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Tauberbischofsheim
Glasfasernetz für alle 18 Städte und Gemeinden
Landrat Christoph Schauder (links) und BBV-Geschäftsführer Manfred Maschek unterzeichneten einen Antrag auf Anschluss der Gebäude der Landkreisverwaltung an das geplante Glasfasernetz der BBV.
Foto: Markus Moll, Landratsamt Main-Tauber-Kreis | Landrat Christoph Schauder (links) und BBV-Geschäftsführer Manfred Maschek unterzeichneten einen Antrag auf Anschluss der Gebäude der Landkreisverwaltung an das geplante Glasfasernetz der BBV.
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 12.02.2022 02:22 Uhr

Die Breitbandversorgung Deutschland GmbH (BBV) wird zeitnah damit beginnen, ein flächendeckendes Glasfasernetz in allen 18 Städten und Gemeinden des Main-Tauber-Kreis aufzubauen. Dies gab Geschäftsführer Manfred Maschek am Dienstag gemeinsam mit Landrat Christoph Schauder bekannt. Darüber informiert das Landratsamt in einer Pressemitteilung.

Die Entscheidung stehe nun fest, nachdem die BBV bereits nach sechs Monaten Vorvermarktung ihr Minimalziel erreicht hat, dass mindestens 20 Prozent aller Haushalte und Gewerbebetriebe im Landkreis einen Vertrag über einen toni-Breitbandtarif schließen. Dies entspricht einer Zahl von mindestens 13 198 Verträgen. Am vergangenen Wochenende lagen der BBV jedoch bereits rund 13 500 Verträge vor. Alleine in der ersten Februarwoche kamen mehr als 2000 Verträge herein.

Hoher Beratungsbedarf bei älteren Bürgern

Zugleich zeichne sich kein Ende der Nachfrage ab. Insbesondere bei älteren Bürgerinnen und Bürgern registriere das Unternehmen zunehmenden Beratungsbedarf. Daher hat die BBV ihre Direktvermarktungsaktivitäten vor Ort jetzt bis Ende Februar verlängert. Dies teilten Landrat Schauder und BBV-Geschäftsführer Maschek mit, die eine Zwischenbilanz nach den ersten sechs Monaten der Glasfaservermarktung zogen.

„Ich bin überwältigt, dass diese historische Chance auf einen kostenlosen kreisweiten Glasfaserausbau ohne Förderung und Steuergelder bereits so früh von so vielen Haushalten und Betrieben genutzt wurde", so Landrat Schauder. Die Möglichkeit auf einen kostenlosen Haus- und Glasfaseranschluss bestehe natürlich weiter. Dies sei so mit der BBV vereinbart. Der nun feststehende Ausbau sei für alle bisher noch Unentschlossenen oder Zögerlichen ein deutliches Signal dafür, in der noch verbleibenden Vermarktungszeit von dieser Gelegenheit Gebrauch machen. "Daher ist es nun in unser aller Interesse, wenn wir bei der Vertragszahl am Ende der Vorvermarktung neue Maßstäbe im Markt setzen und unseren Kreis zum echten Glasfaserkreis zum Wohle aller machen“, betonte der Landrat in der Mitteilung aus seiner Behörde.

"Minimalziel erfolgreich gemeistert"

„Das Minimalziel haben wir alle gemeinsam erfolgreich gemeistert. Wir können jetzt im Schulterschluss mit dem Kreis und allen Kommunen mit der Ausbauplanung für das 135-Millionen-Euro-Projekt starten", sagte BBV-Geschäftsführer Manfred Maschek. Vor allem bei älteren Bürgerinnen und Bürgern stelle die BBV einen hohen persönlichen Beratungsbedarf fest. "Daher haben wir den Zeitraum der direkten Vermarktung unserer toni-Internetdienste über unsere Shops, die Infomobile vor Ort und an der Haustür bis Ende Februar verlängert“, erläuterte der BBV-Geschäftsführer.

„Bei der Verteilung der Verträge auf alle 18 Kommunen haben wir noch ein etwas unterschiedliches Bild, das sich jedoch in den kommenden Wochen angleichen wird", teilte Sascha Bender, Vertriebschef der BBV Deutschland, mit. Im mittleren Main-Tauber-Kreis, in dem im August die Vermarktungsaktivitäten begannen, hätten alle Kommunen ihr Ziel bereits erreicht und teils sogar deutlich überschritten. Im nördlichen Kreisgebiet und insbesondere im südlichen Kreis, in dem die Direktvermarktung erst Anfang Dezember startete, sieht Bender noch hohe Potenziale. In den Städten Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Wertheim bestehe aktuell der größte Aufholbedarf.

Kooperation mit Wohnungswirtschaft

Positiv verlaufen seien die Kooperationsgespräche mit der Wohnungswirtschaft. "Mit der genossenschaftlichen Kreisbau Main-Tauber und der STEG Wertheim haben wir bereits die führenden Unternehmen in diesem Bereich im Kreis als Partner gewonnen", sagte Bender. Zudem seien die Kontakte zu den lokalen Energieversorgern sehr gut angelaufen. Gespräche mit dem Stadtwerk Tauberfranken in Bad Mergentheim und den Stadtwerken Wertheim seien bereits aufgenommen. Ziel sei, bei anstehenden Tiefbauvorhaben miteinander zu kooperieren. So könnten doppelte Grabarbeiten für den Tiefbau verhindert werden.

"Der nun feststehende Glasfaserausbau hat für die Entwicklung des Ländlichen Raums enorme Bedeutung. Unsere Kommunen im Kreis stehen vor nicht weniger als einem Quantensprung in Sachen Digitalisierung zum Wohle aller", unterstrich Bürgermeister Frank Menikheim (Igersheim) als Vorsitzender der Bürgermeisterversammlung des Main-Tauber-Kreises.

Kreis wird Gebäude ans Glasfasernetz anschließen

Auch die Landkreisverwaltung beabsichtigt, ihre Gebäude an das Glasfasernetz anzuschließen. Einen entsprechenden Antrag haben Landrat Schauder und BBV-Geschäftsführer Maschek unterzeichnet. Aktuell ermittelt die Landkreisverwaltung detailliert, welche ihrer mehr als 50 eigenen und gemieteten Gebäude und Liegenschaften versorgt werden müssen.

„Die Digitalisierung ist eines unserer wichtigsten Zukunftsthemen, der Breitbandausbau das zentrale Infrastrukturprojekt im Landkreis", sagte Landrat Schauder.

 
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