Die Kontaktbörse "Glücksgefühle" der Johannes-Diakonie Mosbach vermittelt Menschen mit Behinderung aus der Main-Tauber-Region in Freund- und Partnerschaften. Bei folgendem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung der Johannes-Diakonie.
Rund 480.000 Menschen haben in Deutschland 2021 täglich Partnerbörsen im Internet genutzt, wie der Statistik-Dienstleister Statista meldet. Darunter dürften nicht wenige Menschen mit Behinderung gewesen sein. Doch "gerade dieser Personenkreis stößt bei gängigen Singlebörsen häufig auf Probleme", erklärt Christoph Mahler, Bereichsleiter der Johannes-Diakonie. Diese Erfahrung haben Mahler, Anna-Lena Brune, Mélina Fries und Inga Zeus von den Offenen Hilfen der Johannes-Diakonie häufig gemacht.
Viele ihrer Klientinnen und Klienten im Main-Tauber-Kreis wünschen sich eine Beziehung oder auch einfach Kontakte und Freundschaften. Doch Menschen mit Behinderung, die übers Internet Kontakte knüpfen oder Beziehungen eingehen möchten, erfahren auf üblichen Plattformen oft Ablehnung. Hinzu kommt das finanzielle Risiko, denn: "Die Anmeldung ist nicht selten mit hohen Beiträgen verbunden, die unsere Klienten und Klientinnen schnell in finanzielle Probleme bringen", wie Christoph Mahler erklärt.
Besondere Bedürfnisse berücksichtigen
Als Lösung hat das Team die Kontaktbörse "Glücksgefühle" entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Plattform, die die speziellen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung berücksichtigt. Die Idee dahinter ist, dieser Personengruppe einen geschützten Raum zu bieten, in dem sie Kontakte knüpfen, sich verlieben und vielleicht sogar die Partnerschaft fürs Leben finden kann. Das Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert.
Die Anmeldung bei "Glücksgefühle" ist telefonisch oder per E-Mail möglich. Doch anders als bei klassischen Kontaktbörsen geschieht die eigentliche Vermittlung daraufhin persönlich und zusammen mit geschulten Johannes-Diakonie-Mitarbeitenden. "Auf die Anmeldung bei uns folgt ein persönliches Gespräch, bei dem wir Interessen und Wünsche erfragen", erklärt Anna-Lena Brune. "Dann schauen wir, wie sich die Kontaktaufnahme gestalten lässt." Vermittelte Zweier-Treffen seien ebenso möglich wie Veranstaltungen und offene Treffs, bei denen sich die Teilnehmenden zwanglos kennenlernen können. "Glücksgefühle" hat Büros und Räume in Bad Mergentheim und Wertheim. Das Einzugsgebiet umfasst den Main-Tauber-Kreis und benachbarte Orte.
Auch Beratung zu Freundschaft, Beziehung, Sexualität
Zum Angebot von "Glücksgefühle" gehören auch Informationen und Beratung zu Themen wie Freundschaft, Beziehung und Sexualität. Fachliche pädagogische Begleitung ist ein Markenzeichen, denn "viele Menschen mit Behinderung brauchen und wünschen sich Assistenz bei so komplexen Themen wie Beziehung und Freundschaft", sagt Brune. Die Mitarbeitenden von "Glücksgefühle" sind für dieses Bedürfnis vorbereitet. Mit dem Vierer-Team ist gesichert, dass stets Ansprechpartner zur Verfügung stehen – und zwar gemischtgeschlechtlich, falls gezielt Beratung durch einen Mann oder eine Frau gewünscht wird.
Etwa 20 Nutzerinnen und Nutzer hat "Glücksgefühle" bereits. Erste Treffen mussten zunächst – bedingt durch die Corona-Pandemie – online stattfinden. Bei den Treffen konnten die Teilnehmenden in lockerer Atmosphäre etwas übereinander erfahren. Inzwischen besteht die Möglichkeit zu persönlichen Begegnungen. In den nächsten Monaten sollen die Aktivitäten von "Glücksgefühle" weiter ausgebaut werden.
Kontakt zum Team "Glücksgefühle" unter Tel.: (07931) 5639 7200 oder per E-Mail: an gluecksgefuehle@johannes-diakonie.de. Web: www.glücksgefühle-main-tauber.de