier herausragende Frauenbiographien ausgewählt – und alle vier haben ihre Spuren in den Schlössern und Klöstern des Landes hinterlassen.
Gräfin Magdalena von Nassau-Katzenelnbogen (1547–1633) belebte den Weikersheimer Hof ud prägte die Grafschaft Hohenlohe-Weikersheim. Sie war eine moderne und hochgebildete Frau. Die tiefreligiöse Protestantin aus der einflussreichen Familie der Nassau-Katzenelnbogen heiratete Graf Wolfgang II. von Hohenlohe. Die Gräfin sei eine selbstbewusste Frau gwesen, die in vielen Punkten gleichberechtigt neben ihrem Mann stand, so die Pressemitteilung. So bemühte sich der Graf beispielsweise um eine religiöse Neuordnung seines Landes – und Gräfin Magdalena arbeitete aktiv mit. Auch bei Rechnungen setzte sie ihre Unterschrift gleichberechtigt neben die ihres Ehemannes. Manche Autoren nennen die beiden, einen heutigen Begriff anwendend, ein erfolgreiches Team. Zugleich aber gebar Gräfin Magdalena in dieser Ehe mit Graf Wolfgang 14 Kinder.