Wann immer möglich, werden die früher Zeiten üblichen Dachständer zur Stromversorgung gegen eine moderne Erdverkabelung ersetzt. Schon öfter habe sich die Gemeinde angeschlossen, da auch die Steuerung und Stromversorgung der Straßenlaternen betroffen ist, so Wittighausens Bürgermeister Marcus Wessels in der jüngsten Gemeinderatssitzung im Rathaus in Unterwittighausen.
In Oberwittighausen wird derzeit die Erdverkabelung im Bereich Grombühlweg erneuert. "In dem Zuge sollen einige Dachständer abgebaut werden, wovon auch unsere Straßenbeleuchtung betroffen ist", erläuterte der Bürgermeister. Es soll eine Überhangleuchte demontiert und durch eine Mastleuchte ersetzt werden. Darüber hinaus werde die Verkabelung von den Dachständern in die Erde verlegt, beschrieb er das Vorhaben.
Ähnliche Vorhaben wurden in den vergangenen Jahren bereits in Vilchband umgesetzt. Im Ortsteil Unterwittighausen wird im Zuge der Erneuerung der Ortsdurchfahrt ebenfalls die Verkabelung bis ins Beckengässlein erneuert, nannte Wessels zwei Beispiele. Der Auftrag für Unterwittighausen wurde bereits erteilt (10.767,41 Euro).
Nur 20.000 Euro im Haushalt eingeplant
Das im Haushalt der Gemeinde eingeplante Budget für solche Vorhaben im Jahr 2023 liegt bei 20.000 Euro. Mit der Vergabe des Auftrags für Oberwittighausen (11.915,21 Euro) würde das Budget knapp überschritten, der Rahmen für die freie Vergabe einer Maßnahme durch den Bürgermeister ebenfalls (11.000 Euro, sofern ein Haushaltstitel vorliegt). "Dennoch sollte die Vergabe durchgeführt werden", warb Wessels für das Vorhaben.
Gemeinderat Albert Häusler regte an, die beiden geplanten Lampen weiter an den Ortsausgang zu verlegen, um mehr Sicherheit zu erlangen oder gar eine dritte zu installieren. Das hieße aber größeren Aufwand und dementsprechend höhere Kosten. Das wollte letztlich keiner der Gemeinderäte und so einigte man sich einstimmig darauf, eine Doppellampe an einem der Standorte anbringen zu lassen, um eine etwas bessere Ausleuchtung in diesem Bereich zu erhalten.
Archäologische Grabungen verteuern Baugrundstücke
Einig war man sich im Gemeinderat, dass es dringend neue Bauplätze in Vilchband geben soll. Deshalb hatte man ja den Bebauungsplan "Oberdorf" auf den Weg gebracht. Schon damals war klar, dass man sicher um eine archäologische Untersuchung des künftigen Baugebietes nicht herumkommen wird. Ähnlich wie bei der Ausweisung des Gewerbegebietes "Unterwittighausen West" (nicht zu verwechseln mit dem Gewerbegebiet "Wachtelland") werden hier Funde aus der Bronzezeit vermutet.
So eine Untersuchung ist nicht ganz preiswert und wirkt sich dementsprechend auf die Bauplatzpreise aus, weshalb die Verwaltung nach einer kostengünstigen Variante gesucht hatte. Eine Ausweisung eines Baugebietes an anderer Stelle in Vilchband bringe keine Sicherheit, dass nicht auch dort archäologische Funde vermutet werden. Deshalb will der Gemeinderat am jetzigen Baugebiet festhalten. Man geht von einer Kostensteigerung durch die Rettungsgrabung von etwa 20 Euro je Quadratmeter aus, die auf den Bauplatzpreis hinzugerechnet werden müsste.
Notfalls solle die Gemeinde einen Teil dieser Mehrkosten tragen, regten Albert Häusler und Herbert Reinhard an. Um die Kosten noch weiter zu drücken, werden die Baggerarbeiten von der einheimischen Firma BBC erbracht. Die Rettungsgrabung übernimmt die Firma Archeo-BW. Eine Verzögerung oder Umplanung des Baugebietes würde die Gemeinde noch mehr Geld kosten, hatte Harald Ebert errechnet. Daher beschloss der Gemeinderat einstimmig die vorgestellte Vorgehensweise.
Baugebietserweiterung in Unterwittighausen?
Herbert Reinhard stellte den Antrag in der nächsten Gemeinderatssitzung über eine Erweiterung des Baugebietes "Am Bären" in Unterwittighausen zu diskutieren, da auch in diesem Ortsteil kein Bauplatz mehr in Gemeindebesitz vorhanden ist, ähnlich wie in Vilchband.