Großes Lob gab es bei der Sitzung der Freiwilligen Feuerwehr Gerchsheim für die Jugendarbeit. Wo andere Wehren nur noch wenige bis keine Nachwuchskräfte generieren können, sind es aktuell 18 Jugendliche und drei noch nicht angemeldete, die als Nachwuchskräfte an das Feuerwehrwesen herangeführt werden, so der scheidende Jugendleiter Benjamin Schmitt im Schulungsraum der Feuerwehr vor fast allen Aktiven, fast allen Jugendlichen und einigen Vertretern der Alterswehr.
Die hervorragende Jugendarbeit lobte auch Abteilungskommandant Anton (Toni) Kraus. Er sowie die ganze Abteilungsführung dankten Jugendleiter Schmitt für seinen Einsatz während der vergangenen neun Jahre. Die Jugendlichen hatten nach Bekanntwerden des Aufhörens von Schmitt zwei neue Vorsitzende gewählt, Antonia Kraus und Jonas Weller. Die beiden kommen ebenfalls aus der eigenen Jugend, sind jetzt allerdings schon im aktiven Dienst.
Selbst in Zeiten von Corona habe man vielfältige Möglichkeiten gefunden, die Jugendlichen bei der Stange zu halten. Seit diesem Jahr wird wieder regelmäßig geübt. Auch ein regelmäßiger Stammtisch ist anberaumt, ganz so wie bei den Erwachsenen, "nur eben ohne Alkohol", betonte Benjamin Schmitt.
Corona habe viel verändert, stellte Abteilungskommandant Toni Kraus fest, "wir spüren es heute noch". So kam es in den letzten Jahren zu einem Nachlassen der Übungsbereitschaft, weil die Vorgaben in Sachen Hygiene und Abstände einfach zu hoch waren. Das Üben in Kleingruppen ohne Geselligkeit im Anschluss sei der größte Hemmschuh gewesen, so der Abteilungskommandant. Die Kameradschaft habe am meisten gelitten, stellte er fest, und damit das Vertrauen innerhalb der Feuerwehr.
Nur wer sich gut kenne, verlasse sich im Ernstfall auf seinen Nachbarn. Trotzdem war man nicht untätig gewesen, das Umfeld für die Einsatzkräfte aktuell zu halten. Im Jahr 2021 wurden die Umkleiden erweitert und bereits 2020 die ersten Gespräche mit der politischen Gemeinde geführt, um Ersatz zu beschaffen für den alten Unimog. Mittlerweile sei die Bestellung für ein Löschfahrzeug LF20 aufgegeben worden. Geliefert werde es aller Voraussicht Ende 2024.
Wie wichtig ein aktuelles Fahrzeug ist, zeigte sich bei den 33 Einsätzen seit 2020. Da sei alles dabei gewesen, vom Auslösen der Brandmeldeanlagen in größeren Gebäuden (meist Fehlalarme) über Hilfe bei Verkehrsunfällen bis hin zu echten Bränden, immerhin fünf an der Zahl. Insgesamt, so Kraus, gingen die Einsatzzahlen stetig nach oben. Von daher sei es absolut notwendig, dass genügend Einsatzkräfte vorhanden sind.
Kraus lobte deswegen die Nachwuchsarbeit, genauso wie Bürgermeister Johannes Leibold, bis vor einigen Jahren selbst noch Mitglied der Jugendfeuerwehr. Er sprach über Wertschätzung und wie wichtig der Dienst der freiwilligen Feuerwehr für die Allgemeinheit ist. Die Gemeinde unterstütze die Feuerwehr sehr gerne. Sie habe immer ein offenes Ohr für ihre Feuerwehrleute und bemühe sich, die Ausstattung so aktuell wie möglich zu halten. Das bestätigte Hauptkommandant Gerald Ebert. Er dankte allen Einsatzkräften: "Es hat wieder Spaß gemacht, mit euch."
Bei den Wahlen zum Abteilungskommandanten gab es keine Überraschung. Anton Kraus wurde bei einer Enthaltung für die nächsten fünf Jahre wiedergewählt. Das selbe Ergebnis erzielte sein Stellvertreter Michael Henneberger, ebenso wie der neu ins Team als stellvertretender Kommandant aufrückende Andre Henneberger. Gewählt wurde auch der Feuerwehrausschuss, in dem einige neue Gesichter vertreten sind. Michael Brückner wurde für 25 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet. "Wir sind auf einem guten Weg", meinte der alte und neue Abteilungskommandant zum Abschluss der Versammlung.