"Singen verbindet und schafft Gemeinschaft – im Großen wie auch im Kleinen." Diesem Motto hätten sich am Tag der Deutschen Einheit die Singgemeinschaft Gissigheim, der Frauenchor Offener Singtreff Tauberbischofsheim sowie der Männergesangverein Liederkranz 1844 Tauberbischofsheim unter Gesamtleitung von Mechthild Geiger verschrieben. Das geht aus einer Pressemitteilung der Singgemeinschaft Gissigheim hervor.
Im Dorfgemeinschaftshaus in Gissigheim erklangen unter dem Dach der Aktion "3. Oktober – Deutschland singt" bekannte, generationsübergreifende Melodien aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturkreisen, die an die Friedliche Revolution 1989 erinnerten und die damit verbundene Dankbarkeit über gelebte Demokratie zum Ausdruck brachten, heißt es in der Mitteilung.
Neben den zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Halle an der Saale seien im Rahmen dieser Initiative deutschlandweit überregional über 280 Mitsing-Konzerte und weitere Veranstaltungen angestoßen worden. Im Fokus hätte neben dem Gedenken an die Wiedervereinigung nach der deutsch-deutschen Teilung vor nunmehr 31 Jahren auch der Appell zu gesellschaftlichem Zusammenhalt und die Hoffnung auf eine Zukunft in kultureller Vielfalt gestanden. Zum anderen könnten die Veranstaltungen, die unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble standen, sicherlich auch als lang ersehnter Neubeginn für die Amateurmusik nach der langen, oft stillen Zeit der Pandemie gedeutet werden, heißt es weiter.
Aus dem gesamten Sängerbund Badisch-Franken hätten als einzige Gesangvereine die drei veranstaltenden Chöre unter Gesamtleitung von Mechthild Geiger an der Aktion teilgenommen. Wolfgang Runge, Präsident des Sängerbunds Badisch-Franken, habe in seinem Grußwort auf den unter Corona-Bedingungen oftmals in Vergessenheit geratenen Stellenwert des gemeinschaftlichen Singens verwiesen. Königheims stellvertretende Bürgermeister Dr. Florian Gnadt und Valentin Holderbach, Vorsitzender der Singgemeinschaft Gissigheim, hätten sich über die zahlreichen Zuhörer und zugleich Mitsänger gefreut, deren großes Interesse die Bedeutung der Veranstaltung unterstrichen habe.
Der von allen drei Chören gemeinsame musikalische Auftakt war durchaus nicht nur inhaltlich programmatisch zu verstehen, schreibt die Singgemeinschaft in ihrer Mitteilung: "Dona nobis pacem – Gib uns Frieden" sei stimmgewaltig, gleichermaßen aber auch gefühlvoll zu Beginn der Veranstaltung vorgetragen worden. Wolfgang Paetow, Vorsitzender des Männergesangvereins Liederkranz, habe kurzweilig durch das Programm geführt.
Bei bekannten Volksliedern wie "Die Gedanken sind frei" und "Kein schöner Land", begleitet am Klavier von Frank Löffler, sei das Publikum in den Gesang mit eingestimmt. Doch nicht nur Volkslieder lassen an die historischen Begebenheiten zurückerinnern, heißt es weiter. Der Männergesangverein Liederkranz habe mit „Über sieben Brücken musst du gehen“ einen Titel der DDR-Rockband Karat zum Besten gegeben. Von allen drei Chören gemeinsam sei zudem die Rockballade „Wind of Change“ der Scorpians zu hören gewesen.
Doch auch bereits zu ganz anderen Zeiten hätten Menschen erlebt, wie sehr das gemeinsame Singen Hoffnung und Kraft geben kann. Insbesondere bewegte Spirituals und Gospels der Sklaven in Amerika stünden für diese Botschaft von Musik: Der Frauenchor Offener Singtreff habe schwungvolle Gospels zu Gehör gebracht und die Singgemeinschaft Gissigheim habe "Kumbayah my Lord" und "Mayenziwe – Dein Wille geschehe" vorgetragen, bevor nochmals gemeinsam das Schlüssellied der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung der 40er Jahre "We shall overcome" gesungen wurde.
Als verbindendes Element der Veranstaltung habe das gemeinschaftliche Musizieren und Singen im Mittelpunkt gestanden: So wie sich die unterschiedlichen Stimmen in einem großen Chor zu wohlklingenden Harmonien verbinden, so soll auch im Alltag in solidarischem Miteinander zusammengestanden werden, schreibt die Singgesellschaft. Diese Botschaft sei insbesondere bei den letzten gemeinsam gesungenen Liedern, der Europahymne und der Nationalhymne, zum Ausdruck gekommen.