Die Posaune ist noch immer seine Leidenschaft
Am 22. März hat Wilhelm Keller, Tagespflege-Gast im Haus Heimberg, seinen 90. Geburtstag gefeiert.
Der gebürtige Wenkheimer verbrachte sein ganzes Leben im Main-Tauber-Kreis. Seinen Ehrentag feierte er im Kreis von Familie und Freunden. Als ältestes von sechs Kindern erblickte Wilhelm Keller am 22. März 1928 Punkt 16 Uhr das Licht der Welt.
Sein Vater säte gerade in Schüpftal die Gerste aus, denn die Familie war tief in der Landwirtschaft verwurzelt. So begab es sich auch, dass Wilhelm Keller nach der Schulzeit nicht seinen Traum verwirklichen und Lokführer werden konnte. Stattdessen half er die Kriegszeit hindurch seinen Eltern im landwirtschaftlichen Betrieb.
Am 23. Mai 1953 heiratete er seine Jugendliebe Hilda, mit der er vier Kinder bekam, und hatte fortan auf dem Hof seiner Schwiegereltern Beschäftigung. Doch die Landwirtschaft warf immer weniger ab. Im Jahr 1961 ließen er und vier andere Landwirte sich zur „Ortsauflockerung“ mit ihren Höfen aussiedeln. Doch die Landwirtschaft regenerierte sich nicht.
Daher suchte Wilhelm Keller Arbeit in den Vereinigten Spezialmöbelfabriken (VS). Nach dreieinhalb Jahren wurde allerdings auch dort die Auftragslage dünner, so dass Wilhelm Keller erneut auf Arbeitssuche ging. Schließlich fand er eine feste Anstellung bei der Firma Faber, einer Eisengießerei in Dittwar. Dort war er als „Kernmacher“ bis zum Renteneintritt tätig. In seiner Freizeit besuchte Wilhelm Kellerregelmäßig sonntagsabends die Bibelstunde.
60 Jahre lang war Wilhelm Keller zudem aktives Mitglied im Posaunenchor Wenkheim, den er sogar einige Jahre lang leitete. Auch heute noch spielt er auf dem Euphonium, auf der Zither und sogar auf der Mundharmonika. Weitere Leidenschaften sind das Lesen und seine Stallhasen, um die sich Wilhelm Keller liebevoll kümmert. In seiner Wohnsiedlung ist er mit 90 Jahren der älteste Bewohner. kri